Bogenbauseminar auf Burg Lichtenberg Samstag und Sonntag 19. und 20. Juli 2025 von 09.00– 18.00 Uhr (2-tägiger Kurs)

Termin:                                  Samstag und Sonntag 19. und 20. Juli 2025 von 09.00– 18.00 Uhr

Kosten:                                 249 € pro Person

Teilnehmer/innen:                Frauen und Männer, sowie Jugendliche ab 16 Jahren ( bzw. 14 Jahren mit Begleitperson) maximal 10 Personen

Leistungen:                           Bereitstellung aller Materialien und der notwendigen Werkzeuge.

Die Rohlinge die vorhanden sind: englischer Langbogen, Normannen, Alemannen, Holmegard und Bambus als moderner laminierter Bogen sowie drei Pfeile.

 Der Kurs findet im Freien statt.

 Die Teilnahme ist auf 10 Personen begrenzt.

 Beschreibung: Die Erfindung des Bogens ist für die Menschheit ein großer Fortschritt gewesen; er konnte aus der Entfernung lautlos Wild erlegen oder aus sicherem Abstand seine Habe verteidigen.

Bis vor etwa 500 Jahren wurde der Bogen noch alltäglich für diese Zwecke in unseren Breiten eingesetzt, heute dient er noch für die Jagd und zum Sport denn es ist immer noch eine physische und psychische Herausforderung einen Pfeil ins Ziel zu setzen.

An den zwei Tagen des Seminars stellen wir einen gebrauchsfertigen Bogen nach historischen Vorbildern her, zum Beispiel einen steinzeitl. Holmegard Bogen od. mittelalterlicher Wikinger- und englischer Langbogen. Moderner sind Bambusbögen die auch angeboten werden.

Als Bogenholz wird  Hickory verwendet.

Drei Pfeile mit Befiederung und die Sehne vervollständigen die Ausrüstung, die dann auch im Probeschießen getestet werden kann.

Zu der fachkundigen und handwerklichen Anleitungen werden während des Seminars auch allgemeinverständliche Hintergrundinformationen vermittelt.

Neben der Freude an handwerkliche Arbeit hat jeder/r  Teilnehmer/in die Möglichkeit, einen Bogen herzustellen, der, was Größe, Zuggewicht und den Endschliff angeht, speziell auf Ihn/sie persönlich zugeschgnitten ist.

Für sein leibliches Wohl muß allerdings Jede/r selbst sorgen.

Anmeldung und Auskunft:

Verwaltung Burg Lichtenberg

Telefon 06381 8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr)

E-Mail: burg-lichtenberg@kv-kus.de

Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg Veranstaltung mit Kräuterpädagogin Christel Trost Termin: 11.02.2025 von 19.00 – 21.00 Uhr artemisia annua- einjähriger ( chinesischer) Beifuss

Artemisia annua zählt zu den bei uns ursprünglich nicht heimischen Heilpflanzen.

Schon lange in Afrika bei den traditionellen Heilern erfolgreich angewendet rückte sie durch die Verleihung des Nobelpreises für Medizin (Isolation des Inhaltstoffes Artemisinin) auch bei uns in das Licht der Öffentlichkeit.

Die Pflanze bietet als Heilmittel eine große Bandbreite bei den verschiedensten Infektionen und wird sogar bei schweren Erkrankungen wie Malaria eingesetzt.

Als einjährige Pflanze lässt sie sich auch bei uns im Garten oder Balkon gut kultivieren.

Erfahren Sie mehr bei dem Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg. Hier kommen Sie der Natur wieder ein Stück näher und lernen die Wirkung der Pflanzen neu zu schätzen und zu würdigen.

Im Rahmen des Seminars wird pro Veranstaltung eine Pflanze detailliert vorgestellt.

Sie erfahren, wo und unter welchen Bedingungen sie wächst, wann und wie sie geerntet, gelagert, verarbeitet und verwendet wird.

Das Seminar findet in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg statt. Bitte eine Tasse/Glas, Löffelchen, Gabel und Schälchen mitbringen.

Die Gebühr für die zweistündige Veranstaltung beträgt 14,00 Euro. Anmeldungen unter 06381-8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr) oder burg-lichtenberg@kv-kus.de.

