Burg Lichtenberg jetzt auch auf KuLaDig

Die Burg auf KuLaDig – die Dateien erweiteren sich ständig. Inzwischen sind 360 Grad Bilder einsehbar. Eine Rekonstruktion ist in Arbeit.

KuLaDig (Kultur. Landschaft. Digital.) ist ein Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe.

Spuren der Geschichte

Eine stillgelegte Fabrik. Eine alte Stadtmauer. Ein Schloss. Eine frühere Rennbahn. Eine Allee. Stumme Zeugnisse der Vergangenheit. KuLaDig bringt sie zum Sprechen, in dem es den Blick auf das Kulturerbe richtet und damit den prägenden Einfluss des Menschen auf seine Umwelt verdeutlicht.

Der Datenbestand von KuLaDig wird ständig ergänzt.Mitmachen erwünscht!

Als eines der wichtigsten historischen Zeugnisse ist Burg Lichtenberg jetzt auch auf KuLaDig vertreten https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344103 .

 

Der mutmaßliche Abortturm

Auf der Nordseite von Burg Lichtenberg befindet sich ein viereckiger Maueranbau mit den ca. Maßen von 1,14 Meter Tiefe, 2 Meter Breite und heute 8 Meter Höhe. Im oberen Drittel befindet sich eine kleine dreieckige Öffnung aus gefastem Stein.

Für einen Treppenturm ist er zu klein und auch ein Flankierungs- oder Verteidigungsturm kommt aufgrund seiner doch recht bescheidenen Maße nicht in Frage.

Aber für was war er dann gut?

Nun ja – wie jedes Lebewesen muß auch der Mensch seinen natürlichen Bedürfnissen folgen.

Neben solchen Dingen wie schlafen, essen und trinken hat er eben auch seine Notdurft zu verrichten.

Am Bekanntesten sind dafür vorgesehene Aborterker die bei Besuchern immer wieder für Erheiterung sorgen.

Diese „Freilufttoiletten“ bestanden aus einen Vorsprung an einer (Aussen-)Mauer wobei die menschlichen Fäkalien frei weg an der Mauer nach unten fielen und in einem Burggraben, einer Abortgrube oder einfach nur im Gelände landeten.

Eine recht unhygienische Sache, wenn man bedenkt aus welcher Höhe das Geschäft oft fiel.

Solche Aborterker sind ansatzweise auch noch auf Burg Lichtenberg zu sehen.

Aber es ging auch anders. Weniger bekannt sind Aborttürme. Das Prinzip ist das Gleiche: Die Notdurft wurde oben verrichtet und der Schwerkraft folgend fiel alles einfach nach unten, oft in eine sogenannte Abortgrube, die dann durch weniger angesehenes Personal geleert wurde.

Heute kann der mutmaßliche Abortturm auf unserer Burg nicht mehr betreten oder von innen besichtigt werden, da die Gasträume des Burgrestaurants (!) angebaut wurden.

Als die Burg noch bewohnt und bewahrt wurde befand sich an der Stelle des heutigen Restaurants aber vermutlich ein größeres Gebäude. Auf alten Plänen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts werden noch entsprechende Fundamente aufgeführt.

Das Gebäude befand sich in dem Teil der Burg der ursprünglich um die Mitte oder der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet und wohl von höhergestellten Familien genutzt wurde (1).

Wie es sich für Adelsfamilien gehörte, waren die Räume mit einem gewissen Luxus ausgestattet.

Ein eigener Raum für die Notdurft mit Abortturm könnte dazugehört haben.

Auf jeden Fall wäre es eine Erklärung für einen Anbau welchem solche keine logische Bedeutung zugeschrieben werden kann.

Vergleichbare Aborttürme sind u.a. auf Burg Gräfenstein bei Merzalben und Altdahn bei Dahn nachweisbar, aber auch im europäischen Ausland wie  Burg Lichtenstein in Österreich.

Aborterker, als auch Aborttürme dienten aber nicht nur dem reinen menschlichen Bedürfnis.

Oft wurde Abfall und Unrat einfach darin entsorgt oder Gegenstände fielen unbeabsichtigt nach unten.

Wie dem auch sei: Abfallgruben sind wichtige Fundstellen für die archäologische Arbeit und geben wertvolle Auskunft über das Leben der Altvorderen.

Text: Andreas Rauch, Verwaltung Burg Lichtenberg

Quellen:

Recherche Rauch

Vergleichsquellen:

pfälzer-Burgen.org

burglichtenstein.eu

  • auch Burg Lichtenberg 1214-1914 Haarbeck 1918

 

Burg“Einblicke “ Funde: – Buntmetallrest

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine oder Andere verloren oder wird weggeworfen das nun gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

Bei den Erdarbeiten wurde im Abraum ein kleiner Klumpen Metall gefunden. Es handelt sich hierbei wohl um den Rest einer Buntmetallproduktion die sich auf der Burg befand.

