Burg“Einblicke“ – Das Kieselpflaster auf Burg Lichtenberg

Auf der Oberburg Richtung Bergfried und in der ehemaligen St. Georgkapelle ist ein gepflasteter Weg und mehr oder weniger auch eine gepflasterte Fläche aus Kieselsteinen zu finden.

Es wird immer wieder die Frage gestellt wie alt dieses Pflaster sein könnte.

Schon im Burgenlexikon Band III. wird durch die Archäologin Dr. Christel Bernard vermutet, dass das Kieselpflaster wohl jüngeren Datums sei.

Nun wurden durch Auswaschungen am Rande des Pflasters auf der Oberburg UNTER dem Pflaster Schlacke aus einer Schmiede freigelegt.

Dies könnte bei der Altersbestimmung weiterhelfen.

Auf Burg Lichtenberg existierte eine Zivilgemeinde, die sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem im freien Raum zwischen den Ruinen der Ober- und Unterburg gebildet hatte und  im Jahre 1910 der Gemeinde Thallichtenberg zugeschlagen wurde.

Die Einwohner stellten ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht vor Allem als Messer- und Nagelschmiede sicher. Die Waren wurden auf Märkten in den umliegenden Gemeinden verkauft.

Es kann angenommen werden, dass die gefundene Schlacke von einer dieser Schmieden stammt.

Da sich die Schlacke unterhalb des Pflasters befand muß dieses jünger als die Zivilgemeinde sein.

Ausserdem ist vergleichbares Pflaster,  verlegt um 1900, von verschiedenen Gemeinden und Bauernhöfen bekannt – ein weiterer Anhaltspunkt. Die Beschaffung des Stein- und sonstigen Materials, sowie die Verlegung war wohl mit höherem finanziellem Aufwand verbunden. Es ist nicht anzunehmen, dass sich die Bewohner der Gemeinde welche sich eh um ihren Unterhalt Gedanken machen mussten ein solches Pflaster leisten konnten oder wollten.

Bereits 1895 wurde Burg Lichtenberg durch den preußischen Staat unter Denkmalschutz gestellt  und nach und nach Grundstücke aufgekauft. Erste Sicherungs- und Freilegungsarbeiten an der Burganlage erfolgten

Soweit so gut.

Nun kommt der 4.5.1914.

Seit 1914 ist die Burg durch eine Straße gut zu erreichen. Zu deren  Einweihung am 4.5.1914 war Großherzog Friedrich August von Oldenburg anwesend. In einem filmischen Zeitdokument ist zu erkennen wie der Großherzog strammen Schrittes zur Oberburg und dabei über besagtes Kieselpflaster läuft.

Eine Verlegung könnte daher zwischen 1895 und 1914 erfolgt sein.

Die Schlussfolgerung:

Das Pflaster könnte aus der Zeit der Sicherungsarbeiten am Anfang des 20. Jahrhunderts (s. Behr 1911) stammen und wäre damit etwas über 100 Jahre alt.

Quelle:

Recherche Andreas Rauch, Burgverwaltung

Burgenlexikon Band III/Burg Lichtenberg

Korrespondenz mit Frau Dr. Christel Bernard

 

Burg Lichtenberg: Einführung in die spanische Fechtkunst der Renaissance mit Christian Lee-Becker am Samstag, 11. 10.2025 von 10.00 – 16.00 Uhr Burg Lichtenberg/Zehntscheune

Burg Lichtenberg/Zehntscheune

Wer will nicht wie Walt Disneys „Gestiefelter Kater“ oder Arturo Pérez-Reverte’s „Alatriste“ mit dem Degen umgehen können?

Den Einstieg können Interessierte bei einem Fechtseminar auf Burg Lichtenberg am 18. Februar mit Christian  Lee-Becker finden.

Inhaltlich bietet Christian den Einstieg in das spanische Fechtsystem La Verdadera Destreza nach Francisco Lórenz de Radas Buch „Nobleza de la Espada“ von 1705 an. Dabei geht es vornehmlich um das Fechten mit dem spanischen Glockenrapier des späten 17. Jahrhunderts.

