Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL IX:

.… und Westen war der Bergfried umgeben von Wohnbauten, die sich an der Ringmauer anlehnten und nur die nordöstliche hohe Wehrmauer frei liessen. Der verbleibende Hofraum und den Bergfried schied sich in einen äusseren nordöstlichen und einen inneren südwestlichen Teil. Im äusseren Hof lag im östlichen spitzen Winkel der runde Burgbrunnen, oder vielmehr eine Zisterne von 4,75 m Tiefe und unten von 2 m Durchmesser. Im nördlichen Winkel befand sich neben dem spitzbogigen Einfahrtstor im runden Treppenturm des Pfärtnerhauses der Aufgang zum Wehrgange, der aussen auf einem Spitzbogenfries mit Doppelkonsolen vorkragte. Die Wohnbauten an der Ringmauer haben zum Teil Keller, die noch vorhanden, aber verschüttet sind. Sie verraten sich an der Aussenseite durch kleine Lichtschlitze in der Stützmauer. Der Zugang zum äusseren Burghof liegt in der Nordwestecke und war überbaut mit dem hohen, dreistöckigen Pförtnerhause, von dessen drittem Stock eine Brücke zu dem oberen Eingang in den Bergfried führte. Bei der letzten Instandsetzung des Bergfrieds im Jahre 1909 wurde dieser Eingang, der 1896 zugemauert war, wieder geöffnet und mit einer Brüstung versehen. Die Sicherung der gefahrdrohenden hohen Mauerpfeiler dieses turmartigen Pförtnerhauses steht noch aus.

Von der Oberburg aus ist die Burg allmählich vergrössert worden, Zuerst wurde im Osten, Süden und Westen um die Ringmauer herum zur Sicherung des Burgweges ein Zwinger angelegt, gleichzeitig mit dem inneren grossen, 27 m breiten Halsgraben, der das ganze westliche Ende der Landzunge von dem östlichen Bergrücken abschneidet und im Zuge des Burgweges mit einer Brücke überspannt war. Die Brücke war im westlichen Drittel als Zugbrücke hergestellt und durch einen Torbau gedeckt, von dem vor den letzten Instandsetzungen (1905 bis 1909) nur noch geringe Reste der Torpfeiler vorhanden waren. Nach den deutlichen Spuren an der benachbarten Giebelwand der sogenannten Landschreiberei konnte aber der ganze Torbau wieder hergestellt werden, was nach dem Wiederaufbau der Landschreiberei, die auf Kosten des Kreises erfolgte, eine Notwendigkeit war.

Dies letzte Gebäude gehört vermutlich einer zweiten Erweiterung an, während vorher der Torhüter auf der Nordseite des Tores im neuen Zwinger seinen Unterkunftsraum hatte.

Zu dieser Erweiterung, die wegen ihrer Grossartigkeit wohl in das 15. Jahrhundert nach dem Uebergang der Burg in den Besitz der Pfalzgrafen von Zweibrücken zu setzen ist, gehörte die Anlage des grossen Zwingers, der im Anschluss an den inneren großen halsgraben von der Nordseite angelegt und mit drei sehr starken runden Aussentürmen verstärkt wurde. Er erstreckte sich auf der Nordseite bis zur Grenze des neutralen Gebietes, das zwischen der Oberburg und der Niederburg lag und nach Osten durch die jetzige evangelische Kirche begrenzt wird. Im Süden sind die Gebiete beider Burgen durch eine ohne erkennbare Grenze durchgeführte Stützmauer gleichmässig umschlossen. Den Anlass zu dieser zweiten bedeutenden Erweiterung gab wahrscheinlich die Errichtung der zwei grossen Pallasgebäude auf der Nord-   .…. Fortsetzung folgt.

Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL VIII:

…… Bergfried ist mit den vier Ecken nach den Himmelsrichtungen orientiert und hat bei quadratischer Grundform rund 11 m Aussenseite einen lichten Innenraum von 6 m Seiten- und 2-3 m Mauerstärke. Jetzt hat er – ausser dem neu angelegten unteren Eingang und dem bei der Instandsetzung im Jahre 1896 wiederhergestellten alten oberen Zugang an der Nordwestseite – gar keine Lichtöffnungen.  Auf einem alten Lichtbilde, welches den Zustand vor jener Instandsetzung darstellt, erkennt man in dem jetzt nicht mehr vorhandenen oberen Teil der Umfassungsmauern auf jeder Seite grössere rechteckige Öffnungen. Wahrscheinlich aber haben an der Stelle der grossen Breschen, welche das alte Bild zeigt, sich ursprünglich. Schmale Lichtschlitze befunden, die bei der Zumauerung der Breschen nicht hergestellt wurden, da man für ihre Form keinen Anhalt fand. Auch sind damals wohl die Balkenlöcher zugemauert worden, welche die Lage der Geschosse erkennen liessen. Auffallend und das Zeichen früherer Bauzeit ist das Fehlen eines Gewölbes. Über dem untersten Raume, in ca. 3 m Höhe über dem gewachsenen Felsboden, ist ein Maueransatz von 50 cm für eine Balkenlage. Im Osten, Süden …..

