Nach der Abtrennung des Saargebietes wird der neu gebildete Restkreis St. Wendel-Baumholder Eigentümer der Unterburg mit Landschreiberei. Preußen bleibt im Besitz der Oberburg.
Die Burg ist seit 1914 durch den Ausbau einer Autostraße gut zu erreichen. Zur Einweihung am 04.05.1914 war Großherzog Friedrich August von Oldenburg anwesend.
Landschreiberei: Erbaut wahrscheinlich im 15. Jahrhundert wurde sie vom großen Brand 1799, jedoch 1871 ein Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte von 1905 – 1907. Die Landschreiberei war Sitz des Landschreibers, lange Jahre als Dorfschule und wurde letztendlich als repräsentativer Bau genutzt.
Wie ging es den einfachen Menschen hier?
Es war die Zeit der „Weimarer Republik“. Der 1. Weltkrieg war erst zwei Jahre vorüber. Die wirtschaftlichen Folgen des „großen Krieges“ waren noch deutlich zu spüren.
Das harte Alltagsleben der Landbevölkerung mit im Sommer bis zu 18-stündiger Arbeitszeit auf dem Felde spiegelte in keinster Weise den Begriff der „goldenen 20er“. Die meisten Handwerker und Arbeiter hatten neben ihrem eigentlichen Handwerk noch einen mehr oder weniger kleinen landwirtschaftlichen Betrieb.
Der einsetzende Modernisierungs- und Fortschrittsglaube riefen als Gegenreaktion eine Rückbesinnung auf die Natur hervor.
Der Bauer wurde als Symbolfigur deutschen Volkstums propagiert und sein „naturbezogener“ Alltag verklärt. Dem Ruf „Zurück zur Natur“ folgte die „auf Fahrt“ gehende Jugend, die singend und Gitarre spielend durch die Lande zog, um der städtischen Massenkultur und der „Amerikanisierung“ des Alltagslebens zu entfliehen. Auch Burg Lichtenberg war Ort solcher Treffen.
Viele dieser Jugendlichen gehörten der „verlorenen Generation“ an, die einschneidende Erfahrungen in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs sammelte oder ohne Väter aufwachsen musste.
Quellen: Burg Lichtenberg von Ernst Schworm und Hartmut Stepp, Westrichkalender 1975 und Internetrecherchen