Es ist bekannt, dass sich hier einige Schmiede befanden und vor allem das Nagelschmiedehandwerk hoch im Kurs stand.

Die gefunden Reste bestehen allerdings aus Buntmetall, welches nicht für Nägel, Hufeisen oder sonstiges wirtschaftliches Gebrauchsgut verwandt wurde. Daher könnte es sich auch um ein weitaus älteres Stück oder auch um eine besondere Arbeit handeln. Das wird aber wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

 

 

Burg“Einblicke“ – Funde: Roter Knopf

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

Ein hübscher Fund ist ein in Messing gefasster roter Stein der als Knopf (Durchmesser ca. 1 cm) gedient haben dürfte. Auf der Rückseite ist noch der Ansatz der Öse zum Annähen zu erkennen.

Der Fund dürfte aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Das schöne Stück hat über 400 Jahre auf seine Wiederentdeckung gewartet.

Wie Viele Menschen und wie viele Generationen sind schon über ihn hinweggeschritten ohne auch nur davon zu ahnen!

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

Burg“Einblicke“ – Funde: Riemenzunge

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

So wurden unter ein Metallstück mit bemerkenswerten Ornamenten aus Weinranken und Trauben mit den Maßen 5 cm auf 1,5 cm gefunden.

Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine sogenannte Riemenzunge (mehr oder weniger schmuckvolle Verstärkungsstück für das Ende eines Gürtels)  aus dem 16. Jahrhundert. Der dazugehörige Gürtel dürfte aus Leder gewesen und schon lange vergangen sein.

Noch ein Fund der Fragen offen läßt: Wie konnte so ein doch eher wertvolles Stück einfach so verloren gehen? Wo wurde es verloren wer war der ursprüngliche Besitzer? Fragen die der Spekulation weiten Raum lassen.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

Burg“Einblicke“ – Funde: Flaschenhalsfragment

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

So wurden unter Anderem Fragmente von Flaschenhälse mit der Größe von 3 auf  2-3 cm aus grünlichem Glas gefunden, die sich ins 14.-16. Jahrhundert datieren lassen.

Die schmale Form und der Ausgußrand läßt auf  Fläschen zur Aufbewahrung von Kosmetika oder Pflegeöl schließen.

.Wie bei fast allen Funden wird es wohl ein Geheimis bleiben von wem die Sachen genutzt wurden und warum sie verloren gingen.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

 

Burg“Einblicke“ – Funde: Der Knopf

Burg Lichtenberg ist barrierefrei.

So etwas passiert aber nicht von Alleine.

Viele Arbeiten waren notwendig um die Burg für den „Tourismus für Jedermann“ fit zu machen.

Umfangreiche Arbeiten an und um die bestehenden Wege waren erforderlich und unzählige Kubikmeter Erde wurden bewegt.

Und wo Menschen sich über einen so langen Zeitraum aufhalten geht auch das Eine odere Andere verloren das nun wieder gefunden wurde.

Solche Funde werden in der Regel zu der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in Speyer verbracht welche eine erste Beurteilung vornimmt.

 

So wurde unter Anderem ein schwarzer, halbrunder Knopf oder Besatz eines Anhangs mit einem Durchmesser von ca. 1 cm gefunden.

Datiert auf das 19. Jahrhundert. Wann genau und wie er in den Boden kam wird wohl ein Geheimis bleiben, von denen mit Sicherheit noch viele vorhanden sind.

Quelle:

GDKE, Speyer

Rechereche Rauch

 

Burg“Einblicke“ – Die Einschußmarken am Haupttor

Wer Burg Lichtenberg besucht betritt die Anlage in der Regel durch das Ende des 16. Jahrhunderts errichtete erste Tor.

Beim genauen Hinsehen fallen in der Eckerquaderung dieses mächtigen Bauewerkes zahlreiche kleine Mulden auf, die auf einen Beschuß hinweisen. Dies wird auch so im Pfälzischen Burgenlexikon Band III angenommen.

Doch woher kommen diese „Schußmarken“?

Die Geschichte der Menschheit ist schon eh und je von Krieg und Auseinandersetzungen gekennzeichnet. Die Waffen wurden immer effektiver und ausgefeilter. Die Menschen versuchten sich vor Angriffen und Waffen aller Art zu schützen und bauten entsprechende Schutzvorrichtungen wie auch Burg Lichtenberg.

Um 1200 entstanden durchlebte die Burg viele Jahrhunderte in denen sich die Waffen von Bogen und Armbrust über einfache Haken- oder Rohrbüchsen bis zu den modernen Waffen entwickelten.

Die Einschußlöcher in der Haupttorquaderung zeigen eindeutig den Charakter von Feuerwaffen. Doch aus welcher Zeit?

Erste Hinweise geben Fotos aus den 1914er Jahren.

Auf den Bildern sind noch keinerlei „Schußmarken“ zu entdecken, und auch bei der doch relativen ausführlichen Bauwerksbeschreibung von Behr 1910 finden sie keine Erwähnung,  so dass davon ausgegangen werden kann, dass sie neuzeitlichen Ursprungs sind.

