Burg“Einblicke“ – Funde: Riemenzunge

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

So wurden unter ein Metallstück mit bemerkenswerten Ornamenten aus Weinranken und Trauben mit den Maßen 5 cm auf 1,5 cm gefunden.

Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine sogenannte Riemenzunge (mehr oder weniger schmuckvolle Verstärkungsstück für das Ende eines Gürtels)  aus dem 16. Jahrhundert. Der dazugehörige Gürtel dürfte aus Leder gewesen und schon lange vergangen sein.

Noch ein Fund der Fragen offen läßt: Wie konnte so ein doch eher wertvolles Stück einfach so verloren gehen? Wo wurde es verloren wer war der ursprüngliche Besitzer? Fragen die der Spekulation weiten Raum lassen.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

Burg“Einblicke“ – Funde: Flaschenhalsfragment

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

So wurden unter Anderem Fragmente von Flaschenhälse mit der Größe von 3 auf  2-3 cm aus grünlichem Glas gefunden, die sich ins 14.-16. Jahrhundert datieren lassen.

Die schmale Form und der Ausgußrand läßt auf  Fläschen zur Aufbewahrung von Kosmetika oder Pflegeöl schließen.

.Wie bei fast allen Funden wird es wohl ein Geheimis bleiben von wem die Sachen genutzt wurden und warum sie verloren gingen.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

 

Burg“Einblicke“ – Funde: Der Knopf

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

 

So wurde unter Anderem ein schwarzer, halbrunder Knopf oder Besatz eines Anhangs mit einem Durchmesser von ca. 1 cm gefunden.

Datiert auf das 19. Jahrhundert. Wann genau und wie er in den Boden kam wird wohl ein Geheimis bleiben, von denen mit Sicherheit noch viele vorhanden sind.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

 

Musikantenland-Preis an Nicole Johänntgen vergeben

Thallichtenberg: In seiner letzten Sitzung hat der Burgrat die Saxo­phonistin Nicole Johänntgen zur neuen Musikantenland­preisträgerin gewählt. Damit wird die Musikerin und Kompo­nistin die vierzehnte Trägerin des „Lichtenburg-Preises des Musikantenlands“ und die erste Frau, die diesen Preis erhält.

Nicole Johänntgen ist Nachfolgerin von Martin Folz. Die Stabübergabe und damit Amtseinführung ist für Ende Mai dieses Jahres geplant. Der Burgrat ist das Gremium, dem die Verleihung dieses Preises obliegt. Der Preis ist mit 7.500,- Euro und einem vierwöchigen Aufenthalt auf Burg Lichtenberg dotiert. Er wird in der Regel alle drei Jahre neu vergeben.

Nicole Johänntgen, deutsche Jazzmusikerin und Komponistin, ist in Fischbach im benachbarten Saarland geboren und dort aufge­wachsen. Schon früh fiel ihre außergewöhnliche Musika­lität auf. Sie studierte Musik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Mannheim. Ihr Hauptinstrument ist Alt- und Sopran­saxophon. Sie hat mit Stars wie Daniel Powter (Bad Day), Roger Cicero, Eric Harland, Aaron Parks, Nils Landgren, Piet Klocke gespielt. Neben ihren europaweiten Konzertreisen hat sie viele Kompositionen erschaffen und sich vor allem die um Weiterbildung und Förderung junger europäischer Musikerinnen gekümmert. Sie ist eine Netzwerkerin in der Musikszene, und hat Kontakte zu Veranstaltern, Agenturen, Verlagen und Plattenlabels.

Seit 2005 lebt Johänntgen in der Schweiz, dennoch ziehen ihre saarländischen Wurzeln sie immer wieder gern in die Heimat.

Nicole Johänntgen erhielt erst kürzlich den Kunstpreis 2022 des Saarlandes. 1959 gestiftet, gehört dieser Preis zu den wichtigsten saarländischen Auszeichnungen in diesem Bereich. Die Jury hebt die Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit der 41-Jährigen hervor und würdigt ihre Arbeit als Vermittlerin und Pädagogin. Nicole Johänntgen ist darüber hinaus in der Kategorie Holzblasinstrumente für den Deutschen Jazzpreis 2023 nominiert.