Mystischer Abend – Geschichten zu Lichtmess – Abendveranstaltung auf Burg Lichtenberg/Rittersaal am 04.02.2025

Beginn: 19.00 Uhr

Unkostenbeitrag: 14 Euro

Moderatorin: Christel Trost

Anmeldung erforderlich unter

Telefon Burgverwaltung 06381/8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr)

oder unter burg-lichtenberg@kv-kus.de

“ Die Wiederkehr des Lichts“- Pflanzenmytholigischer Abend zu Lichtmess /Brigid/Imbolc“

Das alte Jahreskreisfest wird in heutiger Zeit noch am 02. Februar als Lichtmess gefeiert und hat seine Wurzeln in der keltischen Mythologie.

Die Figur der keltischen Göttin Brigid bzw. der heiligen Brigitta sind auch in der Schweiz und im süddeutschen Raum tief verwurzelt.

Sie verkörpert die Energie des neu erwachenden Frühlings mit dem Symbol des Feuers.

Bei der Veranstaltung auf Burg Lichtenberg erfahren Sie mehr über den Ursprung des alten Festes, seiner Verbindung zwischen Mensch, Natur und Spiritualität.

Eine Anregung wie wir das Fest in unser Leben einbinden können!

Die Jahreskreisfeste verankern uns in unserer hektischen Zeit und geben uns einen neuen Blick auf alte Traditionen.

Ein Abend mit Geschichten, Räuchern, Kräutern und Ritualen.

 

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 TEIL III

Dies Geschlecht war nun 200 Jahre lang im Besitze der Burg. Eine Urkunde aus dem Jahre 1364 (Acta acad. Palat. IV, p. 333) nennt wieder ausdrücklich die Unterburg: sie bekundet, dass Graf Heinrich II. von Veldenz seiner Schwiegertochter, der Gräfin Loretta von Sponheim, wahrscheinlich Tochter der bekannten glücklichen Gegnerin des grossen Erzbischofs Balduin von Trier (1308-1354) und Besitzerin der Gräfinburg bei Trarbach, die untere Burg Lichtenberg zur Wohnung als Witwensitz bestimmt.

Unter Stephan von Pfalz-Zweibrücken (1410-1459) gelangte die Burg im Wege der Erbfolge in den Besitz dieses pfalzgräflichen, später herzoglichen Hauses, bei dem es bis zur französischen Revolution verblieb. Die Erbschaftsverhandlungen über die sogenannte Sponheimer Erbschaft werden u.a. durch eine Urkunde aus dem Jahre 1426 beleuchtet.  Als im 17. Jahrhundert eine Linie des pfälzischen Hauses auf den schwedischen Königsthron gelangte, stand vorübergehend die Burg auch unter schwedischer Oberhoheit.

Aus der Zweibrückenschen Zeit werden mehrere kriegerische Schicksale der Burg berichtet, die auf die Bedeutung als wichtiger Verteidigungspunkt und die Art ihrer Ausrüstung einiges Licht werden, ohne dass wir jedoch bestimmte Kunde über die Geschichte ihres Ausbaues und ihre allmähliche Erweiterung, die schliesslich zu einer völligen Verschmelzung der zwei anfangs getrennten Burgen führte, erhalten.

Da die Burg ursprünglich kurpfälzisches Lehen war, entstanden später Zwistigkeiten in der Familie des pfalzgräflichen Hauses selbst, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu einem Kriege zwischen Ludwig I. (1459-1489), dem Verwalter des Veldenzer Gebietes, und seinem Vetter Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz führten. Die aus dieser Zeit stammenden Urkunden ergeben die Bundesgenossenschaft des Erzbischofs Diether von Mainz für den bekämpften Pfalzgrafen in Lichtenberg.

Für die Baugeschichte ist von Interesse, dass 1488 eine Rossmühle auf Lichtenberg angelegt ist. Solche Mühlen verband man gern mit der Anlage der grossen runden Bastionen, die nach Einführung der Feuerwaffen üblich wurden, und in dem untersten Raume wegen ihrer Kreisform und der grossen Sicherheit gegen Geschosse dafür sehr geeignet waren. Es kann damit die Anlage der grossen nördlichen Bastion zwischen dem westlichen und östlichen….. Fortsetzung folgt.

