
Kategorie: Burg“Einblicke“

Der Lenz ist da und alles grünt und blüht auf Burg Lichtenberg. Auf einer gemütlichen Runde um die Burg erkunden wir mit der Wildkräuterexpertin Vanessa Zürrlein den reichen Schatz an Wild- und Heilkräutern. Ein kleines Skript zum Nachlesen ist inklusive. Kinder und Vierbeiner sind willkommen.
Wann? Freitag, 09.05.2025 Uhrzeit: 17:00 – ca. 19:00 Uhr
Treffpunkt? Parkplatz Burg Lichtenberg
Kosten? 14,00 € pro Person
Mitzubringen sind gutes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung.
Info und Anmeldung: Burgverwaltung, Zehntscheune Burg Lichtenberg
Telefon: 06381/8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr)
Burg-lichtenberg@kv-kus.de


Das Kuseler Land und Schweden – eine historische Verbindung mit großer Tragweite
Thorsten Zimmer, M.A.
Heute assoziiert man mit Schweden oft ein hohes Maß an Lebenszufriedenheit, weite Landschaften und ein Gefühl von Möglichkeiten der Entfaltung und Selbstfindung. Vermeintliche schwedische Lebensart oder auch Lebensrealitäten genießen in Europa einen guten Ruf. Historisch aber besteht eine ungleich größere Nähe des Kuseler Landes zu Schweden – das Selbige gilt auch für große Teile von Rheinland-Pfalz insgesamt. Einst haben die Schweden und der heutige Landkreis Kusel sogar Seite an Seite gekämpft – im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 – 1697 gegen die französische Expansion unter Ludwig XIV. Auch wenn der Pfälzische Erbfolgekrieg zweifellos eine bedeutende Zäsur war, lohnt es sich, die deutsch-schwedischen Verbindungen der Region in der Zeit davor zu beleuchten.
Im 13. und 14. Jahrhundert war die Linie Veldenz ein prägendes Adelsgeschlecht des Heiligen Römischen Reiches. Das Haus Veldenz war in großen Teilen des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz ansässig. Die Linie verzweigte sich in den folgenden Jahrhunderten äußerst weitläufig; dabei ist noch zwischen regierenden und nicht-regierenden Nebenlinien zu unterscheiden. Dies geht weit über den Rahmen des Artikels hinaus; nachfolgend soll ausschließlich die wichtigste Verbindung zwischen der engen Linie Veldenz und den Königen von Schweden betrachtet werden.
Mit Bezug auf den Landkreis Kusel wird die Grafschaft Veldenz vor allem seit der Linie Veldenz-Geroldseck greifbar. Heinrich von Geroldseck hatte die Erbtochter Agnes von Veldenz geheiratet. Die Brüder Heinrich III. und Friedrich II. teilten Ende des 14. Jahrhunderts die Besitztümer. Heinrich erhielt die obere Grafschaft mit der Burg Lichtenberg als Mittelpunkt. Erst aber 1543 wurde durch den Marburger Vertrag verfügt, dass Ruprecht, der Onkel von Herzog Wolfgang von Zweibrücken, die Grafschaft Veldenz erhalten sollte. Das gesamte Territorium wurde von da an über vier Generationen als Fürstentum Pfalz-Veldenz bezeichnet (Residenz Lauterecken und Remigiusberg, beide Kreis Kusel, sowie Veldenz an der Mosel und Lützelstein im heutigen Elsass).
Nach dem frühen Tod Ruprechts im Jahr 1544 heiratete sein Sohn Georg Hans Anna Maria von Schweden – die Tochter Gustavs I. von Schweden. Dies ist der Ursprung der Verbindung des Hauses Wittelsbach mit der schwedischen Königsfamilie Wasa. Im Jahr 1613 heiratete auch Pfalzgraf Johann Casimir in die schwedische Königsfamilie ein.
In den Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges zeigten sich die langfristigen Auswirkungen. So gehörten große Teile des heutigen Landkreises Kusel zu jenem Territorium, das von der Protestantischen Union in Anspruch genommen wurde – und so stand auch das Lager der Linien Veldenz und des schwedischen Königshauses der französisch-habsburgischen katholischen Allianz gegenüber. König Gustav II. Adolf wird diesbezüglich in geschichtlichen Betrachtungen oftmals in den Status eines Schutzpatrons des deutschen Protestantismus’ erhoben. Aufgrund der ‚Kessellage‘ (die letzten protestantischen Gebiete lagen im heutigen Mitteldeutschland) ist dies aufgrund des Anrückens des schwedischen Heeres aus dem Norden oberflächlich verständlich.
Dennoch kann man nur von einem Schutzpatron im weitesten Sinne sprechen – denn trotz der ‚Schutzmacht‘ Schweden waren im Landkreis Kusel viele Dörfer völlig zerstört und nach dem Dreißigjährigen Krieg ohne Überlebende. Auf die Geschichte und auf das Schicksal des Ortes Rathsweiler sei hier exemplarisch verwiesen.
In den letzten Jahren erleben historische Bezüge zu Schweden eine Renaissance. In der Großregion hat hier vor allem die ‚Deutsch-Schwedische Gesellschaft – Schwedenkönige im Herzogtum Zweibrücken e.V.‘ Aufmerksamkeit bekommen. Während ihre Arbeit im touristischen Sinn mit Gegenwartsbezug auf viele historische Monumente im früheren Einflussbereich der Wittelsbacher aufmerksam macht, und den Blick dabei bis in den Westrich und ebenso nach Lothringen richtet, greift die reine Historienarbeit die Wichtigkeit deutsch-schwedischer Beziehungen im Dreißigjährigen Krieg auf. In Workshops wird dann ein Fazit für die Gegenwart gewonnen – dies könnte auch ein lohnendes Modell für den Landkreis Kusel sein.

