….seite, die für den fürstlichen Hofhalt notwendig waren. Die Oberburg wurde dadurch auf das Doppelte vergrössert. Der neue Burghof erhielt im Westen im Anschluss an den neuen Pallas eine Wehrmauer mit rundem Eckturm und eine neue Toranlage in der Südmauer. In diesem Hofe wurde bei den Aufräumungen eine Zisterne aufgedeckt, die mit einem durch zwei gekreuzte Gurtbogen verstärktem Kuppelgewölbe überdeckt ist.
Die Hoffnung, dort die Mündung einer alten Wasserleitung zu finden, hat sich nicht erfüllt. Für die Wirtschaftsgebäude wurde westlich davon ein neuer Vorhof angelegt, der im Norden nach dem neuen Zwinger durch zwei grosse Gebäude, ein Wohngebäude für die Burgmannen und die sog. Zehntscheune begrenzt wurde. Diese Gebäude sind noch in ansehlicher Höhe und mit noch unverschüttetem Keller erhalten. Auch an der südlichen Ringmauer entlang müssen damals ausser der sogen. Landschreiberei noch andere Wohngebäude errichtet worden sein, von denen jetzt nur unzugängliche Kellerräume vorhanden sind.
Eines dieser Häuser, das zwischen der Landschreiberei und dem Wredeschen Hofe stand wurde 1766 als lutherisches Pfarrhaus angekauft. Das ganze Burggelände zwischen den beiden Burgen muss man sich damals dicht bewohnt vorstellen. Von diesen Gebäuden stehen jetzt nur noch in der Nähe der evangelischen Kirche drei Wohnhäuser. Drei andere Wohnhäuser sind noch in den letzten sechs Jahren abgebrochen worden.
In diese eng bewohnte Kolonie hatte sich die zweite Erweiterung der Oberburg gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts hineingeschoben und vielleicht schon damals eine Vereinigung beider Burgen durch gemeinsame Ringmauern hergestellt. Der Grösse dieser Gesamtanlage entsprechend wurde gleichzeitig auch die Toranlageüber den breiten Halsgraben hinaus nach Osten zu ver- …
.…. Fortsetzung folgt.
Quelle:
Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg
Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910