Im Eingangsbereich der Zehntscheune befindet sich die Statue eines heiligen Bischofs, wohl die des 533 nach Christus verstorbenen Remigius. Dieser erinnert an das sogenannte Remigiusland, der mittelalterliche Fernbesitz der Reimser Benediktinermönche im Westrich und der Zentralbereich des heutigen Landkreises Kusel. Es soll sich bei dem Exponat um eine in Frankreich erworbene hölzerne Heiligenstatue des Remigius handeln, die der Rotary-Club Kusel an Weihnachten 1982 dem Landkreis für die wiederaufgebaute Zehntscheune überreichte. Der damalige Landrat Gustav Adolf Held nahm das Geschenk dankend zum Anlass ein kleines Gedicht zu verfassen, das in seinem Buch „HELDenTATEN: Reime und Ungereimtheiten“ von 1987 auf Seite 63 abgedruckt ist (siehe Foto). Das Andenken an den frommen Bischof, der den Merowingerkönig Chlodwig I. taufte und die Franken christianisierte, bleibt bis heute in der Region präsent. Als „Apostel der Franken“ wird er als großer Heiliger des fränkischen Volkes verehrt. Wohl seit dem Ende des 6. Jahrhunderts gehörte der Königsbesitz „Remigsland“ mit den Zentren Kusel und Altenglan dem Erzbistum Reims in der Champagne. Das Kloster Saint Remi bei Reims erhielt 952 die Exklave und ließ 1127 eine Propstei auf dem Remigiusberg errichten, nachdem sich bereits zuvor eine Abtei in Kusel befand. Von diesen Mönchen ging wesentlich die Christianisierung der Region aus. Burg Lichtenberg wurde im 13. Jahrhundert zum Schutz der Propstei errichtet. Das Remigiusland ging zunächst als Schutzvogtei, dann in zunehmender landeshoheitlicher Herrschaft an die Grafen von Veldenz. Erben waren die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Die Propstei wurde bei Einführung der Reformation 1526 aufgehoben und 1552 an das Haus Pfalz-Veldenz verkauft, das sie als ihre Grablege nutzte. Remigius ist noch heute Patron einer Vielzahl von Kirchen. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Remigius auf dem Remigiusberg entstand aus dem Mittelschiff der ehemaligen Klosterkirche.