Im Juni 2020 machte Burgverwalter Andreas Rauch eine großartige Entdeckung. Im Schuppen des früheren Hauses des Burgwarts Werner Schamari fand er per Zufall in einer Mauernische ein 13 mal 18 cm großes Sandsteinrelief. Es zeigt einen männlichen Kopf mit einem großen Schnurrbart und Helm mit Verzierungen. Wahrscheinlich stellt es einen Adeligen dar. Lediglich auf der Oberseite des Hutes, der vorne und hinten etwas absteht, fehlt ein Stück. Ein runder Rahmen um den Kopf ist mit Querrillen verziert. Das Kunstwerk muss einmal aus einem größeren Stein herausgebrochen worden sein, was Spuren eines Winkelschleifers auf der Rückseite zeigen. Es zierte sicherlich einst die Wand eines repräsentativen Raumes von Burg Lichtenberg. Stilistisch ist es in die Zeit des 16. Jahrhunderts einzuordnen, vielleicht in die Zeit der Herzöge Ludwig II. oder Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken. Spektakulär ist hierbei auch, dass bereits im Jahr 1959 beim Abbrechen eines Kamins in der alten Landschreiberei (heute Burgrestaurant) ein Relief in ähnlichem Stil gefunden wurde. Bei dem damals als „Reformatorenkopf“ eingestuften Relief handelte es sich aus heutiger Sicht wohl eher um die Darstellung eines Gelehrten. Dieser Stein verschwand aber vermutlich bei der Auflösung des früheren Burgmuseums und ist nur noch als Foto belegt. Da der „Adelige“ nach links blickt, könnte er gegenüber dem Relief des nach rechts blickenden „Gelehrten“ angebracht gewesen sein. Der neue Fund kann nun auf der Burg ausgestellt werden. Es ist bedauerlich, dass über den Verbleib des ersten Steines nichts bekannt ist.