Nicole Johänntgen: „Sich von der Umgebung leiten zu lassen, ist wunderschön. Das Tolle am Beruf der Komponistin ist, dass ich mich austoben kann. Ich kann Dinge mit Musik beschreiben… ich kann mich inspirieren lassen von der Natur, von Menschen. Und ich finde es wunderschön, mich von der Umgebung leiten zu lassen, neue Musik zu schreiben. Das ist das eigentlich Magische, das sich in der Musik dann wider­spiegelt. Ich finde das extrem schön und bin sehr dankbar.“

https://www.nicolejohaenntgen.com/

 

Burg“Einblicke“ – Die Einschußmarken am Haupttor

Wer Burg Lichtenberg besucht betritt die Anlage in der Regel durch das Ende des 16. Jahrhunderts errichtete erste Tor.

Beim genauen Hinsehen fallen in der Eckerquaderung dieses mächtigen Bauewerkes zahlreiche kleine Mulden auf, die auf einen Beschuß hinweisen. Dies wird auch so im Pfälzischen Burgenlexikon Band III angenommen.

Doch woher kommen diese „Schußmarken“?

Die Geschichte der Menschheit ist schon eh und je von Krieg und Auseinandersetzungen gekennzeichnet. Die Waffen wurden immer effektiver und ausgefeilter. Die Menschen versuchten sich vor Angriffen und Waffen aller Art zu schützen und bauten entsprechende Schutzvorrichtungen wie auch Burg Lichtenberg.

Um 1200 entstanden durchlebte die Burg viele Jahrhunderte in denen sich die Waffen von Bogen und Armbrust über einfache Haken- oder Rohrbüchsen bis zu den modernen Waffen entwickelten.

Die Einschußlöcher in der Haupttorquaderung zeigen eindeutig den Charakter von Feuerwaffen. Doch aus welcher Zeit?

Erste Hinweise geben Fotos aus den 1914er Jahren.

Auf den Bildern sind noch keinerlei „Schußmarken“ zu entdecken, und auch bei der doch relativen ausführlichen Bauwerksbeschreibung von Behr 1910 finden sie keine Erwähnung,  so dass davon ausgegangen werden kann, dass sie neuzeitlichen Ursprungs sind.

Auf einem Bild aus dem Jahre 1959 tauchen die  „Schußmarken“ doch recht deutlich in Erscheinung.

Was ist passiert?

Hilfe könnte der Bericht zur „Orientierten Kampfmittelvorerkundung“ aus dem 2018 bringen.

Demnach wurde die Burg am 19.03.1945 durch Artillerie- oder Fliegerbeschuß beschädigt und am 20.03.1945 durch das 376. US-Regiment besetzt. Also die Burg wird nicht erwähnt, aber Thallichtenberg. Es liegt nahe, dass hierbei auch die strategisch gelegene Burg besetzt wurde.

Die Anzahl der „Schußmarkung“ sowie ihre Verteilung schließen einen „Dummejungen Streich“ oder einfach nur Mutwillen eines Einzelnen recht eindeutig aus. Da nach 1910 entstanden, kommen eigentlich nur Kampfhandlungen während des 2. Weltkrieges in Frage.

Naheliegend ist, dass die „Schußmarken“ durch amerikanischen Artillerie- oder Fliegerbeschuß oder später durch Soldaten des amerikanischen Regimentes entstanden sind.

Belegt ist dies endgültig nicht, aber es ist eine interessante Episode in der langen Geschichte der Burg und schmälert ihren Wert als tolles und beliebtes Auskunftsziel in keinster Weise.

Quelle: Pfälzisches Burgenlexikon Band III

Orientierende Kampfmittelvorerkundung der Fa. Envi experts Gutachten-Nr.: 2017-413-v01

Recherche Rauch

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung

Burg“Einblicke“ – „Göbelwerk“ oder „Rossmühle“ in der großen Bastion

Wer die große Bastion zwischen West- und Ostpalas besichtigt dem fallen in der Mitte des mächtigen Bauwerkes große Zahnräder mit Gestänge auf einem Betonklotz auf.

