Der Besitz von Burg Lichtenberg war nicht immer eindeutig.
Immerhin ging es um Land und Geld, um Einfluß und Macht. Stoff für Geschichten.
Ein Beispiel sei hier angeführt:
Um Burg und Herrschaft Lichtenberg bestand in den 1250er Jahren bis 1260 ein langer Streit zwischen Heinrich (des II.) Graf von Zweibrücken und Wildgraf Emich.
Unter Vermittlung ihrer Mannen und Ministerialen sind beide wie folgt übereingekommen:
Agnes, Tochter des verstorbenen Gerlach, Graf von Veldenz, soll die erwähnte Herrschaft mit allen Gütern der Grafschaft Veldenz bekommen.
Stirbt sie ohne Erben, sollen Heinrich Graf von Zweibrücken, Wildgraf Emich und Simon Graf von Sponheim die Herrschaft in drei gleiche Teile splitten.
Kommt zwischen Emichs Sohn und Simons Tochter eine Ehe zustande, sollen die Anteile Emichs und Simons diesen Kindern bleiben.
Kommt diese Ehe nicht zustande, fällt Simons Anteil an Heinrich und Emich, welche sich dann die Herrschaft teilen.
Solange Agnes von Veldenz unter Vormundschaft ist, sollen Heinrich und Emich deren Güter mit aller Sorgfalt schützen und verteidigen.
Lehen der Grafschaft Veldenz, die vakant (frei) werden und ohne Erben sind, sollen die drei Herren unter sich aufteilen.
Zeugen: Wildgraf Konrad, Ludolf von Schmidtburg, Frank von Sponheim, Johann von Hottenbach, Cuno von Montfort, Wilhelm, Reinold und Gottfried genannt Ungerech, alle Ritter, und andere adlige und ehrbare Leute. Gesiegelt wurde die Urkunde von den drei Grafen Heinrich Graf von Zweibrücken, Wildgraf Emich und Graf Simon von Sponheim.
Die entsprechende Originalurkunde vom 23. September 1260 befindet sich im Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Signatur: BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 24; Erscheinungsort Grafschaft Sponheim Urkunden; Erscheinungsjahr 1260 September 23)
Quelle:
Bayrisches Landeshauptarchiv
Bildrechte:
Wappen Zweibrücken – Ziegelbrenner – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Wappen Wildgraf – freie Verwendung