Die „Zeitreisenden“ machen am 06.07.2024 ab 18.00 Uhr Station auf Burg Lichtenberg.

Flair der Belle Epoche in Historischen Gemäuern!

Retrofuturisten laden ein zum Mondscheinpicknick auf Burg Lichtenberg

Den Schnurrbart gestutzt, Zylinder gebürstet die Haare gelegt, die Kleider zurecht gerückt, die Schuhe poliert und die Picknickkoffer gepackt und auf geht es zur Burg Lichtenberg bei Kusel. Zeitreisende, die aus einem Kontinuum des 19. Jahrhunderts des Jule Verne oder H.G. Wells ein phantastische Reise durch den Æther in die heutige Gegenwart begeben haben, laden in einer gemütlichen Gesellschaft zu einem Mondscheinpicknick in den historischen Gemäuern der Burg.

Wenn eine Idee entsteht, versucht man es auch in die Tat umzusetzen. Schon mehrmals organisierte die „Steam-Station Saar-Pfalz“ Picknicks im Bexbacher Blumengarten, jedoch Sonntags und zur Tageszeit. Doch immer größer wurde der Gedanke an einem Samstagabend eine gemütliche Gesellschaft zusammen zu bringen,die sich mit Decken, Stühlchen, Tichlein , gefüllten Picknickkörben, mit Lämpchen, Kerzenschein und viel guter Laune bis in das Mondlicht hinein eine tolle Zeit verbringen.

Die „SteamStation“ ist eine virtuelle Anlaufstelle für „Steampunk- und Zeitreise begeisterte“ im Internet erreichbar auf Facebook und unter www.steamstation.de .

Der Eisenbahnbaron Willi von Simonsdorf nebst Gattin Christine von Simonsdorf und der Beamtin im Amt für Ætherangelegenheiten Leonie Neumann sind das Fundament dieser losen Gesellschaft von gleichgesinnten Verrückten, die in teils realen und teils Phantastischer Kleidung durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte streifen und einfach eine schöne Zeit genießen.

In Zusammenarbeit mit der Leitung der Burg Lichtenberg, Herrn Andreas Rauch, wurde nun dieses Mondscheinpicknick ermöglicht und bestimmt zu einem großartigen Abend.

Musikalisch wird das gesellschaftliche Zusammentreffen von „Chim&Cherie“ ein Künstlerpaar aus Luxembourg ,die auch während des Picknicks mit Titeln, u.a. auch aus den 20er Jahren, unterhalten. Wiedergegeben wird das Repertoire auf Geige und Klarinette. Auch wird die Band „Transmission Retro Futura“ eine 4 Köpfige Band aus dem Saarland, deren Songs eine Liaison aus Rock-Mittelalter-Steampunk ergibt, das Picknick bereichern.

!! Wichtig: Wie immer ist Alles was für ein Picknick notwendig ist selbst mit zu bringen, es gibt nix zu kaufen, zu leihen oder zu klauen 😉
Nicht zu vergessen sind kleine Lichtquellen, Kerzen, Lämpchen, LED´s o.ä. was das Picknick zu einem kleinen gemütlichen Zusammensein machen kann.

 

!! ACHTUNG: Die Veranstaltung findet nur bei gutem Wetter statt !

 

Burg“Einblicke“ – die Musikantenlandrose

Vor dem Eingang zur „Zehntscheune“ rechts befindet sich ein kleines Pflanzenbeet mit hübschen rot-rosa farbenen Rosen die ihren Duft in der Sommerluft verbreiten.

Von der Art her handelt es sich um eine kurzstilige, dornenlose Floribunder Rose, welche 1983 aus einer Zufallsmutation der „Karl-Höchst Rose“ entstanden ist (1). Sie wurde speziell für den Platz vor dem Eingang zum „Musikantenlandmuseum“ angekauft und 1993 auf den Namen „Musikantenlandrose“ getauft (2).

Ursprünglich stammt sie aus der Hand des Hobbyzüchters Hetzel, Baden-Württemberg. Nach dessen Ableben wurde die gesamte, wohl nicht rentable, Rosenzucht aufgegeben und die Informationen hierüber gingen verloren.  Leider auch über unsere Rose (1).

Selbst in dem doch recht umfangreichen Verzeichnis der „Modern Roses“ wird die Züchtung nicht aufgeführt. Anfänglich auch im Rosengarten Zweibrücken vertreten hat sie dort Platz für andere Exemplare gemacht (1).

Somit dürften die „Musikantenlandrosen“ auf Burg Lichtenberg die letzten ihrer Art sein.

Quelle

  • Herr Hübscher, Rosengarten Zweibrücken
  • Unterlagen Kreisverwaltung

Recherche Rauch

Burg“Einblicke“ – Das Finkentürmchen – Eine Namensinterpretation

In der Südmauer von Burg Lichtenberg, ungefähr in der Mitte, gegenüber dem Urweltmuseum Geoskop befindet sich ein Flankierungsturm der die doch recht lange Aussenmauer zusätzlich sichert. Im Volksmund wird dieser Turm schon seit jeher „Finkentürmchen“ genannt.

Eine Erklärung für diesen Namen gibt es nicht oder sie ist eben verloren gegangen.

Naheliegend ist die Vermutung, dass der Namen von dem Vogel „Fink“ herrühren könnte, denn immerhin ist es ja das „Finkentürmchen“.

