Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL XVI:

…  ihrer geschichtlichen Bedeutung und ihrer künstlerischen Gestaltung besondere Beachtung und Pflege verdient. Nach den bisherigen Erfahrungen wird voraussichtlich der besuch der Ruine, sobald die Besucher dort eine gastliche Aufnahme und Raststätte erwarten können, ein sehr bedeutender werden, so dass auch eine angemessene Verzinsung der Kosten für Instandsetzung und Unterhaltung der Ruinen nicht ausbleiben wird. Ein solcher Erfolg kann nur dazu dienen, die Denkmalpflege und den Schutz der heimatlichen Monumente bei der Bevölkerung einen stärkeren und sicheren Rückhalt zu geben.

Die Arbeiten an der Ruine sind unter der Oberaufsicht der technischen Dezenten der Königl. Regierung in Trierer und der Bauleitung des zuständigen Kreisbauinspektors ausgeführt worden. Die Arbeiten erfolgten im dauernden Einvernehmen mit dem Provinzialkonservator. Der königliche Konservator der Kunstdenkmäler hat die Ausführung wiederholt besichtigt. Als örtliche Bauleiter haben verschiedene Persönlichkeiten mitgewirkt, u.a. die Architekten Nies und Kuhn, jetzt in Düsseldorf, der kgl. Regierungsbauführer Kaiser, jetzt Regierungsbaumeister in Bonn und Architekt Gustav Krause in Trier. Die Arbeiten welche der Kreis an den ihm gehörigen _Teilen der Ruine ausführte, hat Kreisbaumeister Harz in St. Wendel geleitet, der auch in dankenswerter weise bei den Arbeiten an den im Staatseigentum stehenden Teilen der Ruine bereitwilligst mitwirkte, so bald dies im Interesse des Ganzen erwünscht erschien. Ganz besonderes Verdienst um die Erforschung der Ruine und zwar ebenso durch örtliche Untersuchungen wie auch durch das Aufsuchen und das Studium des urkundlichen Materials hat sich Pfarrer Haarbeck in Thallichtenberg erworben, dessen schon wiederholt in den obigen Ausführungen Erwähnung geschah. Der Erfolg aller Arbeiten wäre schwerlich ein so reicher und erfreulicher gewesen, wenn nicht die zuständigen Landräte v. Hagen (jetzt Oberpräsidialrat in Koblenz) und Momm (jetzt Oberregierungsrat in Koblenz), z.Z. v. Aschoff ein so reges und tatkräftiges Interesse für die Ruine bewiesen hätten, das sich in ungewöhnlich hohen Geldbewilligungen des Kreistages zur Ausführung der Instandsetzungen betätigte. Die seitherigen Aufwendungen haben betragen für den Grunderwerb 23 025M., wobei der Fiskus mit 175 M., die Provinz mit 13 350 M., der Kreis

.…. Fortsetzung folgt.

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL XIV:

… schon damals beraubt worden, mit Ausnahme des Kellers, des Eckturmes und eines Teiles der Umfassungswände, in denen noch eine Spitzbogentür und gotische Fenstereinfassungen verblieben waren. Diese Teile wurden sorgfältig geschont und im übrigen der Wiederherstellung eine alte Zeichnung zu Grunde gelegt, die das Haus vor dem Brande darstellte. Im Anschlusse an dies Haus wurde das an dem Nordgiebel dieses Hauses angebaute dritte innerste Tor hergestellt und nach den an der Giebelwand deutlich erkennbaren Ansatzspuren mit dem ehemaligen Fachwerküberbau versehen.

Auch das zweite, mittlere Tor, das nur aus einem Spitzbogen mit Wehrgang darüber bestand, wurde im Bestande gesichert und das runde Ecktürmchen, das den Abschluss der Wehrmauer nach der südlichen Zwingenanlage bildete, mit einem einfachen spitzen Helmdache versehen. So war, das das erstere (das Aussentor) bereits 1899 mit einem Schutzdache versehen und später im Innern ausgebessert war, die ganze dreifache Toranlage gesichert.