 

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 TEIL II

Burg“Einblicke“ SPEZIAL–
„Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910
TEIL II:
Die Geschichte der Burg beginnt schon um das Jahr 1200. Im Anfang des 13. Jahrhunderts war eine Veste hier errichtet; im Jahre 1214 soll die kaum gegründete Burg auf Befehl Kaiser Friedrich II. infolge einer Beschwerde des Abtes von Remigiusberg wieder abgebrochen werden (Acta academiae Theodoro-Palatinae II, p. 287) Die Veste ist damals im Besitz der Grafen von Veldenz. Es ist aber wahrscheinlich, dass die ausgedehnte Burg aus zwei Burgen entstanden ist, wie solche Doppelburgen vielfach vorkommen (siehe Tafel). Man kann deshalb nicht mit Sicherheit sagen, ob der östliche Teil der Burg, welche als die Oberburg mit dem hohen Bergfrid noch heute den höchsten Gipfel des Burgberges krönt, die ursprüngliche Burg gewesen ist, oder ob die westliche Anlage, die heute als die Unterburg bezeichnet wird, unter ihrem meterhohen Schutte noch die Reste einer früheren Burganlage birgt. Der in den letzten Jahren erst aus dem Schutt freigegrabene südliche Burgweg zeigt an dem östlichen der beiden Tore Kunstformen, die noch aus romanischer Zeit stammen und deshalb aus dem 12, oder aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts herrühren werden (Fig. 2). Und in der unmittelbaren Nachbarschaft diesen südlichen Burgweges erhebt sich nördlich davon der Unterbau eines grösseren Bauwerkes mit Eckquadern, die sehr wohl dem Sockel eines alten Bergfrieds angehören können. Doch mag diese Frage dahingestellt bleiben, bis die Freilegung der sogen. Unterburg mehr tatsächliches Material dazu geliefert haben wird. Im Jahre 1214 wird Graf Gerlach IV. von Veldenz als Bauherr genannt.

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg Die Veste und Ihre Erhaltung“ – eine Beschreibung aus dem Jahre 1910 – Teil 1

Burg“Einblicke“ SPEZIAL–
„Burg Lichtenberg Die Veste und Ihre Erhaltung“ – eine Beschreibung aus dem Jahre 1910
Im Rahmen unserer Burg“Einblicke“ möchten wir nach und nach diesen Bericht zugänglich machen – es lohnt sich daher unsere Veröffentlichung zu verfolgen.
Nachdem Burg Lichtenberg mehr und mehr an Bedeutung verloren hatte, durch zwei große Schadensfeuer in den Jahren 1799 und 1871 geschädigt und schließlich als Steinbruch mißbraucht wurde übernahm ab 1894 der preußische Staat die Oberburg und gebot dem wilden Abbruch Einhalt.
Die Menschen waren sich der ehemaligen Bedeutung der Anlage wohl bewußt und begannen die Burg zu sichern, zu erforschen und teilweise aufzubauen.
Teil I:
„Am südlichen Ende der Rheinprovinz, dicht an der pfälzischen Grenze, erheben sich auf langem Bergrücken die grossartigen Ruinen der Veste Lichtenberg, der einstigen Beherrscherin des Landes, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Verfall und der Vergessenheit überantwortet, erst jetzt durch das einmütige Zusammenwirken des Staates, der Provinz und des Kreises vor dem Untergang errettet und zu neuem Leben erweckt“ .
So beginnt ein Bericht des Regierungs- und Baurats von Behr über die erstmalige staatliche Erforschung und Sicherung der Burg Lichtenberg in den Jahren 1905 – 1910.
„Sie stellt heute wieder nicht nur das Hauptmerkmal des Kreises St. Wendel aus dem Gebiete der Profanbauten dar, sondern zugleich die bedeutendste Burgruine, bedeutend nicht nur ihrer Größe nach, im südlichen Teil der Rheinprovinz und eine der merkwürdigen Burganlagen westlich des Rheins überhaupt. Die Geschichte der mächtigen Ruine, welche in der Längenausdehnung von insgesamt 400m in den Rheinlanden von keiner anderen Burg übertroffen wird, ist noch wenig geklärt.
Was davon bekannt ist, verdanken wir vor allem den unermüdlichen Forschungen des Pfarrers Walter Haarbeck in Thallichtenberg, der das Ergebnis derselben in seiner Arbeit: „Lichtenberg, Geschichte der Kirchengemeinde………………………“
Veröffentlicht wurde das Ganze 1911 in einem „Sonderabdruck aus dem XV. Bericht über die Tätigkeit der Provinzialkommission für die Denkmalpflege in der Rheinprovinz und der Provinzialmuseen zu Bonn und Trier“.
Wie es weitergeht erfahren Sie demnächst. Bleiben Sie dran
Quelle: Recherche Rauch, Burgverwaltung
„Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910“