Hier soll eine andere Erklärung erläutert und zur Diskussion gestellt werden:

In Deutschland gibt es den Familienname „Finkler“. Dieser leitet sich aus dem Beruf des Finklers ab, welcher im Mittelalter Schuhe aus Leder oder Stoff (genannt Finken) vor allem für die einfachen Leute hergestellt hat.

Nun war der „Finkenturm“ von Burg Lichtenberg wahrscheinlich nicht durchgehend durch eine Wachmannschaft besetzt und es ist denkbar, dass das Gebäude auch als Wohnraum genutzt wurde. Eben durch einen Finkler. Dadurch wäre die Unterhaltung des Turmes sowie eine sinnvolle Nutzung sichergestellt.

Davon abgeleitet könnte sich über die Jahre die Bezeichnung „Finkenturm“ eingebürgert haben.

Ein Beispiel für solch eine Namensentwicklung ist eine Burg von Heinrich I., (* um 876; † 2. Juli 936) der unter Anderem  als Heinrich der Finkler bekannt ist.  Dieser errichtete in Nordhausen/Thüringen Anfang des 10. Jahrhunderts eine Burg welche umgangssprachlich die „Finklerburg“ genannt wurde. Ein im 15. Jahrhundert an gleicher Stelle errichtetes Fachwerkhaus trägt noch heute den Namen „Finkenburg“.

Es ist denkbar, dass auch hier eine solche Namensentwicklung erfolgt ist.

Was meinen die werten Leser und Leserinnen zu dieser Interpretation?

 

Quelle:

www.namensherkunft.de

www.nordhausen-wiki.de

Recherche Rauch

Burg“Einblicke“ – Ein oder zwei Torflügel ?

Die ersten Baumeister wählten den Bauplatz für Burg Lichtenberg mit Bedacht. Die Anlage zählt zu dem Typ der Spornburg.

Angelegt wurde Sie auf einem langgezogenen dreieckigen Bergrücken.

Während zwei Seiten durch steile Hänge recht gut geschützt sind befindet sich der Schwachpunkt im Osten der Anlage.

Diese wurde daher auch im Laufe der Zeit besonders gesichert.

Durch Halsgräben, Zwinger, Türme, Zugbrücke und 3 Tore.

Wer Burg Lichtenberg heute besucht betritt diese in der Regel durch das im Ende des 16. Jahrhunderts errichtete äußere Tor und passiert auf dem Weg zwei weitere Tore, die jeweils älteren Datums sind.

Nach dem Verfall der Anlage existierten zwar noch die mehr oder wenig gut erhalten Durchgänge jedoch fehlten die Torflügel vollkommen.

Erst 1964 wurde durch das Landesdenkmalamt in Mainz der Hauptzugang durch ein zweiflügliges Tor versehen.

Die anderen Durchlässe blieben ohne. So stellt sich auch heute noch der Zugang zur Burg dar.

Bei näherem Hinsehen fällt auf, dass sowohl das große Eingangstor, als auch das darauf folgende Tor  jeweils oben in einer Ecke (beim Großen Eingang links, beim Nächsten Eingang rechts) die Aufnahme von Torflügel (sog. Angelloch) aufweisen. Auf der gegenüberliegenden Seite als auch auf dem Boden fehlen diese.

Der Weg selbst wurde schon eh und je freigehalten, ausgebessert und sogar gepflastert. Die vorhandenen Aufnahmelöcher wurden hierbei mit Sicherheit beseitigt.

Ein zweites nicht vorhandenes Angelloch  oberhalb des Tordurchllasses hingegen läßt  nur den Schluß zu, dass es sich um lediglich einen Torflügel handelte.

Das dritte Tor (vor der heutigen Wirtschaft) entbehrt jeglichem Hinweis auf einen vorhandenen Torflügel. Sicher ist jedoch, dass hier eine Zugbrücke vorhanden war. Sollte es ein zusätzliches Tor gegeben haben, so kann auch hier von nur einem Flügel ausgegangen werden.

Weitere Tore dürften sich bei dem Zugang zur Oberburg, im Norden gleich nach dem Urweltmuseum Geoskop und zur Sicherung der St. Georgskapelle und damit der Unterburg befunden haben.

Obwohl auch hier kaum noch Anhaltspunkte  vorhanden sind kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das Prinzip des einflügligen Tores verfolgt wurde.

Quellen:

Recherchen Rauch

Haarbeck – Geschichte der veldenz-zweibrückischen Burg Lichtenberg (Landkreis Kusel/Pfa

Burg“Einblicke“ – Dach oder kein Dach

Immer wieder kommt die Frage auf, ob in früherer Zeit der Bergfried auf Burg Lichtenberg, so wie beim Wiederaufbau 1983 geschehen, mit einem Dach versehen war.

Auch bei den Rekonstruktionsversuchen der Burg um 1620 stellte sich diese Frage.

Im Endeffekt wurde sich entschlossen den Turm mit einem Dach darzustellen.

Das diese Vermutung letztendlich richtig war lässt sich durch ein eine Zeichnung aus dem Jahre 1598 belegen. Die Zeichnung zeigt zwar hauptsächlich die Saline in Kusel-Diedelkopf, im Hintergrund ist jedoch die Burg Lichtenberg dargestellt. Und siehe da: Der Bergfried ist mit einem Turm versehen.

 

Quelle:

Zeichnung der Saline Diedelkopf 1596 (Walther Haarbeck: Geschichte der veldenz-zweibrückischen Burg Lichtenberg 1975 Seite 75)

Recherche Rauch