.…. Fortsetzung folgt.

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Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL VII:

Die erste reformierte Kirche über der südlichen Torfahrt der Unterburg war 1759 wegen Baufälligkeit abgebrochen worden und 1871 und 1835 zur Schule eingerichtete Landschreiberei, 1874 war das reformierte Schulhaus, westlich neben der jetzigen Kirche einem Brande zum Opfer gefallen.

Die grossen Abbrüche erfolgten zu einer Zeit, als das Fürstentum Lichtenberg bereits (seit 1834) in den Preussischen Staatsverband und Besitz übergegangen war, aber die Burg Lichtenberg, welche unter der Koburgischen Regierung (1816 – 1834) in einzelnen Parzellen auf Abbruch verkauft worden war, sich im Besitze von Privatleuten befand, die ihr gutes Recht des Abbruches gewissenhaft ausübten. Zum Glücke war bei der Abbruchsversteigerung der besterhaltenste und wertvollste Teil der Oberburg mit dem Bergfried in die Hände eines Kuseler Bürgers Binger gekommen, der im Jahre 1892 der Preussischen Regierung seiner Anteil verkaufte. Gleichzeit beginnen nun auch schon die Instandsetzungsarbeiten.

  1. Beschreibung

Den Kern der Burg bildet die vom hohen Bergfried überragte Oberburg an der höchsten Stelle des Bergrückens. Ihr kleiner Bering wird umschlossen von einer unregelmässigen geführten Ringmauer, die nach Norden noch über 8 m hoch erhalten ist im Süden her kaum noch Brüstungshöhe über dem Fussboden des Burghofes besitzt. Der 18 – 20 m hohe……

. .…. Fortsetzung folgt.

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Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Burg“Einblicke“ SPEZIAL– „Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910 – TEIL VI:

Haarbeck erwähnt, dass vorübergehend im 18. Jahrhundert jeden Sonntag drei verschiedene Gottesdienste für Reformierte, für Lutherische und für Katholiken auf Burg Lichtenberg gehalten wurden. Die katholische St. Georgskapelle war für kurze Zeit wiederhergestellt worden.

Im Laufe der Zeit hatte die Burg sich immer mehr ausgedehnt. Innerhalb der weit gezogenen Ringmauern, die nahezu vier Hektar umschlossen, hatte sich eine zahlreiche Bevölkerung angesiedelt: Familien der Burgbeamten, aber auch solche Familien, die in näherem Verhältnis zur Herrschaft standen, ohne Beamteneigenschaften zu haben.

Es ist deshalb erklärlich, dass heute überall auf der Burg sich Reste von Baulichkeiten finden, die nicht mit burglichen Zweck in Einklang gebracht werden können.

Die kriegerischen Verwicklungen des 17. Jahrhunderts hat die Burg noch gut überstanden. Im Jahre 1620, als die Spanier durch die Gegend zogen, wurde die Burg auf der Ostseite mit einem neuen Werke versehen, die alten Befestigen wurden eiligst wieder hergestellt. Im Jahre 1677 (Haarbeck a.a. O. S. 40) heisst es: „Die herrschaftlichen Gebäude waren im Jahre 1661 sehr mangelhaft, sind aber fast durchgehends neu gedeckt und sonsten mit grossen Kosten repariert worden“. Im Jahre 1693 heisst das Herrenhaus „in schlechtem Zustande und mehrentheilss ruinos“. In einem amtlichen Bericht des Kammerdirektors O.H. Webel vom Jahre 1704 heisst es noch: „Das Schloss Lichtenberg ist ein gutes Berghauss, darinnen ein hoher steinerner Turm, ein Hauss mit etlichen zimmern sampt einer Wohnung vor einen Keller, so a parte mit noch ziemlichen Mauern umbgeben, davon etliche gegen das Tal etwas baufällig. Die Täücher uff beiden seind ziemlich baufällig und were fast nöthig, dass mann beydte neu machen liesse, weil das Flickwerk nicht mehr halten will, so auch wegen nöthiger Speicher daselbsten nicht wohl unterbleiben kann. Ausser dem Schloss stehet (die?) gleichfallss mit Mauern umbgebene Burg, das Amptshauss, so der Amptsverweser bewont, und Landschreyberey Hauss, so der Keller jetzt inne hat; sind beide auch baufällig“. (Haarbeck S. 41.) Aber noch das ganze 18. Jahrhundert hindurch stand die Burg und war bewohnt und in Betrieb. Erst ein grosser Brand um 1895, der die Zehntscheune und alle östlich anstossenden Gebäude einschliesslich des Pallas vernichtete, hat wahrscheinlich eine derartige Zertrümmerung der wichtigsten Werksteinkonstruktion herbeigeführt, dass es nicht mehr vieler Nachhülfe friedlicher Zerstörer bedurfte, um den heutigen trostlosen Zustand der Burg zu schaffen.