Erhältlich in der Zehntscheune und Jugendherberge für 16,00 Euro.

… ihrer geschichtlichen Bedeutung und ihrer künstlerischen Gestaltung besondere Beachtung und Pflege verdient. Nach den bisherigen Erfahrungen wird voraussichtlich der besuch der Ruine, sobald die Besucher dort eine gastliche Aufnahme und Raststätte erwarten können, ein sehr bedeutender werden, so dass auch eine angemessene Verzinsung der Kosten für Instandsetzung und Unterhaltung der Ruinen nicht ausbleiben wird. Ein solcher Erfolg kann nur dazu dienen, die Denkmalpflege und den Schutz der heimatlichen Monumente bei der Bevölkerung einen stärkeren und sicheren Rückhalt zu geben.
Die Arbeiten an der Ruine sind unter der Oberaufsicht der technischen Dezenten der Königl. Regierung in Trierer und der Bauleitung des zuständigen Kreisbauinspektors ausgeführt worden. Die Arbeiten erfolgten im dauernden Einvernehmen mit dem Provinzialkonservator. Der königliche Konservator der Kunstdenkmäler hat die Ausführung wiederholt besichtigt. Als örtliche Bauleiter haben verschiedene Persönlichkeiten mitgewirkt, u.a. die Architekten Nies und Kuhn, jetzt in Düsseldorf, der kgl. Regierungsbauführer Kaiser, jetzt Regierungsbaumeister in Bonn und Architekt Gustav Krause in Trier. Die Arbeiten welche der Kreis an den ihm gehörigen _Teilen der Ruine ausführte, hat Kreisbaumeister Harz in St. Wendel geleitet, der auch in dankenswerter weise bei den Arbeiten an den im Staatseigentum stehenden Teilen der Ruine bereitwilligst mitwirkte, so bald dies im Interesse des Ganzen erwünscht erschien. Ganz besonderes Verdienst um die Erforschung der Ruine und zwar ebenso durch örtliche Untersuchungen wie auch durch das Aufsuchen und das Studium des urkundlichen Materials hat sich Pfarrer Haarbeck in Thallichtenberg erworben, dessen schon wiederholt in den obigen Ausführungen Erwähnung geschah. Der Erfolg aller Arbeiten wäre schwerlich ein so reicher und erfreulicher gewesen, wenn nicht die zuständigen Landräte v. Hagen (jetzt Oberpräsidialrat in Koblenz) und Momm (jetzt Oberregierungsrat in Koblenz), z.Z. v. Aschoff ein so reges und tatkräftiges Interesse für die Ruine bewiesen hätten, das sich in ungewöhnlich hohen Geldbewilligungen des Kreistages zur Ausführung der Instandsetzungen betätigte. Die seitherigen Aufwendungen haben betragen für den Grunderwerb 23 025M., wobei der Fiskus mit 175 M., die Provinz mit 13 350 M., der Kreis
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Quelle:
Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg
Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910