Hierbei handelt es sich um ein „Göbelwerk“ oder auch „Rossmühle“. Dies sind Vorrichtungen die mit Muskelkraft von Menschen oder Tieren angetrieben wurden, wobei über einen Well- und Zugbaum durch im Kreis laufende Tiere oder Menschen z.B. ein Mahlstein in Bewegung gesetzt wurde umso aus Getreide Mehl zu gewinnen. Ein großer Vorteil gegenüber der ebenfalls im Mittelalter gebräuchlichen Wassermühlen lag eben in der Tatsache, dass die Mühle nicht an ein Gewässer gebunden war und so auch in Belagerungszeiten die wichtige Mehlversorgung auf einer Burg sicherstellen werden konnte.

Eine Mühle auf Burg Lichtenberg ist zumindest ab 1445 zu vermuten. Es haben sich Rechnungen aus diesem Jahr erhalten die Arbeiten für Zimmerleute am „bollewerg“ belegen. So wird ein Mann bezahlt, „der hait 29 dage mit eyme knechte gearbeitet zu dem bollewerg und den rossmuhlen“

Ob sich die Rossmühle direkt in der Bastion befunden hat oder in einem extra Gebäude ist nicht belegt. Es wurde aber auch schon vermutet, dass die zwei Bodenfenster im Süden der Bastion (rechts und links neben dem Eingang) zum Transport von Getreide bzw. später Mehl vorgesehen waren.

Auf jeden Fall legen vergleichbare Einrichtungen in anderen Burgen nahe, dass eine Rossmühle aufgrund ihrer Bedeutung nicht einfach ungeschützt gestellt wurde. Ausserdem wurde eine gewisse Fläche für das Gerät und das Vieh zum Antreiben benötigt was für die Unterbringung in einem größeres Gebäude spricht.

Unstrittig belegt ist, dass1488 ein Müller eine Rossmühle auf der Burg eingerichtet hat. Wo genau der Standort war ist nicht abschließend bekannt. Allerdings wird auch hier die große Bastion oder der davor gelegene Flankierungsturm vermutet.

Wie dem auch sei: Im Jahre 1968 erwarb der Heimatverein Burg Lichtenberg in Niedermoschel ein damals in etwa 150 Jahre altes Göbelwerk um es in der großen Bastion aufzustellen da man davon ausging, dass sich hier die Roßmühle befunden hat.

Ob das tatsächlich der Fall war sei dahingestellt.

Mit Sicherheit sahen die Rossmühlen des 15. Jahrhunderts aber anders aus.

Insofern steht das heutige Getriebe in der Bastion lediglich symbolisch für die Mehlgewinnung auf Burg Lichtenberg.

Quellen:

Pfälzisches Burgenlexikon Band III

„Burg Lichtenberg“ von Ernst Schworm und Hartmut Stepp

„Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Burg Lichtenberg“ von Dr. Stefan Ulrich 2014

Recherche Rauch, Burgverwaltung

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung

Burg“Einblicke“ – „Der mysteriöse Skelettfund“ oder „Mord auf der Lichtenberg?“

Am 05.10.1963 berichtet die „Nahe-Zeitung“ über einen aussergewöhnlichen Funde auf Burg Lichtenberg

„Bei Aufräumungsarbeiten auf der Burg Lichtenberg hinter dem 1. Tor wurde am Donnerstag ein Skelett gefunden. Es lag 38 cm unter der Erde verscharrt. Von dem Fund wurden sofort die Gendarmerie und das Gesundheitsamt verständigt. Die an Ort und Stelle vorgenommen Untersuchen ergaben jedoch, daß das Skelett zwischen 40 und 100 Jahren an dieser Stelle liegt. Die genauere Bestimmung konnte verständlicherweise vorerst noch nicht erfolgen, doch werden die Untersuchungen fortgesetzt um die Todesursache festzustellen und genauer zu bestimmen wie lange der Tote an dieser Stelle ruht“.

Auch „Die Rheinpfalz“ berichtet in ihrer Ausgabe vom 11.10.1963:

„Wie bereits berichte, wurden bei Erdausschachtungsarbeiten auf Burg Lichtenberg ein männliches Skelett an ungewöhnlicher Stelle und nur 38 cm tief vergraben gefunden. Zwischenzeitliche Untersuchungen haben keine weitere Anhaltspunkte über Alter und Todesursache des Mannes gegeben. Burgwart Hinkelmann und seine Helfer haben das ganze Erdreich um die Stelle gesiebt, ohne Stoffreste oder weitere Gegenstände, die auf die Identität des Toten schließen lassen, zu finden. Der Tote war in ein Loch geringen Ausmaßes zusammengekrümmt gelegt worden. Kiefer und Zähne sind vollständig und gut erhalten, so daß es sich um einen jungen Mann gehandelt haben muß. Zur Zeit wird erwogen, dass Skelett zur weiteren Untersuchungen an ein Fachinstitut zu leiten.“

Soweit die Presse.