Auch bestätigt Haarbeck durch die Mitteilung der im 19. Jahrhundert erfolgten Abbrüche die rasch fortschreitende Zerstörung der vom grossen Brande noch übrig gebliebenen Reste. Im Jahre 1804 ist die Schäferei am nördlichen Berghange niedergelegt, von der noch einige trämmerhafte Mauerreste den Standort verraten; 1839 wurde das herrschaftliche Haus der Blicke und Günderode (Nordostecke der Unterburg), 1842 der Pferdestall im Westen der unteren Burg, 1850 das vierte Tor in der Südmauer des vorderen Burghofes der Oberburg, 1887 die Südmauer des Saales und der Altar im östlichen Pallas abgebrochen…..

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Quelle:

Recherche Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Burg Lichtenberg – die Veste und Ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1910

Bogenbauseminar auf Burg Lichtenberg Samstag und Sonntag 19. und 20. Juli 2025 von 09.00– 18.00 Uhr (2-tägiger Kurs)

Termin:                                  Samstag und Sonntag 19. und 20. Juli 2025 von 09.00– 18.00 Uhr

Kosten:                                 249 € pro Person

Teilnehmer/innen:                Frauen und Männer, sowie Jugendliche ab 16 Jahren ( bzw. 14 Jahren mit Begleitperson) maximal 10 Personen

Leistungen:                           Bereitstellung aller Materialien und der notwendigen Werkzeuge.

Die Rohlinge die vorhanden sind: englischer Langbogen, Normannen, Alemannen, Holmegard und Bambus als moderner laminierter Bogen sowie drei Pfeile.

 Der Kurs findet im Freien statt.

 Die Teilnahme ist auf 10 Personen begrenzt.

 Beschreibung: Die Erfindung des Bogens ist für die Menschheit ein großer Fortschritt gewesen; er konnte aus der Entfernung lautlos Wild erlegen oder aus sicherem Abstand seine Habe verteidigen.

Bis vor etwa 500 Jahren wurde der Bogen noch alltäglich für diese Zwecke in unseren Breiten eingesetzt, heute dient er noch für die Jagd und zum Sport denn es ist immer noch eine physische und psychische Herausforderung einen Pfeil ins Ziel zu setzen.

An den zwei Tagen des Seminars stellen wir einen gebrauchsfertigen Bogen nach historischen Vorbildern her, zum Beispiel einen steinzeitl. Holmegard Bogen od. mittelalterlicher Wikinger- und englischer Langbogen. Moderner sind Bambusbögen die auch angeboten werden.

Als Bogenholz wird  Hickory verwendet.

Drei Pfeile mit Befiederung und die Sehne vervollständigen die Ausrüstung, die dann auch im Probeschießen getestet werden kann.

Zu der fachkundigen und handwerklichen Anleitungen werden während des Seminars auch allgemeinverständliche Hintergrundinformationen vermittelt.

Neben der Freude an handwerkliche Arbeit hat jeder/r  Teilnehmer/in die Möglichkeit, einen Bogen herzustellen, der, was Größe, Zuggewicht und den Endschliff angeht, speziell auf Ihn/sie persönlich zugeschgnitten ist.

Für sein leibliches Wohl muß allerdings Jede/r selbst sorgen.

Anmeldung und Auskunft:

Verwaltung Burg Lichtenberg

Telefon 06381 8429 (bitte erst ab 12.00 Uhr)

E-Mail: burg-lichtenberg@kv-kus.de