Wie im 13. Jahrhundert alles begann
Burg Lichtenberg zeigt sich erstmals 1214 im Licht der Geschichte als „Castrum Lichtenberg“.
Graf Gerlach III. von Veldenz errichtete zu Beginn des 13.Jh. die Burg widerrechtlich auf dem Besitz des Benediktinerklosters St. Remigius in Reims, deren Vogt er war. Das Mutterkloster St.Remi in Reims verklagte den Grafen daraufhin beim königlichen Hofgericht.
Am 22. November 1214 verkündete König Friedrich II. auf dem Hoftag in Basel das Urteil des königlichen Hofgerichts, wonach der Graf die Burg Lichtenberg abreißen solle. Wie lange die Burg zu jener Zeit schon bestanden hatte ist nicht bekannt. Als ziemlich sicher gelten darf jedoch, dass die Anlage trotz der königlichen Abrissverfügung weiterbestand und die Grafen von Veldenz weiterhin die Schutzvögte der Propstei blieben.
Die heute noch gut erkennbaren Teile der Burg sind nicht gleichzeitig, sondern nacheinander entstanden und wurden erst später zu einem Komplex zusammengefügt.
Begonnen wurde um 1200 mit dem östlichen, der am höchsten gelegenen Oberburg. Eine mächtige Schildmauer, ein Bergfried und in späterer Zeit nach und nach Angelegte Halsgräben, Mauern und Türme boten ausreichend Schutz auf der Angriffsseite. Die später entstandene Unterburg hingegen war bis zum Ende der Feudalzeit der Wohnort der Burgmannen, von denen das Geschlecht der Blick von Lichtenberg an Bedeutung besonders herausragt.
DAS STEINERNE WAPPEN der Familie Blick
Als einziges steinernes Wappen eines ritterlichen Burgmannengeschlechts von Burg Lichtenberg ist erfreulicherweise ein Ehewappen der „Blick von Lichtenberg“ in der Zehntscheune erhalten geblieben. Die Burgmannen, die für den Schutz von Land und Menschen eingesetzt waren, hatten ihren Sitz auf der Unterburg. Wolfgang Blick war pfalz-zweibrückischer Amtmann und letzter seines Geschlechts auf der Burg, wo er im Jahre 1612 an der Pest verstarb. Er hatte 1578 seine zweite Frau Maria Salome Blick von Lichtenberg geheiratet. Das Wappen, das sich einst an dem 1839 abgebrochenen Wohnhaus der Familie auf der Unterburg befand, zeigt auf dem Schild drei schreitende goldene Löwen. Über dem Helm sitzt ein gekrönter Löwe zwischen zwei Büffelhörnern. Das schmuckvolle Objekt befand sich schon an den unterschiedlichsten Stellen. In den 1880er Jahren soll es nach Baumholder ans Haus des Metzgers und Wirtes Licht gelangt sein und war – zurück auf der Burg – von 1906 bis 1963 aus dekorativen Gründen über der Tür der Landschreiberei eingebaut. Es wurde in der Folge aufgrund starker Verwitterungsschäden ins Burgmuseum gebracht und danach in eine Wand im zweiten Stockwerk der 1979-82 wieder errichteten Zehntscheune eingebaut. Die niederadelige Familie der Blick wohnte ca. 300 Jahre auf der Burg, wo sie zeitweise vier Häuser besaß. Die in alten Urkunden oft erwähnte Familie, deren Erbe später an die Freiherren von Günterode ging, hatte sogar einen speziellen Stuhl in der alten Burgkapelle. Schanette Blick, Tochter von Henne Blick von Lichtenberg, war übrigens eine Urgroßmutter des legendären Franz von Sickingen, dessen Grabmal in der St.-Andreas-Kirche in Landstuhl ebenfalls das Blick‘sche Wappen trägt.
Quellen: Jan Fickert, Kreisverwaltung Kusel / Keddigkeit-Burkhart-Übel “ Pfälzisches Burgenlexikon III“.