Am meisten Kosten erforderte aber die Ausheilung der sehr grossen Breschen in den massiven Umfassungswänden der östlichen Hufeisenbastion von 1620, in dem Mauerwerk der Brücke, welche aus der Bastion über den äusseren Halsgraben führte., und bei den Gebäuden der Oberburg. Von den letzteren wurde vor allem die hohe Nordmauer der beiden Pallasbauten nach aussen gesichert., die Fenstergewände und das Hauptgesims ergänzt, der hohe Giebel des östlichen Pallas, in dem sich die Altarnische befindet, standfähig gemacht und die letztere selbst ausgebessert.

Der Bergfried, dessen grosse Breschen schon bald nach der Erwerbung der Ruine durch den preussischen Fiskus 1894 ausgeheilt waren, wurde zum grössten Teil von den im Innern lagernden Schuttmassen befreit und auf Kosten des Kreises durch eine Treppe bis zur Krone der fast 2 m starken Umfassungsmauern besteigbar gemacht. Der gerade Abschluss der Brüstung ist nur ein vorübergehender Zustand. Nach dem noch vorhandenen alten Bilde des Turmes soll, sobald die Mittel dazu aufgebracht sind, auch das oberste Geschoss mit den rechteckigen Luckenöffnungen wiederhergestellt und ein einfaches hohes Schutzdach aufgebracht werden.

Die nördlichen Wehrmauer des obersten Burghofes und der sehr zerklüftete Treppenturm sind gleichzeitig gesichert und letzterer mit einem flachbogigen Zugangs versehen. In ähnlicher Weise wurde der westliche Pallas mit der anschliessenden westlichen Wehrmauer und dem runden Eckturm gefestigt.

…. Fortsetzung folgt.

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Kräuterseminar im „Rittersaal“ auf Burg Lichtenberg Veranstaltung mit Kräuterpädagogin Christel Trost Termine: 11.03. und 12.03.2025 jeweils von 19.00 – 21.00 Uhr GÄNSEBLÜMCHEN – bellis perennis

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Das Seminar findet in dem „Rittersaal“ auf Burg Lichtenberg statt. Bitte eine Tasse/Glas, Löffelchen, Gabel und Schälchen mitbringen.

Die Gebühr für die zweistündige Veranstaltung beträgt 14,00 Euro. Anmeldungen unter 06381-8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr) oder

burg-lichtenberg@kv-kus.de.

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL XIII

  1. Instandsetzungsarbeiten

Am Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts begannen die Sicherungsarbeiten des riesigen, in fortgesetztem raschen Verfall befindlichen Ruinengebietes, zunächst zaghaft und tastend, bald aber nach einem gross angelegten Plane, der die Erhaltung aller für die geschichtlichen Erscheinung der Burg wichtigen Mauerzüge sich zur Aufgabe stellte. Die ersten Arbeiten betrafen den Bergfried (1896) dann den Torturm des ersten Aussentores (1899). Von 1902 an sind alsdann die Instandsetzungen nach festem Plane fortgesetzt worden, mit denen die Freilegung des Burggeländes Hand in Hand ging. Schon im Anfang der neunziger Jahre wurden seitens des Kreises nach und nach mit Unterstützung der Provinzialverwaltung verschiedene kleine Grundstücke im Burggelände angekauft, auf denen sich allerlei arbeitsscheues Gesindel angesiedelt hatte und nach und nach die verfallenen Gebäude niedergelegt. Die Kosten der Instandsetzungen trug für die im Besitze des Staates befindlichen Teile der Ruine der preussische Fiskus, für die dem Kreise gehörigen Teile dieser und die Provinz. Zunächst wurden die Oberburg und die ihr benachbarten Bauten gesichert und der innere Hof der Oberburg um den Bergfried bis auf den Felsboden freigelegt.

