Kategorie: Burg“Einblicke“
Dies Geschlecht war nun 200 Jahre lang im Besitze der Burg. Eine Urkunde aus dem Jahre 1364 (Acta acad. Palat. IV, p. 333) nennt wieder ausdrücklich die Unterburg: sie bekundet, dass Graf Heinrich II. von Veldenz seiner Schwiegertochter, der Gräfin Loretta von Sponheim, wahrscheinlich Tochter der bekannten glücklichen Gegnerin des grossen Erzbischofs Balduin von Trier (1308-1354) und Besitzerin der Gräfinburg bei Trarbach, die untere Burg Lichtenberg zur Wohnung als Witwensitz bestimmt.
Unter Stephan von Pfalz-Zweibrücken (1410-1459) gelangte die Burg im Wege der Erbfolge in den Besitz dieses pfalzgräflichen, später herzoglichen Hauses, bei dem es bis zur französischen Revolution verblieb. Die Erbschaftsverhandlungen über die sogenannte Sponheimer Erbschaft werden u.a. durch eine Urkunde aus dem Jahre 1426 beleuchtet. Als im 17. Jahrhundert eine Linie des pfälzischen Hauses auf den schwedischen Königsthron gelangte, stand vorübergehend die Burg auch unter schwedischer Oberhoheit.
Aus der Zweibrückenschen Zeit werden mehrere kriegerische Schicksale der Burg berichtet, die auf die Bedeutung als wichtiger Verteidigungspunkt und die Art ihrer Ausrüstung einiges Licht werden, ohne dass wir jedoch bestimmte Kunde über die Geschichte ihres Ausbaues und ihre allmähliche Erweiterung, die schliesslich zu einer völligen Verschmelzung der zwei anfangs getrennten Burgen führte, erhalten.
Da die Burg ursprünglich kurpfälzisches Lehen war, entstanden später Zwistigkeiten in der Familie des pfalzgräflichen Hauses selbst, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu einem Kriege zwischen Ludwig I. (1459-1489), dem Verwalter des Veldenzer Gebietes, und seinem Vetter Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz führten. Die aus dieser Zeit stammenden Urkunden ergeben die Bundesgenossenschaft des Erzbischofs Diether von Mainz für den bekämpften Pfalzgrafen in Lichtenberg.
Für die Baugeschichte ist von Interesse, dass 1488 eine Rossmühle auf Lichtenberg angelegt ist. Solche Mühlen verband man gern mit der Anlage der grossen runden Bastionen, die nach Einführung der Feuerwaffen üblich wurden, und in dem untersten Raume wegen ihrer Kreisform und der grossen Sicherheit gegen Geschosse dafür sehr geeignet waren. Es kann damit die Anlage der grossen nördlichen Bastion zwischen dem westlichen und östlichen….. Fortsetzung folgt.
Quelle:
Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg
Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910
18. Dezember auf Burg Lichtenberg:
“ Mystischer Abend“ – Mythologie und Brauchtum zu den Rauhnächten mit Christel Trost
Die besondere Zeit zwischen der Wintersonnwende und dem Dreikönigstag lädt uns zum Eintauchen in alte Mythen und Märchen ein, die uns auch heute noch mit ihrem Zauber in den Bann ziehen.
Zu den Rauhnächten gehört auch untrennbar das Räuchern mit wertvollen Harzen und Kräutern, womit wir gemeinsam eine Rauhnachtsmischung herstellen.
Sie verstärken die Stimmung dieser geheimnisvollen Zeit und bieten eine Gelegenheit zum Entspannen und zum Ausstieg aus der Hektik des Alltages.
Die alten Traditionen offenbaren ihre Geheimnisse und verbinden uns mit uns selbst.
Die Zeit der Rauhnächte schlägt auf ihre eigene Weise eine Brücke zwischen alten und neuen Zeiten.
Ein fruchtiger Punsch an diesem Abend wärmt auch unsere Seele und schenkt uns die Aromen von der vergangenen Ernte.
Abendveranstaltung auf Burg Lichtenberg/RITTERSAAL am 18.12.24
Beginn: 19.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr
Unkostenbeitrag: 14 Euro
Moderatorin: Christel Trost
Anmeldung erforderlich unter Telefon Burgverwaltung 06381/8429 (bitter erst ab 12.00 Uhr) oder burg-lichtenberg@kv-kus.de
Aufgrund der großen Nachfrage: Workshop „Räuchern zur Weihnachtszeit und den Rau(ch)nächten mit einheimischen Wildkräutern“ mit der Wildkräuterfachfrau & Umweltwissenschaftlerin Vanessa Zürrlein
Datum: Donnerstag, 05. Dezember 2024
Uhrzeit: 17:30- ca. 19:30 Uhr
Treffpunkt: Rittersaal, Burg Lichtenberg
Kosten TN: 14,00 € pro
Schon seit der Beherrschung des Feuers wurden die besonderen Inhaltsstoffe der Pflanzen für heilende, desinfizierende, reinigende und spirituelle Anwendungen genutzt. Die Handhabung dieser Räucherungsart wird anschaulich in einem theoretischen und praktischen Teil des Seminars vermittelt und speziell auf Mischungen in der Weihnachtszeit und den Raunächten eingegangen. Ein kleines Skript ist inklusive.
