In den 1960er und 1970er Jahren wurden durch den Heimatverein Burg Lichtenberg Ausgrabungs- und Sicherungsmaßnahmen im sogenannten „Gesprengten Turm“ durchgeführt.
Hierbei wurden Becher-, Krug- und Kannenfragmente, aber auch Scherben gefunden, wobei es sich größtenteils um „Siegburger Steinzeug“ handelt.
Die Ware stammt, wie der Name schon sagt, aus der Stadt Siegburg, in der schon eine uralte Töpfertradition verwurzelt war.
Der Handel war vor allem in der Hand von Kölner Kaufleuten, welche die begehrte Ware insbesondere vom 13. bis zum 17. Jahrhundert in ganz Europa vertrieben.
Bald wurden nicht mehr nur Waren für den täglichen Gebrauch produziert, sondern hochwertiges Steinzeug geschaffen.
Statt einfacher Waren schufen die Töpfer aufwändig geformte Gefäße mit prachtvollen Dekoren. In den Fürstenhäusern wurde das Siegburger Steinzeug zum begehrten Luxusobjekt, in der bürgerlichen Gesellschaft zum Statussymbol.
Später zogen sie in die Museen ein: Siegburger Steinzeug ist heute in kulturhistorischen Sammlungen in ganz Europa zu finden.
Wann die Gegenstände nun tatsächlich auf Burg Lichtenberg genutzt wurden, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Es ist aber zu vermuten, dass die Keramik hauptsächlich bei den „Herrschaften“ der Burg Verwendung fand, so dass eine Datierung um die Mitte des 15. Jahrhunderts zwar nicht belegt, jedoch anzunehmen ist.
Quelle: Stadtmuseum Siegburg
Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung