Burg Lichtenberg/Pfalz und das Pfälzer Bergland präsentieren wieder ein besonderes Erlebnis : Das Kurbairische Dragonerregiment Johann Wolf lagert vom 3. – 5. Oktober auf Burg Lichtenberg/Pfalz

Mit über 50 Mitgliedern hat es sich der Verein „ Kurbairisches Dragonerregiment Johann Wolf e.V“ zur Aufgabe gemacht, das Leben während des Dreißigjährigen Krieges zu erforschen und so genau wie möglich nachzustellen.

Gewählt wurde für die Darstellung das als besonders tapfer geltende Regiment Johann Wolf.

Der Verein ist im Untermain-Gebiet beheimatet, wobei die Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet und Österreich stammen.

Freuen Sie sich auf eine historische Darstellung auf höchstem Niveau.

Erfahren Sie mehr über das militärische und zivile Leben in einem Zeltlager des 30jährigen Krieges.

Eintritt frei, Spende willkommen.

Mehr Informationen finden Sie auch unter

https://regimentjohannwolf.de/

Burg“Einblicke“ – Funde: Ofenkachel 15. oder 16. Jahrhundert

Auf der Nordseite der „Oberburg“ stehen noch die imposanten Aussenmauern des „Ostpalas“, des „Herrenhauses“, des „ Palas Nobile“ wie auch immer man ihn nennen mag.

Einst Mittelpunkt des adligen Lebens zerfiel er nach dem Untergang der „alten Zeit“ mehr und mehr bis schließlich kaum etwas von seiner ehemaligen Pracht, wenn diese auch noch erahnt werden kann, übrigen geblieben war.

Ab und an findet man noch Zeugen und Überresten aus dieser Vergangenheit.

So wie diese Ofenkachel, wahrscheinlich aus dem 15. Oder 16. Jahrhundert. Da sie direkt unterhalb des Palas im Hang gefunden wurde kann davon ausgegangen werden, dass sie einst zu einem prachtvoll verzierten Kachelofen gehörte. Vielleicht bringt die Zeit ja noch mehr ans Tageslicht.

 

Quelle:

Recherche und Fund Andreas Rauch, Burgverwaltung

Datierung Jochen Braselmann, Annweiler

RadTreff Burg Lichtenberg mit der zertifizierten Gästeführerin Petra Rübel „Remigiuslandtour“   E-BIKETOUR am Freitag, den 08.08.2025 ab 10:00 Uhr

RadTreff Burg Lichtenberg

mit der zertifizierten Gästeführerin Petra Rübel

„Remigiuslandtour“

E-BIKETOUR am Freitag, den 08.08.2025 ab 10:00 Uhr

Eigenes E-Bike erforderlich

Treffpunkt: Dorfplatz Schellweiler

Wir fahren ca. 50 km an der historischen Grenze des Remigiuslandes entlang Richtung Baumholder.

Ein gemeinsamer Abschluß wird den Tag abrunden. Lassen Sie sich überraschen.

Bitte achten Sie auf geeignete Kleidung.

Überprüfen Sie die Verkehrstauglichkeit Ihres Fahrrades.

Eigene Verpflegung wird empfohlen.

Unkostenbeitrag: 5 €.

Maximal 23 Teilnehmer

 Anmeldungen bei der Burgverwaltung,

Telefon: 06381 / 8429 (bitte erst ab 12:00 Uhr)

E-Mail:  burg-lichtenberg@kv-kus.de

oder bei der Gästeführerin Petra Rübel, Handy-Nr.: 0172/7658843

 

Burg“Einblicke“ – Hohlziegelfunde

Von Zeit zu Zeit werden nördlich unterhalb der Ostpalas mehr oder weniger große Fragmente von fast halbrunden Tonziegel mit einer „Nase“ gefunden.

Allgemein werden solche Ziegel aufgrund ihrer starken Wölbung als „Hohlziegel“ bezeichnet.

Hohlziegel wurden sowohl als First- und Gratziegel aber auch als Dachdeckung verwendet.

Die auf Burg Lichtenberg gefundene Ziegelart ist  bereits seit der Romanik (grob vor 1200) im Elsaß nachgewiesen.

Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch auf Dächern unserer Burg Lichtenberg lagen, sofern kein Schiefer, Schindeln oder Stroh verwendet wurde.

Der Ost- oder Prinzenpalas auf Burg Lichtenberg wurde im mittleren 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet. Wie der Name „Prinzenpalas“ schon andeutet, wurde er als  „Herrenhaus“ der Burg errichtet und damit ist zu vermuten, dass die Dacheindeckung nicht einfach aus Stroh oder Schindeln bestand sondern eher aus höherwertigen Tonziegel.

Aus der heutigen Pfalz ist die sogenannte  „Priebendeckung“ bekannt.

Hierbei werden die Ziegel mit Hilfe der „Nase“ in die Dachlattung eingehängt –  die halbrunde Wölbung zeigt nach unten, die Rinne entsprechend nach oben.

Die Ziegel werden von oben nach unten in einer Reihe gedeckt und der dabei entstehende Stoß zu den rechts und links liegenden Ziegelreihen mit Lehm abgedichtet.

Das würde auch die Tonziegelfunde erklären, wobei immer ein gewisses Grad an Unsicherheit, vor Allem im Hinblick auf die Eindeckungstechnik, bleibt.

