Die Burgmannen – Bornbach von Lichtenberg

In der veldenz‘ischen Zeit der Burg 1214-1444 finden sich unter den Burgmannen auffallend viele Träger eines Wappens mit 2 waagrechten Querbalken, von denen der obere mit 3, der untere mit 2 Kugeln belegt ist.

Dieses Wappen kann als echtes Lichtenberger Burgmannenwappen gelten, die Träger waren nachweislich auch untereinander verwandt. Durch die Farben, die nicht mehr alle bekannt sind, dürften sich die Wappen der einzelnen Familien voneinander unterschieden haben.

Zur Anschauung verwenden wir das Wappen derer von Esch (Burgmannen im 14.  und 15. Jahrhundert) Hier wurde erstmalige die Wappenfarbe beschrieben – unklar ist allerdings die Farbe der Kugeln: schwarz oder gelb.

Übrigens: Im Wappen der Gemeinde Thallichtenberg zu der Burg Lichtenberg gehört finden sich heute noch die Balken und fünf Kugeln.

Bornbach von Lichtenberg

Vielseitig waren die Bornbach von Lichtenberg – sie standen in veldenzischen, sponheimer und kurtrierischen Lehndiensten.

Der erste der aus dem Geschlecht genannt wird ist Ritter Wilhelm genannt Bornebach.

1288      ist er an der Festlegung des Wittums (Witwensitz) für Agnes von Leiningen beteiligt.

1303      ist er Zeuge in einer Urkunde bei der Heirat zwischen Johann II von Sponheim-Kreuznach und Wildgräfin Susanna von Kyrburg.

Als zweiter ist Klaus I bekannt:

1343      hat er als Edelknecht von Lichtenberg mit seiner Frau Katharina ein Burglehen zu Lichtenberg

1354      einigt er sich mit Godelmann Finchel (Edelknecht zu Lichtenberg) bezüglich eines Zehnten zu Wieselnbach.

Von Klaus dem I. ist ein Sohn Klaus II. bekannt

1371      schließt dieser mit 15! Weiteren Burgmannen von Lichtenberg mitten im kalten Winter mit dem Grafen von Veldenz einen Burgfrieden ab.

Klaus II.  hinterläßt zwei Söhne, Klaus III. und Jeckel.

1393      verbürgt sich ein Eberhard von Sötern für Jeckel Bornbach von Lichtenberg

1416      wird Jeckel mit vielen anderen Adligen zu einem Mannentag nach Meisenheim geladen.

1420      söhnt sich Jeckel wegen mehreren Streitigkeiten mit dem Grafen von Veldenz aus und es ist belegt, dass Jeckel ein Haus auf Burg Lichtenberg hat

Die Familie stand jedoch nicht nur in veldenzischen sondern auch in Sponheimer und kurtrierischen Diensten

Sponheim

1389      söhnte sich Jeckel Bornbach von Lichtenberg mit Graf Simon von Sponheim-Vianden aus und verpflichtete sich und seine Erben dem Grafen für 10 Gulden jährlich

1390      Klaus III. und Jeckel erhalten von Graf Johannes III. von Sponheim Wein als Mannlehen (Lehen gegen Heerfolge).

Kurtrier

Hier ist Nikolaus Bornbach zu nennen

1347      wirbt Erzbischof Balduin von Trier „gegen Ludwig, der sich Kaiser nennt“

1351      bestätigt er den Erhalt von Manngeld

Aber auch der bereits erwähnte Jeckel lässt sich in kurtrierischen Diensten gut belegen

1380      schwört er Urfehde (durch Eid bekräftigter Verzicht auf Rache und auf weitere Kampfhandlungen) wegen seinem Streit mit der Stadt Trier

1386      verzichtet er auf Manngeld und bekommt als Gegenleistung ein Gut zurück

1390      ist er kurtrierischer Amtmann zu Kastel auf der Blies

1401      gibt ihm der Erzbischof von Trier das Amt Liebenberg bei St. Wendel

Dies sind nur kleine Ausschnitte aus fernen Zeiten welche von dem Wirken der Menschen, die heute fast vergessen sind, zeugen.

 

Quelle:

Haarbeck: Die Grafen von Veldenz und ihre Burgmannen auf Lichtenberg 1214 – 1444

Text: Andreas Rauch

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