Burg“Einblicke“ – Buckelquader

Eines der auffälligsten Bauwerke auf Burg Lichtenberg ist sicherlich der  zwischen der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und dem frühen 13. Jahrhundert entstandene Bergfried. Der Bau fällt damit in die Zeit der staufischen Herrschaft und weißt als eines der typischen Merkmale von Profanbauten  der Stauferzeit die Verwendung von Buckelquadern auf.

Aber was sind eigentlich Buckelquader und welchem Zweck dienten sie?

Gleich vorneweg: Die Frage zu Herkunft, Ursprung und Zweck der Buckelquader ist nicht eindeutig beantwortet.

Buckelquader sind bearbeitete Steinquader welche eine Erhöhung auf der Sichtseite aufweisen. Dabei sind je nach Entstehungszeitraum verschiedene Formen möglich, wobei grob 3 Generationen unterschieden werden können

  1. Generation: Die Buckel sind roh behauen (früheste Form)
  2. Generation: Die Buckel wurden überarbeitet geformt (klassische Form)
  3. Generation: Die Buckel wurden flach abgearbeitet und gliedern als „Kissen“ weich und gefällig die Fläche (Spätzeit).

Es gibt einige Erklärungsansätze über Sinn und Zweck der Buckequader welche mehr oder minder nachvollziehbar und glaubhaft erscheinen.

Zweck- oder Kunstform – oder vielleicht Beides?

So gibt es die Auffassungen die Buckel sollen das Hochschiebens von Sturmleitern verhindern oder dass die Buckel einfach aus Kosten- und Zeitgründen stehen gelassen wurden, evtl. sogar erst später abgearbeitet werden sollten.

Beide Theorien erklären aber nicht die formale Entwicklung der Steinform wie das kissenartige abglätten in  späterer Zeit und das Vorsehen eines Randschlags um den Buckel.

Um 1150 tauchen Buckelquader erstmals auf. Es war die Zeit der Staufer, eine Zeit der neuen politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, ein neues Gottes- und Menschenbild ein Aufbruch in eine neue Zeit.

In dieser Veröffentlichung wird die These unterstützt, dass Buckelquader einfach dem Ausdruck der schöpferischen Kraft, der Kunst, von Macht und Erhabenheit dienten. Tatsächlich erscheint ein Bauwerk mit Buckelquadern dem Betrachter mächtiger und imposanter.

Die Buckelquader des Lichtenberger Bergfrieds sind nur an den Ecken zu finden und die Kantenlänge reichen von ca. 40 auf 20 cm bis zu ca. 90 auf 40 cm. Die Dicke ist, sofern nachvollziehbar, zwischen 30 und 40 cm .

Die Formgebung  der Quader reicht von eher groben bis zu nachgearbeiteten Buckeln. Warum dies so ist müsste noch erforscht werden. Gerade in der Baugeschichte geschieht nichts von heute auf morgen. Hat das Neuere das Altere nur nach und nach überlagert und ersetzt oder gab es andere Gründe?

1983 wurde der Bergfried aufgestockt. Die ab ca. Höhenmeter 19 verwendeten Randsteine sind jüngeren Datums und nicht der Stauferzeit und dem ursprünglichen „mittelalterlichen“ Turm zuzurechnen.

Quellen:

Recherchen Andreas Rauch, Burgverwaltung

Wilfried Pfefferkorn „Buckelquader an Burgen der Stauferzeit“ 1977