Der damalige Burgwart Daniel Hinkelmann ist der Angelegenheit weiter nachgegangen. Seine Ergebnisse seien hier vorgestellt:

So läßt er uns wissen, dass das Skelett am 03.10.1963 durch den Amtsarzt Dr. Schrempf, Birkenfeld untersucht wurde. Nach dessen Auffassung handelte es sich um einen jungen Mann über 25 Jahre. Die Liegezeit sei zum Zeitpunkt des Fundes zwischen 40 und 100 Jahre.

Am 05.10.1963 wurden die Skelettreste von Daniel Hinkelmann und Hans Schenkel aus Thallichtenberg, soweit noch vorhanden, restlos ausgegraben und von Hinkelmann in Verwahr genommen.

Dann kamen Informationen von ungeahnter Seite. Daniel Hinkelmann schreib hierzu am 16.02.1964:

„Ich sprach heute bei Frau Anna Kreutz in Etschberg wegen der evtl. Übergabe des schriftlichen Nachlasses ihres Vaters (Nagelschmied und Heimatdiechter) Christian Forsch vor.

Bei dieser Gelegenheit erklärt mir Anna Kreutz unter meiner Zusicherung, daß ich erst nach ihrem Tode etwas veröffentliche…:“

Anna Kreutz:  „Ich habe vor einiger Zeit in der Zeitung gelesen, daß man auf der Burg Lichtenberg einen Skelettfund gemacht habe, und daß man bezüglich der Person die da verscharrt war, völlig im Unklaren sei.

An nannte u.a. einen jungen Mann, der durch US-Fliegergeschoss in Bledesbach schwer verwundet, nach Kusel in das Krankenhaus und dann angeblich zu einer US-Army-Sanitätsstation (in der Jugendherberge) auf der Burg Lichtenberg verbracht wurde.

Ich habe nun durch meinen im Jahre 1944 hier verstorbenen Vater folgendes erfahren und das soll um der Gerechtigkeit willen nicht weiterhin ein Geheimnis bleiben:

Neben dem Elternhaus meines Vaters (im alten Amtsmannhaus) stand die Behausung der „P.L.“ und dabei in der Kellerei, die des Friedrich Decker. Zu der Familie der P.L. gehörte vorübergehend ein Junggeselle, der, weil sehr sparsam, im Besitz von etwas Geld war.

Es hätte sich bei diesem um einen Messer- oder Nagelschmiedgesellen, (gehandelt) die damals auf der Burg stark vertreten waren, der von auswärts kam, hier arbeitete, so es zu (der Zeit) auf der Burg üblich war.

Eines Tages sei aufgefallen, daß sich der junge Mann nicht mehr sehen ließ, er war wie vom Erdboden verschwunden. Zuletzt, nachdem derselben nicht mehr zum Vorschein kam, auch man von der Quartiergeberin auf Befragen keine Antwort bekam, habe es Jedermann auf der Burg als ein offenes Geheimnis betrachtet, daß dieser von den Mitbewohnern des Hauses wegen seines Geldes umgebracht und irgendwo verscharrt worden sein.

Ich glaube nun bestimmt, daß es sich bei den gefudenen Skelettresten um die des jungen Mannes handeln müssen, den man um in den Besitz des Geldes zu gelangen ermordet habe.“

Daniel Hinkelmann begab sich nach dem Gespräch direkt in das Gasthaus auf dem Remigiusberg und notierte die Aussage von Frau Kreutz. Er hielt sein Wort und informierte, wie versprochen, lediglich den 1. Vorsitzenden des Heimatvereins über die neuen Erkenntnisse. Dieser war jedoch nicht ganz so verschwiegen, da die Geschichte schon kurz darauf die Runde machte.