… schon damals beraubt worden, mit Ausnahme des Kellers, des Eckturmes und eines Teiles der Umfassungswände, in denen noch eine Spitzbogentür und gotische Fenstereinfassungen verblieben waren. Diese Teile wurden sorgfältig geschont und im übrigen der Wiederherstellung eine alte Zeichnung zu Grunde gelegt, die das Haus vor dem Brande darstellte. Im Anschlusse an dies Haus wurde das an dem Nordgiebel dieses Hauses angebaute dritte innerste Tor hergestellt und nach den an der Giebelwand deutlich erkennbaren Ansatzspuren mit dem ehemaligen Fachwerküberbau versehen.
Auch das zweite, mittlere Tor, das nur aus einem Spitzbogen mit Wehrgang darüber bestand, wurde im Bestande gesichert und das runde Ecktürmchen, das den Abschluss der Wehrmauer nach der südlichen Zwingenanlage bildete, mit einem einfachen spitzen Helmdache versehen. So war, das das erstere (das Aussentor) bereits 1899 mit einem Schutzdache versehen und später im Innern ausgebessert war, die ganze dreifache Toranlage gesichert.
Am meisten Kosten erforderte aber die Ausheilung der sehr grossen Breschen in den massiven Umfassungswänden der östlichen Hufeisenbastion von 1620, in dem Mauerwerk der Brücke, welche aus der Bastion über den äusseren Halsgraben führte., und bei den Gebäuden der Oberburg. Von den letzteren wurde vor allem die hohe Nordmauer der beiden Pallasbauten nach aussen gesichert., die Fenstergewände und das Hauptgesims ergänzt, der hohe Giebel des östlichen Pallas, in dem sich die Altarnische befindet, standfähig gemacht und die letztere selbst ausgebessert.
Der Bergfried, dessen grosse Breschen schon bald nach der Erwerbung der Ruine durch den preussischen Fiskus 1894 ausgeheilt waren, wurde zum grössten Teil von den im Innern lagernden Schuttmassen befreit und auf Kosten des Kreises durch eine Treppe bis zur Krone der fast 2 m starken Umfassungsmauern besteigbar gemacht. Der gerade Abschluss der Brüstung ist nur ein vorübergehender Zustand. Nach dem noch vorhandenen alten Bilde des Turmes soll, sobald die Mittel dazu aufgebracht sind, auch das oberste Geschoss mit den rechteckigen Luckenöffnungen wiederhergestellt und ein einfaches hohes Schutzdach aufgebracht werden.
Die nördlichen Wehrmauer des obersten Burghofes und der sehr zerklüftete Treppenturm sind gleichzeitig gesichert und letzterer mit einem flachbogigen Zugangs versehen. In ähnlicher Weise wurde der westliche Pallas mit der anschliessenden westlichen Wehrmauer und dem runden Eckturm gefestigt.
…. Fortsetzung folgt.
Quelle:
Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg
Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

- Instandsetzungsarbeiten
Am Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts begannen die Sicherungsarbeiten des riesigen, in fortgesetztem raschen Verfall befindlichen Ruinengebietes, zunächst zaghaft und tastend, bald aber nach einem gross angelegten Plane, der die Erhaltung aller für die geschichtlichen Erscheinung der Burg wichtigen Mauerzüge sich zur Aufgabe stellte. Die ersten Arbeiten betrafen den Bergfried (1896) dann den Torturm des ersten Aussentores (1899). Von 1902 an sind alsdann die Instandsetzungen nach festem Plane fortgesetzt worden, mit denen die Freilegung des Burggeländes Hand in Hand ging. Schon im Anfang der neunziger Jahre wurden seitens des Kreises nach und nach mit Unterstützung der Provinzialverwaltung verschiedene kleine Grundstücke im Burggelände angekauft, auf denen sich allerlei arbeitsscheues Gesindel angesiedelt hatte und nach und nach die verfallenen Gebäude niedergelegt. Die Kosten der Instandsetzungen trug für die im Besitze des Staates befindlichen Teile der Ruine der preussische Fiskus, für die dem Kreise gehörigen Teile dieser und die Provinz. Zunächst wurden die Oberburg und die ihr benachbarten Bauten gesichert und der innere Hof der Oberburg um den Bergfried bis auf den Felsboden freigelegt.
Doch fehlte es für die Besucher der Ruine, deren Zahl sich besonders seit dem Beginn der Instandsetzungsarbeiten sehr vergrössert hatte, an einem Unterkunftsraum bei ungünstigem Wetter. Deshalb entschloss sich der Kreis, die Ruine der ehemaligen Landschreiberei, die zuletzt – bis 1871 – als Schulraum gedient hatte und dann abgebrannt war, wiederherzustellen und als Herberge auszubauen. Man beging damit im Sinne der heutigen Denkmalpflege keine Urkundenfälschung, denn das Haus hatte noch bis vor 40 Jahren neuzeitlichen Zwecken gedient und war seines ehemaligen burglichen Charakters .…. Fortsetzung folgt.
Quelle:
Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg
Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910