Hauptsächlich soll der Fokus auf Fussarbeit, Körpermechanik und Klingenbindung liegen.
Natürlich werden auch diverse spezifische Konzepte und Techniken behandelt.

Das Ziel ist einen umfassenden Einstieg und Einblick in das System des spanischen Degenfechtens zur Zeit der Renaissance zu geben.

Das Seminar ist  für Anfänger geeignet, aber auch Degenfechter mit Erfahrung sind willkommen

Zum Trainer

Christian ist Leiter und Trainer der Academia da Espada Deutschland. Er trainierte von 2017-2022 bei den Pfälzer Schwertlöwen – Historische Kampfkünste e.V. in Neustadt/Wstr. und war dort Gründungsmitglied und Trainer, von 2018 bis 2020 auch Vorstandsmitglied. 2022 gründete er seine eigene Fechtgruppe („Academia da Espada Deutschland“ im TSV Iggelheim 1884 e.V.), welche die deutsche Tochterschule der Academia da Espada unter Maestro Ton Puey ist.

Seit Ende 2019 hat er sich auf das Fechten nach dem iberischen System La Verdadera Destreza mit dem spanischen Glocken-Rapier und dem Montante spezialisiert. Zusammen mit Malte Melms betreibt Chris das deutsche La Verdadera Destreza Projekt namens Cuadratura del Circulo. Nebenbei trainiert er zudem das Fechten nach Ridolfo Capo Ferro in der Fechtschule Krifon in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg unter ADFD (Akademie der Fechtkunst Deutschlands) Fechtmeister Christian Bott. Chris absolvierte 2021 den Trainer C-Lehrgang des Bayerischen Fechterverbandes im Bereich des Historischen Fechtens.

In sportlicher Hinsicht errang er mit seinem Turniersieg auf dem Hieb- und Stich-Fest in Koblenz den Titel des Deutschen Meisters 2021 in der Disziplin Rapier und wurde 2022 auf dem International Rapier Seminar in Kopenhagen als „Best Technical Fencer“ ausgezeichnet. Seit 2022 gehört er dem DDHF Nationalkader in der Disziplin Rapier an. Seit 2023 ist er auch dessen Trainer.

Mitbringen (falls vorhanden)

  • Maske
  • Halsschutz
  • Brustschutz
  • leichte Handschuhe
  • Rapier
  • Jacke (freiwillig)
  • Tiefschutz (für die Männer)

Kosten/Sonstiges

Die Teilnahmegebühr beträgt 20,00 Euro pro Person und wird vor Ort gezahlt.

Maximal  Teilnehmerzahl 15 Personen

Mindestalter 18 Jahre

Bitte Verpflegung selbst mitbringen

Burg Lichtenberg/Pfalz und das Pfälzer Bergland präsentieren wieder ein besonderes Erlebnis : Das Kurbairische Dragonerregiment Johann Wolf lagert vom 3. – 5. Oktober auf Burg Lichtenberg/Pfalz

Mit über 50 Mitgliedern hat es sich der Verein „ Kurbairisches Dragonerregiment Johann Wolf e.V“ zur Aufgabe gemacht, das Leben während des Dreißigjährigen Krieges zu erforschen und so genau wie möglich nachzustellen.

Gewählt wurde für die Darstellung das als besonders tapfer geltende Regiment Johann Wolf.

Der Verein ist im Untermain-Gebiet beheimatet, wobei die Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet und Österreich stammen.

Freuen Sie sich auf eine historische Darstellung auf höchstem Niveau.

Erfahren Sie mehr über das militärische und zivile Leben in einem Zeltlager des 30jährigen Krieges.

Eintritt frei, Spende willkommen.

Mehr Informationen finden Sie auch unter

https://regimentjohannwolf.de/

Burg“Einblicke“ – Funde: Ofenkachel 15. oder 16. Jahrhundert

Auf der Nordseite der „Oberburg“ stehen noch die imposanten Aussenmauern des „Ostpalas“, des „Herrenhauses“, des „ Palas Nobile“ wie auch immer man ihn nennen mag.