Doch fehlte es für die Besucher der Ruine, deren Zahl sich besonders seit dem Beginn der Instandsetzungsarbeiten sehr vergrössert hatte, an einem Unterkunftsraum bei ungünstigem Wetter. Deshalb entschloss sich der Kreis, die Ruine der ehemaligen Landschreiberei, die zuletzt – bis 1871 – als Schulraum gedient hatte und dann abgebrannt war, wiederherzustellen und als Herberge auszubauen. Man beging damit im Sinne der heutigen Denkmalpflege keine Urkundenfälschung, denn das Haus hatte noch bis vor 40 Jahren neuzeitlichen Zwecken gedient und war seines ehemaligen burglichen Charakters .…. Fortsetzung folgt.

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL IX:

.… und Westen war der Bergfried umgeben von Wohnbauten, die sich an der Ringmauer anlehnten und nur die nordöstliche hohe Wehrmauer frei liessen. Der verbleibende Hofraum und den Bergfried schied sich in einen äusseren nordöstlichen und einen inneren südwestlichen Teil. Im äusseren Hof lag im östlichen spitzen Winkel der runde Burgbrunnen, oder vielmehr eine Zisterne von 4,75 m Tiefe und unten von 2 m Durchmesser. Im nördlichen Winkel befand sich neben dem spitzbogigen Einfahrtstor im runden Treppenturm des Pfärtnerhauses der Aufgang zum Wehrgange, der aussen auf einem Spitzbogenfries mit Doppelkonsolen vorkragte. Die Wohnbauten an der Ringmauer haben zum Teil Keller, die noch vorhanden, aber verschüttet sind. Sie verraten sich an der Aussenseite durch kleine Lichtschlitze in der Stützmauer. Der Zugang zum äusseren Burghof liegt in der Nordwestecke und war überbaut mit dem hohen, dreistöckigen Pförtnerhause, von dessen drittem Stock eine Brücke zu dem oberen Eingang in den Bergfried führte. Bei der letzten Instandsetzung des Bergfrieds im Jahre 1909 wurde dieser Eingang, der 1896 zugemauert war, wieder geöffnet und mit einer Brüstung versehen. Die Sicherung der gefahrdrohenden hohen Mauerpfeiler dieses turmartigen Pförtnerhauses steht noch aus.

Von der Oberburg aus ist die Burg allmählich vergrössert worden, Zuerst wurde im Osten, Süden und Westen um die Ringmauer herum zur Sicherung des Burgweges ein Zwinger angelegt, gleichzeitig mit dem inneren grossen, 27 m breiten Halsgraben, der das ganze westliche Ende der Landzunge von dem östlichen Bergrücken abschneidet und im Zuge des Burgweges mit einer Brücke überspannt war. Die Brücke war im westlichen Drittel als Zugbrücke hergestellt und durch einen Torbau gedeckt, von dem vor den letzten Instandsetzungen (1905 bis 1909) nur noch geringe Reste der Torpfeiler vorhanden waren. Nach den deutlichen Spuren an der benachbarten Giebelwand der sogenannten Landschreiberei konnte aber der ganze Torbau wieder hergestellt werden, was nach dem Wiederaufbau der Landschreiberei, die auf Kosten des Kreises erfolgte, eine Notwendigkeit war.

Dies letzte Gebäude gehört vermutlich einer zweiten Erweiterung an, während vorher der Torhüter auf der Nordseite des Tores im neuen Zwinger seinen Unterkunftsraum hatte.

Zu dieser Erweiterung, die wegen ihrer Grossartigkeit wohl in das 15. Jahrhundert nach dem Uebergang der Burg in den Besitz der Pfalzgrafen von Zweibrücken zu setzen ist, gehörte die Anlage des grossen Zwingers, der im Anschluss an den inneren großen halsgraben von der Nordseite angelegt und mit drei sehr starken runden Aussentürmen verstärkt wurde. Er erstreckte sich auf der Nordseite bis zur Grenze des neutralen Gebietes, das zwischen der Oberburg und der Niederburg lag und nach Osten durch die jetzige evangelische Kirche begrenzt wird. Im Süden sind die Gebiete beider Burgen durch eine ohne erkennbare Grenze durchgeführte Stützmauer gleichmässig umschlossen. Den Anlass zu dieser zweiten bedeutenden Erweiterung gab wahrscheinlich die Errichtung der zwei grossen Pallasgebäude auf der Nord-   .…. Fortsetzung folgt.

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910