Der Kräutergarten auf der Burg Lichtenberg hat zwei Vorlagen aus dem frühen Mittelalter. Es sind dies der Klosterplan von St. Gallen (um 820) und die Zeichnung vom Kräutergarten des Klosters Reichenau.
Die Entwürfe zeigen, dass damals Baum-, Gemüse- und Kräutergarten streng voneinander getrennt wurden. Den Baumgarten dürfen wir uns als einen einfachen Wiesenplatz mit Obstbäumen und einer Einfriedung vorstellen. Den Gemüse- und Kräutergarten dagegen gliederten Beete. Diese waren schmal und rechteckig. Sie konnten bequem von den Wegen aus, welche zwischen ihnen verliefen, bearbeitet werden.
Die vierundzwanzig Beete im Kräutergarten der Burg Lichtenberg sind in gleicher Weise angelegt. Damit man sie auch bei nassem Wetter begehen kann, blieb ihr Grasbewuchs stehen. Außerdem wird dadurch der Eindruck des Natürlichen nicht mehr als nötig zerstört.