Quelle:

Dr. Stefan Ulrich, Neustadt an der Weinstraße

Dachziegelfunde

Recherche Rauch, Burgverwaltung

BurgEinblicke – Das Kuseler Land und Schweden – eine historische Verbindung mit großer Tragweite

Das Kuseler Land und Schweden – eine historische Verbindung mit großer Tragweite

 Thorsten Zimmer, M.A.

Heute assoziiert man mit Schweden oft ein hohes Maß an Lebenszufriedenheit, weite Landschaften und ein Gefühl von Möglichkeiten der Entfaltung und Selbstfindung. Vermeintliche schwedische Lebensart oder auch Lebensrealitäten genießen in Europa einen guten Ruf. Historisch aber besteht eine ungleich größere Nähe des Kuseler Landes zu Schweden – das Selbige gilt auch für große Teile von Rheinland-Pfalz insgesamt. Einst haben die Schweden und der heutige Landkreis Kusel sogar Seite an Seite gekämpft – im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 – 1697 gegen die französische Expansion unter Ludwig XIV. Auch wenn der Pfälzische Erbfolgekrieg zweifellos eine bedeutende Zäsur war, lohnt es sich, die deutsch-schwedischen Verbindungen der Region in der Zeit davor zu beleuchten.

Im 13. und 14. Jahrhundert war die Linie Veldenz ein prägendes Adelsgeschlecht des Heiligen Römischen Reiches. Das Haus Veldenz war in großen Teilen des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz ansässig. Die Linie verzweigte sich in den folgenden Jahrhunderten äußerst weitläufig; dabei ist noch zwischen regierenden und nicht-regierenden Nebenlinien zu unterscheiden. Dies geht weit über den Rahmen des Artikels hinaus; nachfolgend soll ausschließlich die wichtigste Verbindung zwischen der engen Linie Veldenz und den Königen von Schweden betrachtet werden.

Mit Bezug auf den Landkreis Kusel wird die Grafschaft Veldenz vor allem seit der Linie Veldenz-Geroldseck greifbar. Heinrich von Geroldseck hatte die Erbtochter Agnes von Veldenz geheiratet. Die Brüder Heinrich III. und Friedrich II. teilten Ende des 14. Jahrhunderts die Besitztümer. Heinrich erhielt die obere Grafschaft mit der Burg Lichtenberg als Mittelpunkt. Erst aber 1543 wurde durch den Marburger Vertrag verfügt, dass Ruprecht, der Onkel von Herzog Wolfgang von Zweibrücken, die Grafschaft Veldenz erhalten sollte. Das gesamte Territorium wurde von da an über vier Generationen als Fürstentum Pfalz-Veldenz bezeichnet (Residenz Lauterecken und Remigiusberg, beide Kreis Kusel, sowie Veldenz an der Mosel und Lützelstein im heutigen Elsass).

Nach dem frühen Tod Ruprechts im Jahr 1544 heiratete sein Sohn Georg Hans Anna Maria von Schweden – die Tochter Gustavs I. von Schweden. Dies ist der Ursprung der Verbindung des Hauses Wittelsbach mit der schwedischen Königsfamilie Wasa. Im Jahr 1613 heiratete auch Pfalzgraf Johann Casimir in die schwedische Königsfamilie ein.

In den Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges zeigten sich die langfristigen Auswirkungen. So gehörten große Teile des heutigen Landkreises Kusel zu jenem Territorium, das von der Protestantischen Union in Anspruch genommen wurde – und so stand auch das Lager der Linien Veldenz und des schwedischen Königshauses der französisch-habsburgischen katholischen Allianz gegenüber. König Gustav II. Adolf wird diesbezüglich in geschichtlichen Betrachtungen oftmals in den Status eines Schutzpatrons des deutschen Protestantismus’ erhoben. Aufgrund der ‚Kessellage‘ (die letzten protestantischen Gebiete lagen im heutigen Mitteldeutschland) ist dies aufgrund des Anrückens des schwedischen Heeres aus dem Norden oberflächlich verständlich.

Dennoch kann man nur von einem Schutzpatron im weitesten Sinne sprechen – denn trotz der ‚Schutzmacht‘ Schweden waren im Landkreis Kusel viele Dörfer völlig zerstört und nach dem Dreißigjährigen Krieg ohne Überlebende. Auf die Geschichte und auf das Schicksal des Ortes Rathsweiler sei hier exemplarisch verwiesen.

In den letzten Jahren erleben historische Bezüge zu Schweden eine Renaissance. In der Großregion hat hier vor allem die ‚Deutsch-Schwedische Gesellschaft – Schwedenkönige im Herzogtum Zweibrücken e.V.‘ Aufmerksamkeit bekommen. Während ihre Arbeit im touristischen Sinn mit Gegenwartsbezug auf viele historische Monumente im früheren Einflussbereich der Wittelsbacher aufmerksam macht, und den Blick dabei bis in den Westrich und ebenso nach Lothringen richtet, greift die reine Historienarbeit die Wichtigkeit deutsch-schwedischer Beziehungen im Dreißigjährigen Krieg auf. In Workshops wird dann ein Fazit für die Gegenwart gewonnen – dies könnte auch ein lohnendes Modell für den Landkreis Kusel sein.