Einst Mittelpunkt des adligen Lebens zerfiel er nach dem Untergang der „alten Zeit“ mehr und mehr bis schließlich kaum etwas von seiner ehemaligen Pracht, wenn diese auch noch erahnt werden kann, übrigen geblieben war.

Ab und an findet man noch Zeugen und Überresten aus dieser Vergangenheit.

So wie diese Ofenkachel, wahrscheinlich aus dem 15. Oder 16. Jahrhundert. Da sie direkt unterhalb des Palas im Hang gefunden wurde kann davon ausgegangen werden, dass sie einst zu einem prachtvoll verzierten Kachelofen gehörte. Vielleicht bringt die Zeit ja noch mehr ans Tageslicht.

 

Quelle:

Recherche und Fund Andreas Rauch, Burgverwaltung

Datierung Jochen Braselmann, Annweiler

RadTreff Burg Lichtenberg mit der zertifizierten Gästeführerin Petra Rübel „Remigiuslandtour“   E-BIKETOUR am Freitag, den 08.08.2025 ab 10:00 Uhr

RadTreff Burg Lichtenberg

mit der zertifizierten Gästeführerin Petra Rübel

„Remigiuslandtour“

E-BIKETOUR am Freitag, den 08.08.2025 ab 10:00 Uhr

Eigenes E-Bike erforderlich

Treffpunkt: Dorfplatz Schellweiler

Wir fahren ca. 50 km an der historischen Grenze des Remigiuslandes entlang Richtung Baumholder.

Ein gemeinsamer Abschluß wird den Tag abrunden. Lassen Sie sich überraschen.

Bitte achten Sie auf geeignete Kleidung.

Überprüfen Sie die Verkehrstauglichkeit Ihres Fahrrades.

Eigene Verpflegung wird empfohlen.

Unkostenbeitrag: 5 €.

Maximal 23 Teilnehmer

 Anmeldungen bei der Burgverwaltung,

Telefon: 06381 / 8429 (bitte erst ab 12:00 Uhr)

E-Mail:  burg-lichtenberg@kv-kus.de

oder bei der Gästeführerin Petra Rübel, Handy-Nr.: 0172/7658843

 

Burg“Einblicke“ – Hohlziegelfunde

Von Zeit zu Zeit werden nördlich unterhalb der Ostpalas mehr oder weniger große Fragmente von fast halbrunden Tonziegel mit einer „Nase“ gefunden.

Allgemein werden solche Ziegel aufgrund ihrer starken Wölbung als „Hohlziegel“ bezeichnet.

Hohlziegel wurden sowohl als First- und Gratziegel aber auch als Dachdeckung verwendet.

Die auf Burg Lichtenberg gefundene Ziegelart ist  bereits seit der Romanik (grob vor 1200) im Elsaß nachgewiesen.

Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch auf Dächern unserer Burg Lichtenberg lagen, sofern kein Schiefer, Schindeln oder Stroh verwendet wurde.

Der Ost- oder Prinzenpalas auf Burg Lichtenberg wurde im mittleren 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet. Wie der Name „Prinzenpalas“ schon andeutet, wurde er als  „Herrenhaus“ der Burg errichtet und damit ist zu vermuten, dass die Dacheindeckung nicht einfach aus Stroh oder Schindeln bestand sondern eher aus höherwertigen Tonziegel.

Aus der heutigen Pfalz ist die sogenannte  „Priebendeckung“ bekannt.

Hierbei werden die Ziegel mit Hilfe der „Nase“ in die Dachlattung eingehängt –  die halbrunde Wölbung zeigt nach unten, die Rinne entsprechend nach oben.

Die Ziegel werden von oben nach unten in einer Reihe gedeckt und der dabei entstehende Stoß zu den rechts und links liegenden Ziegelreihen mit Lehm abgedichtet.

Das würde auch die Tonziegelfunde erklären, wobei immer ein gewisses Grad an Unsicherheit, vor Allem im Hinblick auf die Eindeckungstechnik, bleibt.

Quelle:

Dr. Stefan Ulrich, Neustadt an der Weinstraße

Dachziegelfunde

Recherche Rauch, Burgverwaltung