Mit der Entdeckung der Neuen Welt kam in der Frühen Neuzeit auch der Tabak nach Europa. Weiße Tonpfeifen, die zunächst von den Niederlanden nach Deutschland kamen, finden sich in unserer Region von der ersten Hälfte des 17. bis ins 19. Jahrhundert hinein. Im 19. Jahrhundert ging man dann aber immer mehr zu Holzpfeifen über. Die auf Burg Lichtenberg gefundenen historischen Rauchutensilien – es handelt sich um zwei Pfeifen und drei Pfeifenköpfe – stammen aus dem früheren Bestand des Heimatvereins Burg Lichtenberg. Leider tragen sie keine Inschriften oder Herstellerhinweise. Prunkstück ist die anthropomorphe, d.h. menschengestaltige Tonpfeife, die wohl einen sogenannten „Türkenkopf“ mit Turban zeigt. Diese erinnert auf künstlerische Art an die einstige misslungene türkische Einnahme Wiens im Jahr 1683 oder die abendländische Sicht auf den exotischen Orient im 18. Jahrhundert. Laut Überlieferung stammen die weißen Lichtenberger Tonpfeifen und Pfeifenfragmente von den einst in der Burg ansässigen Nagel- und Messerschmieden. Diese lebten und arbeiteten seit dem frühen 19. Jahrhundert in der Zivilsiedlung Burglichtenberg. Der Fundkontext der Objekte ist aber vollkommen unklar. Grob lassen sie sich in die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts einordnen.