Bitte eigene Tasse mitbringen!
Anmeldung bitte erforderlich, da begrenzte Teilnehmerzahl unter 0 63 81/ 84 29 (bitte erst ab 12 Uhr) oder burg-lichtenberg@kv-kus.de
Vortrag „Wildkräuter in der Hausapotheke und als Erste-Hilfe-Helfer“ am Donnerstag, 12. Dezember 2024
Uhrzeit: 17:30 Uhr – ca. 19:30 Uhr
Treffpunkt: Zehntscheune, Burg Lichtenberg
Kosten: 14,00 € pro Person
Kleinere „Zipperlein“ oder Erkältungen lassen sich ganz hervorragend mit der eigenen Hausapotheke selbst behandeln. In diesem Vortrag werden nicht nur unsere wertvollen, helfenden Wildkräuter vor der Haustür dazu vorgestellt, die im Grunde jederzeit zur Verfügung stehen, sondern vor allem auch viele praktische Anleitungen besprochen, um sich selbst ein Repertoire an Heilmitteln für den heimischen Gebrauch sicher anfertigen zu können. Ein kleines Skript ist inklusive.
Bitte eigene Tasse mitbringen!
Anmeldung bitte erforderlich, da begrenzte Teilnehmerzahl unter 0 63 81/ 84 29 (bitte erst ab 12 Uhr) oder burg-lichtenberg@kv-kus.de
Eines der auffälligsten Bauwerke auf Burg Lichtenberg ist sicherlich der zwischen der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und dem frühen 13. Jahrhundert entstandene Bergfried. Der Bau fällt damit in die Zeit der staufischen Herrschaft und weißt als eines der typischen Merkmale von Profanbauten der Stauferzeit die Verwendung von Buckelquadern auf.
Aber was sind eigentlich Buckelquader und welchem Zweck dienten sie?
Gleich vorneweg: Die Frage zu Herkunft, Ursprung und Zweck der Buckelquader ist nicht eindeutig beantwortet.
Buckelquader sind bearbeitete Steinquader welche eine Erhöhung auf der Sichtseite aufweisen. Dabei sind je nach Entstehungszeitraum verschiedene Formen möglich, wobei grob 3 Generationen unterschieden werden können
- Generation: Die Buckel sind roh behauen (früheste Form)
- Generation: Die Buckel wurden überarbeitet geformt (klassische Form)
- Generation: Die Buckel wurden flach abgearbeitet und gliedern als „Kissen“ weich und gefällig die Fläche (Spätzeit).
Es gibt einige Erklärungsansätze über Sinn und Zweck der Buckequader welche mehr oder minder nachvollziehbar und glaubhaft erscheinen.
Zweck- oder Kunstform – oder vielleicht Beides?
So gibt es die Auffassungen die Buckel sollen das Hochschiebens von Sturmleitern verhindern oder dass die Buckel einfach aus Kosten- und Zeitgründen stehen gelassen wurden, evtl. sogar erst später abgearbeitet werden sollten.
Beide Theorien erklären aber nicht die formale Entwicklung der Steinform wie das kissenartige abglätten in späterer Zeit und das Vorsehen eines Randschlags um den Buckel.
Um 1150 tauchen Buckelquader erstmals auf. Es war die Zeit der Staufer, eine Zeit der neuen politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, ein neues Gottes- und Menschenbild ein Aufbruch in eine neue Zeit.
In dieser Veröffentlichung wird die These unterstützt, dass Buckelquader einfach dem Ausdruck der schöpferischen Kraft, der Kunst, von Macht und Erhabenheit dienten. Tatsächlich erscheint ein Bauwerk mit Buckelquadern dem Betrachter mächtiger und imposanter.
Die Buckelquader des Lichtenberger Bergfrieds sind nur an den Ecken zu finden und die Kantenlänge reichen von ca. 40 auf 20 cm bis zu ca. 90 auf 40 cm. Die Dicke ist, sofern nachvollziehbar, zwischen 30 und 40 cm .
Die Formgebung der Quader reicht von eher groben bis zu nachgearbeiteten Buckeln. Warum dies so ist müsste noch erforscht werden. Gerade in der Baugeschichte geschieht nichts von heute auf morgen. Hat das Neuere das Altere nur nach und nach überlagert und ersetzt oder gab es andere Gründe?
1983 wurde der Bergfried aufgestockt. Die ab ca. Höhenmeter 19 verwendeten Randsteine sind jüngeren Datums und nicht der Stauferzeit und dem ursprünglichen „mittelalterlichen“ Turm zuzurechnen.
Quellen:
Recherchen Andreas Rauch, Burgverwaltung
Wilfried Pfefferkorn „Buckelquader an Burgen der Stauferzeit“ 1977