Auf einem Bild aus dem Jahre 1959 tauchen die  „Schußmarken“ doch recht deutlich in Erscheinung.

Was ist passiert?

Hilfe könnte der Bericht zur „Orientierten Kampfmittelvorerkundung“ aus dem 2018 bringen.

Demnach wurde die Burg am 19.03.1945 durch Artillerie- oder Fliegerbeschuß beschädigt und am 20.03.1945 durch das 376. US-Regiment besetzt. Also die Burg wird nicht erwähnt, aber Thallichtenberg. Es liegt nahe, dass hierbei auch die strategisch gelegene Burg besetzt wurde.

Die Anzahl der „Schußmarkung“ sowie ihre Verteilung schließen einen „Dummejungen Streich“ oder einfach nur Mutwillen eines Einzelnen recht eindeutig aus. Da nach 1910 entstanden, kommen eigentlich nur Kampfhandlungen während des 2. Weltkrieges in Frage.

Naheliegend ist, dass die „Schußmarken“ durch amerikanischen Artillerie- oder Fliegerbeschuß oder später durch Soldaten des amerikanischen Regimentes entstanden sind.

Belegt ist dies endgültig nicht, aber es ist eine interessante Episode in der langen Geschichte der Burg und schmälert ihren Wert als tolles und beliebtes Auskunftsziel in keinster Weise.

Quelle: Pfälzisches Burgenlexikon Band III

Orientierende Kampfmittelvorerkundung der Fa. Envi experts Gutachten-Nr.: 2017-413-v01

Recherche Rauch

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung

Burg“Einblicke“ – „Göbelwerk“ oder „Rossmühle“ in der großen Bastion

Wer die große Bastion zwischen West- und Ostpalas besichtigt dem fallen in der Mitte des mächtigen Bauwerkes große Zahnräder mit Gestänge auf einem Betonklotz auf.

Hierbei handelt es sich um ein „Göbelwerk“ oder auch „Rossmühle“. Dies sind Vorrichtungen die mit Muskelkraft von Menschen oder Tieren angetrieben wurden, wobei über einen Well- und Zugbaum durch im Kreis laufende Tiere oder Menschen z.B. ein Mahlstein in Bewegung gesetzt wurde umso aus Getreide Mehl zu gewinnen. Ein großer Vorteil gegenüber der ebenfalls im Mittelalter gebräuchlichen Wassermühlen lag eben in der Tatsache, dass die Mühle nicht an ein Gewässer gebunden war und so auch in Belagerungszeiten die wichtige Mehlversorgung auf einer Burg sicherstellen werden konnte.

Eine Mühle auf Burg Lichtenberg ist zumindest ab 1445 zu vermuten. Es haben sich Rechnungen aus diesem Jahr erhalten die Arbeiten für Zimmerleute am „bollewerg“ belegen. So wird ein Mann bezahlt, „der hait 29 dage mit eyme knechte gearbeitet zu dem bollewerg und den rossmuhlen“

Ob sich die Rossmühle direkt in der Bastion befunden hat oder in einem extra Gebäude ist nicht belegt. Es wurde aber auch schon vermutet, dass die zwei Bodenfenster im Süden der Bastion (rechts und links neben dem Eingang) zum Transport von Getreide bzw. später Mehl vorgesehen waren.

Auf jeden Fall legen vergleichbare Einrichtungen in anderen Burgen nahe, dass eine Rossmühle aufgrund ihrer Bedeutung nicht einfach ungeschützt gestellt wurde. Ausserdem wurde eine gewisse Fläche für das Gerät und das Vieh zum Antreiben benötigt was für die Unterbringung in einem größeres Gebäude spricht.

Unstrittig belegt ist, dass1488 ein Müller eine Rossmühle auf der Burg eingerichtet hat. Wo genau der Standort war ist nicht abschließend bekannt. Allerdings wird auch hier die große Bastion oder der davor gelegene Flankierungsturm vermutet.

Wie dem auch sei: Im Jahre 1968 erwarb der Heimatverein Burg Lichtenberg in Niedermoschel ein damals in etwa 150 Jahre altes Göbelwerk um es in der großen Bastion aufzustellen da man davon ausging, dass sich hier die Roßmühle befunden hat.

Ob das tatsächlich der Fall war sei dahingestellt.

Mit Sicherheit sahen die Rossmühlen des 15. Jahrhunderts aber anders aus.

Insofern steht das heutige Getriebe in der Bastion lediglich symbolisch für die Mehlgewinnung auf Burg Lichtenberg.

Quellen:

Pfälzisches Burgenlexikon Band III

„Burg Lichtenberg“ von Ernst Schworm und Hartmut Stepp

„Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Burg Lichtenberg“ von Dr. Stefan Ulrich 2014

Recherche Rauch, Burgverwaltung

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung