Die vielen Ecken und Nischen der Burg und deren Gebäude bieten einer Fülle an Tierarten ein Zuhause.
Neben den zahlreichen Mauereidechsen, die leicht zu beobachten sind, gibt es in der Abenddämmerung und Nachts einige Arten an Fledermäusen zu bestaunen, die ebenfalls von dem Insektenreichtum auf der Burg profitieren und gerne die Ritzen und Nischen als Sommerquartiere nutzen.
Dazu gehören unter anderem das große Mausohr, die größte unserer einheimischen Fledermäuse mit einer Flügelspannweite von etwa 40 cm, oder die Zwergfledermaus, eine unserer kleinsten Arten mit einer Flügelspannweite von rund 20 cm.
Manchmal fallen im Frühjahr auch auf einigen Pflanzen kleine, tropfende Klekse auf, die aussehen, wie Spucke. Hier haben Pflanzensaftsaugende Insekten aus der Familie der Schaumzikaden ihr Eier abgelegt. Deren Larven produzieren nach ihrem Schlupf diesen Schaum, um sich vor Fressfeinden zu schützen.
Eine besondere Rarität, die auf der Roten Liste steht, ist der flugunfähige Schwarze Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) oder auch Maiwurm genannt, einer unserer größten Käfer mit einer Länge bis zu 45mm. Er hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht, ehe der große Käfer dann im Frühjahr zu bestaunen ist. Die Larven hängen sich nach dem Schlüpfen über Blüten an Wildbienen und werden ins Nest verschleppt, in dem die Wildbieneneier als erste Nahrung dienen. Als Puppe überwintert er dann und ist im darauf folgenden Frühjahr als erwachsenes Tier anzutreffen, das sich dann von unterschiedlichen Pflanzenteilen ernährt. Bei Beunruhigung scheidet er eine ölige Flüssigkeit aus, die unter anderem den Inhaltsstoff Cantharidin enthält, der hautreizend wirkt. Daher auch der Name!
Recherche und Text: Vanessa Zürrlein, Lunatterra www.mobile-wildkräuterschule.de