Krähenfüße

Im Jahr 1964 fand Burgwart Daniel Hinkelmann an der Außenseite des Ostpalas drei historische Krähenfüße. Die auch als Fußangeln bezeichneten Objekte waren Defensivwaffen, die aus vier spitzen, eisernen und tetraedrisch miteinander verbundenen Dornen bestehen. Drei Spitzen liegen dadurch immer stabil auf dem Boden und eine zeigt senkrecht nach oben. Die zum Teil kaum sichtbaren kleinen Waffen wurden großflächig per Hand ausgebracht, um gegnerische Infanteristen an den Füßen und Pferde an den Hufen zu verletzen und sie kampfunfähig zu machen. Bereits die römischen Legionäre benutzten als „Tribuli“ bezeichnete Fußangeln mit Widerhaken. Angreifer wurden stark eingeschränkt, da die Krähenfüße ein ungehindertes Vorstürmen geradezu unmöglich machten. Bei Belagerungen konnten Trockengräben und Zwinger unpassierbar gemacht werden. Noch im 20. Jahrhundert wurden sie in Kriegen eingesetzt und dienen heute bei Polizei und Militär effektiv zum Aufhalten von Fahrzeugen. Die schwer zeitlich einzuordnenden Krähenfüße von Burg Lichtenberg, deren längste Spitze ca. 4,5 cm beträgt, können aus dem Spätmittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen.

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