Anna Kreutz verstarb am 02. Juli 1975

Daniel Hinkelmann verfolgte die Geschichte trotzdem weiter. Er durchforstete die in Frage kommenden Standesamtsregister 1860 – 1900 auf irgendeinen Hinweis, konnte jedoch nicht fündig werden.

Er kommt zu dem Schluß, dass die Geschichte von Anna Kreutz der Wahrheit entsprechen dürfte und der namenlose junge Mann von seinen Mitbewohner ermordet wurde.

In jener Zeit war das Meldewesen noch nicht so ausgeprägt. Auf der Burg war ein dauerndes unkontrolliertes Kommen und Gehen von Arbeitern und Handwerksgesellen. Ausserdem wanderten viele Menschen in aller Stille und ohne große Nachricht zu hinterlassen aus. Sie galten irgendwann, wenn überhaupt, als verschollen.

So dürfte auch zu erklären sein, daß kaum jemand von dem Verschwinden des jungen Mannes ausserhalb der Burg oder behördlicherseits Notiz genommen wurde.  Wirklich interessiert für das Verschwinden habe sich nur die direkte Nachbarschaft.

Also bleibt es doch mehr oder weniger ein ungeklärter Fall. Von offizieller Seite gibt es keinen abschließenden Bericht. Und wie endet die Geschichte von dem mysteriösen Skelett oder dem Mord auf Burg Lichtenberg? Wie sie begonnen hat. Mit einem Fragezeichen!

Quelle: Niederschriften und Vermerke von Daniel Hinkelmann

Sagen und Legenden – Bertha von Burg Lichtenberg oder Der Brudermord auf Schloß Oberstein

Zu einer Burg gehören irgendwie ruhelose Geister und weiße Frauen, Schätze und geheime Gänge, Sagen und Märchen. So auch bei Burg Lichtenberg.

Wie eng auch vor langer Zeit die Geschicke einzelner Schicksale miteinander verknüft sein können berichtet uns die Sage des Brudermordes auf Schloß Oberstein welche uns Jakob Gasters, Lehrer in Thallichtenberg von 1924 – 1954 in dem Gedicht überliefert

Bertha von Burg Lichtenberg oder

Der Brudermord auf Schloß Oberstein

Graf Gerlach auf Burg Lichtenberg besaß ein Töchterlein so schön,

Als wenn sie die Prinzessin wär’ vom Märchenreicher holder Fee’n.

Schön-Bertha von Burg Lichtenberg im weiten Landes wohlbekannt,

Und mancher brave Edelmann beim Grafen warb um ihre Hand.

An einem frohen Maientag am Tor ins Horn der Wächter stieß,

Weil Freunde harrten vor der Burg, die Brück‘ man rasselnd niederließ.

Zwei Ritter sprengten in den Hof, die Brüder von Burg Oberstein,

Der ältere, Wyrich, kühn und stolz, Jung-Emich glich dem Frühlingsschein.

Sie wurden gastlich aufgenommen vom Grafen und seinem Töchterlein,

Verlebten frohe Festestage bei Jagd und Spiel, bei Sang und Wein.

Den Brüdern Bertha wohlgefiel, und jeder dacht‘ sie zu gewinnen,

Doch keiner wußt‘ des andern Leid, und schweigend ritten sie von hinnen.

Auf ihrer Burg sie schwiegen fort, doch Emich keine Ruh‘ mehr fand,

Das holde Fräulein von der Burg, ihm immer vor der Seele stand.

An einem Morgen ritt er fort nach Lichtenberg für sich allein,

Das morgenfrische Westrichland erfüllte Klang und Sonnenschein.

Auch Bertha trug Jung-Emichs Bild, seit sie ihn sah, in ihrem Herzen,

Ein frohes Wiedersehn mit ihm herbei, sie sehnte oft mit Schmerzen.

Als plötzlich sie den Jüngling sah, errötend reicht‘ sie ihm die Hand,

Zwei Herzen voller Seligkeit der Liebe reines Glück verband.

Jung-Emich eilte froh zurück – es war ein Ritt auf leichten Schwingen,

Um Wyrich, seinem Bruder lieb, die frohe Kund auch zu bringen.

Er fand ihn traurig auf dem Söller, erzählte ihm von seinem Glück,

Doch er erblich vor Eifersucht, ein jäher Haß sprang aus dem Blick.

