Burg“Einblicke“ – Mangenstein

Wenn gegraben wird können mehr oder weniger neuere oder ältere, aber oft interessante Sachen gefunden werden.

Vor Allem bei einem so historischen Gelände wie Burg Lichtenberg.

Bei der Neugestaltung der Wegebeleuchtung zur „Unterburg“ wurde ein fast runder Stein mit einem Durchmesser von ca. 11 cm und einem Gewicht von ca. 2,1 kg aus „Kuselit“ (also Zeug welches auf der Burg zur Genüge vorkommt) gefunden.

Die Form legt nahe, dass es sich um ein Geschoss handelt. Aber um welches genau?

Ein Besuch von dem Steinschleuder-Maschinen Experten Dr. Michael Kirchschlager brachte hierzu Näheres.

Nach dessen Ansicht handelt es sich um einen „Mangenstein“ aus dem 13. Jahrhundert.

Also um ein Geschoss für eine „Mange“ oder „Ziehkraft-Schleuder“.

Den meisten Lesern dürften aus Film und Fernsehen vor allem die großen Steinschleudern (Bliden oder Tribok) bekannt sein, welche mit einem Gegengewicht arbeiten und gewaltige Steinbrocken gegen Burg- und Stadtmauern werfen.

Im Gegensatz hierzu wird bei einer „Mange“ das Geschoß durch Ziehen an Seilen geschleudert – also eine Art handbetriebene Wippe.

Diese Technik ist älter als der Gebrauch eines Gegengewichts und die verschossenen Geschosse waren wesentlich kleiner und leichter.

Auf Burg Lichtenberg ist weder eine Mange noch eine Belagerung, in welcher eine solche genutzt wurde, bekannt. Hier gilt es noch Nachforschungen anzustellen.

Das heißt aber nicht, dass nicht eine Mange vorhanden war. Da diese vor Allem aus organischem Material bestanden hat wäre auch nicht viel davon übrig, vielleicht wurde sie auch weggebracht oder in späterer Zeit einfach verbaut oder verheizt? Wer weiß?

Quelle:

Recherche Rauch

Materialbegutachtung Dr. Sebastian Voigt, Urweltmuseum Geoskop

Mangenstein im Magazin Burg Lichtenberg

Michael Kirchschlager: Bliden und Blidensteine  (Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doctor philosophiae (Dr. phil)).

 

 

 

 

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