Vor 60 Jahren, im Januar 1961, ging ein Stück Regionalgeschichte zu Ende: Adam Barz, der letzte Vertreter der Nagelschmiedezunft der früheren Zivilgemeinde Burglichtenberg, verstarb im Alter von 87 Jahren. In der damaligen Presse war über den ältesten Mitbürger Thallichtenbergs zu lesen: „Am 2.9.1873 auf der Burg Lichtenberg geboren, entstammte er einer Familie, deren Glieder bereits seit Generationen das ehrbare Handwerk der Nagelschmiede pflegten. Hunderttausende von Sohlen- und Absatznägeln wurden von ihm im Laufe der Jahrzehnte im Handwerkbetrieb hergestellt und auf die Märkte von St. Wendel, Quirnbach, Sien, Offenbach, Ulmet, Breungenborn u.a.m. getragen. (Um 4000 Stück bewegten sich die täglichen Produktionszahlen). Ein Augenleiden, sowie die um die Jahrhundertwende einsetzende fabrikmäßige Herstellung der Schuhnägel veranlaßte ihn damals schon zu einer gewissen Umstellung. Neben seinem Handwerk betrieb er dann eine kleine Landwirtschaft und arbeitete bei den Freilegungsarbeiten, die um 1895 auf der Burg einsetzten, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Der Einsatz vieler Arbeitskräfte auf der Burg, sowie der zunehmende Ausflugsverkehr gaben ihm die Möglichkeit, in seiner Wohnung eine Flaschenbierhandlung zu eröffnen, womit er der erste ‚Gastronom‘ auf Lichtenberg wurde (1898)“. Im Jahr 1925 zog er mit seinen Söhnen „ins Tal“, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Im Jahr 1959 teilte er dem Heimat- und Verkehrsverein noch die Lage der ehemaligen 24 Behausungen der Nagel- und Messerschmiede und Tagelöhner von Burg Lichtenberg mit. Sein wohl schon vor dem Zweiten Weltkrieg abgerissenes Haus, das er zusammen mit dem Messerschmied Merker bewohnte, stand am unteren Weg zur Kirche hin (an der Stelle des heutigen „Burgenhäuschen“). Die einstige Zivilgemeinde, die sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem im freien Raum zwischen den Ruinen der Ober- und Unterburg gebildet hatte, zählte 1870 ca. 130 Einwohner. Die Gemeinde wurde im Jahr 1910 Thallichtenberg einverleibt.