Er stieß den Bruder in die Tiefe, ein Schrei voll Schrecken zerriß die Luft,

Der arme Jüngling lag zerschmettert in blutgetränkter Felsenkluft.

Den Mörder packte das Entsetzen, als er sein ruchlos Werk erkannte,

Die Furcht ihn hetzte hin und her, schrieb ihm ins Antlitz Mörderschande.

Zur Sühne für die böse Tat, fing er ein Kirchlein an zu bau`n,

Man sah den Büßer Tat für Tag aus Felsen schwere Steine hau`n.

Nach vielen schweren Arbeitsjahren die Kirche oben fertig stand,

Sie heißt im Volksmund „Felsenkirche“ zu Oberstein am Nahestrand.

Als ihre Glocken hell erklingen, zum erstenmale übers Tal,

Sank Wyrich tot zur Erde nieder, erlöst von seiner Mörderqual.

Schön-Bertha von Burg Lichtenberg verging vor Gram und Herzensleid,

die Blume welkte früh dahin – fand Frieden in der Ewigkeit.

 

Quelle: Legenden und Sagen aus unserer „Westrichheimat – Gesammelt von Daniel Hinkelmann“)

Text:

Andreas Rauch, Burgverwaltung

Sagen und Legenden – Der vergrabene Schatz

Zu einer Burg gehören irgendwie ruhelose Geister und weiße Frauen, Schätze und geheime Gänge, Sagen und Märchen.

So auch bei Burg Lichtenberg. Eine dieser Geschichten beschreibt der berühmte Bewohner der ehemaligen Gemeinde auf Burg Lichtenberg, der Nagelschmied und Heimatdichter Christian Forsch (1869 bis 1944).

Durch ihn überkommt uns die Legende des „Vergrabenen Schatzes“

„In meiner Jugendzeit lebten auf der Burg zwei alte Leute: der Wendel Loch mit seiner Frau. Eines Nachts träumte die Frau, in der Burg liege unter dem Ostpalas gleich bei dem Eingang in den alten Keller ein Geldschatz verborgen. Er sei aber mit dem Teufel vergraben worden, der nun in  Gestalt eines großen Hundes das Geld bewache. Wenn man beim Nachgraben in die Nähe des Schatzes gelange fange der Hund heftig zu bellen an. Man solle sich aber nicht abschrecken lassen, sondern den Schatz ruhig heben.

In einer der folgenden Nächte machten sich einige beherzte Männer mit Schaufeln und Hacken ans Werk, Es waren dies der Wendel Loch, ein Nachbar namens Märker und mein Vater. Als sie ein ziemlich großes Loch ausgehoben hatten und schon nahe daran waren die Arbeiten aufzugeben stießen sie plötzlich auf eine Art Steinplatte. Mit doppeltem Eifer gruben sie weiter, bis der eine von ihnen ein dumpfes Hundegebell hörte. Gleich darauf vernahmen es auch die anderen. In ihrer Angst dachten sie nunmehr nicht an den Schatz, sondern nur noch daran, dass er mit dem Teufel vergraben worden Sei. Sie fürchteten nun jeden Augenblick der Teufel könne aus der Grube fahren und sie beim Kragen nehmen. Darüber sank ihnen vollends der Mut und sie entflohen der unheimlich geworden Stelle. Das Loch aber blieb noch lange Zeit offenstehen, bis es schließlich durch abbröckelndes Mauerwerk und Geröll wieder eingeebnet wurde.“

Soweit die Überlieferung von Christian Forsch.

Zwar handelt es sich um eine alte Geschichte und ein Loch ist auch nicht zu erkennen, so kann doch die Stelle an der die Legende spielt besichtigt werden. Am Besten geht das mit einem geführten Spaziergang über die Burg. Unsere Gästeführer*innen stehen gerne zur Verfügung.

Info, Kontakt und Buchung:

Burgverwaltung Lichtenberg

burg-lichtenberg@kv-kus.de

Telefon 06381 8429

Wenn es auch nicht der Teufel ist: Sie wollen erfahren was sonst noch hier los ist? Melden Sie sich für den Newsletter an – kurze E-Mail reicht:

burg-lichtenberg@kv-kus.de

Quelle: Legenden und Sagen aus unserer Westrichheimat – gesammelt von Daniel Hinkelmann

Text: Andreas Rauch