Burg“Einblicke“ SPEZIAL–
„Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910
TEIL II:
Die Geschichte der Burg beginnt schon um das Jahr 1200. Im Anfang des 13. Jahrhunderts war eine Veste hier errichtet; im Jahre 1214 soll die kaum gegründete Burg auf Befehl Kaiser Friedrich II. infolge einer Beschwerde des Abtes von Remigiusberg wieder abgebrochen werden (Acta academiae Theodoro-Palatinae II, p. 287) Die Veste ist damals im Besitz der Grafen von Veldenz. Es ist aber wahrscheinlich, dass die ausgedehnte Burg aus zwei Burgen entstanden ist, wie solche Doppelburgen vielfach vorkommen (siehe Tafel). Man kann deshalb nicht mit Sicherheit sagen, ob der östliche Teil der Burg, welche als die Oberburg mit dem hohen Bergfrid noch heute den höchsten Gipfel des Burgberges krönt, die ursprüngliche Burg gewesen ist, oder ob die westliche Anlage, die heute als die Unterburg bezeichnet wird, unter ihrem meterhohen Schutte noch die Reste einer früheren Burganlage birgt. Der in den letzten Jahren erst aus dem Schutt freigegrabene südliche Burgweg zeigt an dem östlichen der beiden Tore Kunstformen, die noch aus romanischer Zeit stammen und deshalb aus dem 12, oder aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts herrühren werden (Fig. 2). Und in der unmittelbaren Nachbarschaft diesen südlichen Burgweges erhebt sich nördlich davon der Unterbau eines grösseren Bauwerkes mit Eckquadern, die sehr wohl dem Sockel eines alten Bergfrieds angehören können. Doch mag diese Frage dahingestellt bleiben, bis die Freilegung der sogen. Unterburg mehr tatsächliches Material dazu geliefert haben wird. Im Jahre 1214 wird Graf Gerlach IV. von Veldenz als Bauherr genannt.