Burg“Einblicke“ – Hohlziegelfunde

Von Zeit zu Zeit werden nördlich unterhalb der Ostpalas mehr oder weniger große Fragmente von fast halbrunden Tonziegel mit einer „Nase“ gefunden.

Allgemein werden solche Ziegel aufgrund ihrer starken Wölbung als „Hohlziegel“ bezeichnet.

Hohlziegel wurden sowohl als First- und Gratziegel aber auch als Dachdeckung verwendet.

Die auf Burg Lichtenberg gefundene Ziegelart ist  bereits seit der Romanik (grob vor 1200) im Elsaß nachgewiesen.

Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch auf Dächern unserer Burg Lichtenberg lagen, sofern kein Schiefer, Schindeln oder Stroh verwendet wurde.

Der Ost- oder Prinzenpalas auf Burg Lichtenberg wurde im mittleren 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet. Wie der Name „Prinzenpalas“ schon andeutet, wurde er als  „Herrenhaus“ der Burg errichtet und damit ist zu vermuten, dass die Dacheindeckung nicht einfach aus Stroh oder Schindeln bestand sondern eher aus höherwertigen Tonziegel.

Aus der heutigen Pfalz ist die sogenannte  „Priebendeckung“ bekannt.

Hierbei werden die Ziegel mit Hilfe der „Nase“ in die Dachlattung eingehängt –  die halbrunde Wölbung zeigt nach unten, die Rinne entsprechend nach oben.

Die Ziegel werden von oben nach unten in einer Reihe gedeckt und der dabei entstehende Stoß zu den rechts und links liegenden Ziegelreihen mit Lehm abgedichtet.

Das würde auch die Tonziegelfunde erklären, wobei immer ein gewisses Grad an Unsicherheit, vor Allem im Hinblick auf die Eindeckungstechnik, bleibt.

Quelle:

Dr. Stefan Ulrich, Neustadt an der Weinstraße

Dachziegelfunde

Recherche Rauch, Burgverwaltung

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