Burg Lichtenberg um 1900

Das Fürstentum Lichtenberg wird 1834 von dem Königreich Preußen erworben, ebenso große Teile der Burg. Im Jahre 1900 ist die Nutzung der Burg als Steinbruch schon untersagt. Die ersten denkmalpflegerische Maßnahmen werden unternommen. Es existiert jedoch noch eine Zivilgemeinde mit über 100 Einwohnern die erst 1910 aufgelöst wird.

Wie ging es den einfachen Menschen hier?

Die medizinische Versorgung der Bevölkerung hat sich erheblich verbessert. Die Lebenserwartung stieg. Die Menschen lebten, zwar nicht mehr so extrem wie die Jahrhunderte zuvor, von der Landwirtschaft. Handel und Handwerk waren aufstrebende Erwerbszweige. Die Zeit war von tiefer Religiosität geprägt, von dem Glauben an Gott und Kaiserreich. Kinder wurden mit in den Arbeitsalltag eingebunden und mussten sehr früh Verantwortung und häusliche Pflichten übernehmen. Die vorzeitige Übertragung von Aufgaben diente vor allem dazu Kinder schon von Anfang an auf das Erwachsenenleben vorzubereiten. Ein weiterer Grund war die Notwendigkeit der kindlichen Arbeitskraft um den Hof oder die Existenz zu sichern. Die einsetzende Industrialisierung erleichterte zwar viele Arbeiten, aber die Existenzsicherung war oftmals noch tägliche Sorge.

Quellen: Burg Lichtenberg von Ernst Schworm und Hartmut Stepp, Recherchen

Das Gebück

Ein alter Flurname, der mit der Geschichte von Burg Lichtenberg in Verbindung steht, ist das Gebück, in alten Akten „Gebickh“ genannt. Noch heute heißt so der an die Ring- und Schildmauer angrenzende westliche Teil des Bergabhangs, sowie südlich und nördlich der Burg von der Kirche an. Genauer gesagt, finden wir bei Burg Lichtenberg ein vorderes (Südwesthang) und ein hinteres Gebück (Nordwesthang). Was war mit dem Wort gemeint? Es handelte sich um eine zusätzliche Form der Grenzbefestigung und bedeutete ein zum Zweck der Burgverteidigung ineinander gebogenes Heckendickicht. Das Wort „bücken“ kommt von biegen. Junge Laubbäume, im deutschsprachigen Raum vor allem Hainbuchen, wurden in wechselnder Höhe über dem Boden abgeschlagen und die frischen Ausschläge kreuz und quer zur Erde „gebückt“ und untereinander verflochten. Sie verwuchsen ferner mit Dornensträuchern. Die breite, undurchdringliche Pflanzung vor einer Wehrmauer oder auch zusammen mit einem Wallgraben galt als echtes Annäherungshindernis. Das seitliche Eindringen in die Burg und die Flucht heraus wurden so erschwert. Gebücke bedurften der regelmäßigen Pflege. Sie finden sich auch bei Siedlungen, Gehöften und Landesgrenzen. Das Rheingauer Gebück gehört in Deutschland zu den bekanntesten mittelalterlichen Anlagen dieser Art. Gebückartige Anlagen waren bereits in der Antike bekannt.

Bild: LANIS RLP

Burg Lichtenberg um 1920

Nach der Abtrennung des Saargebietes wird der neu gebildete Restkreis St. Wendel-Baumholder Eigentümer der Unterburg mit Landschreiberei. Preußen bleibt im Besitz der Oberburg.

Die Burg ist seit 1914 durch den Ausbau einer Autostraße gut zu erreichen. Zur Einweihung am 04.05.1914 war Großherzog Friedrich August von Oldenburg anwesend.

Landschreiberei: Erbaut wahrscheinlich im 15. Jahrhundert wurde sie vom großen Brand 1799, jedoch 1871 ein Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte von 1905 – 1907. Die Landschreiberei war Sitz des Landschreibers, lange Jahre als Dorfschule und wurde letztendlich als repräsentativer Bau genutzt.

Wie ging es den einfachen Menschen hier?

Es war die Zeit der „Weimarer Republik“. Der 1. Weltkrieg war erst zwei Jahre vorüber. Die wirtschaftlichen Folgen des „großen Krieges“ waren noch deutlich zu spüren.

Das harte Alltagsleben der Landbevölkerung mit im Sommer bis zu 18-stündiger Arbeitszeit auf dem Felde spiegelte in keinster Weise den Begriff der „goldenen 20er“. Die meisten Handwerker und Arbeiter hatten neben ihrem eigentlichen Handwerk noch einen mehr oder weniger kleinen landwirtschaftlichen Betrieb.

Der einsetzende Modernisierungs- und Fortschrittsglaube riefen als Gegenreaktion eine Rückbesinnung auf die Natur hervor.

Der Bauer wurde als Symbolfigur deutschen Volkstums propagiert und sein „naturbezogener“ Alltag verklärt. Dem Ruf „Zurück zur Natur“ folgte die „auf Fahrt“ gehende Jugend, die singend und Gitarre spielend durch die Lande zog, um der städtischen Massenkultur und der „Amerikanisierung“ des Alltagslebens zu entfliehen. Auch Burg Lichtenberg war Ort solcher Treffen.

Viele dieser Jugendlichen gehörten der „verlorenen Generation“ an, die einschneidende Erfahrungen in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs sammelte oder ohne Väter aufwachsen musste.

Quellen: Burg Lichtenberg von Ernst Schworm und Hartmut Stepp, Westrichkalender 1975 und Internetrecherchen

Frühneuzeitliche Streusandbüchse

Zu den frühen archäologischen Funden des einstigen Heimat- und Verkehrsvereins Burg Lichtenberg zählt eine sogenannte Streusandbüchse („Sandstreuer“) aus braun-glasiertem Ton. Sie ist 6,7 cm hoch und hat einen Durchmesser von 7,4 cm an der oberen Umrandung. Sie wurde am 3. Juni 1959 von Rudolf Loos bei Ausschachtungsarbeiten für die Kanalisation im Garten der Burggaststätte unterhalb der ehemaligen Landschreiberei gefunden. Bei dem Fundstück handelt es sich sozusagen um den Vorläufer des Löschpapiers für die schnelle Trocknung der Tinte. Der feine Sand aus der Büchse wurde über das Blatt mit der noch feuchten Tinte gestreut und später weggeblasen. Die Streusandbüchse, die sich grob in den Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert einordnen lässt, passt sehr gut zum Fundort an der Landschreiberei. Die Landschreiberei war bis ins 18. Jahrhundert hinein der Amtssitz des Landschreibers des pfalz-zweibrückischen Oberamtes Lichtenberg. Dieser war für die Finanzen, die Rechtspflege und Polizeiaufsicht zuständig. Ihrer Glasur nach zu urteilen wurde die Streusandbüchse bei einer früheren Bewertung von Experten in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts gesetzt.

Die „Wetzrillen“ an der Georgskapelle

Der heutige Zugang zur Unterburg führt geradewegs durch die alte Schildmauer hindurch. Dieser Durchlass wurde aber erst in späterer Zeit geschaffen als die ursprüngliche Funktion der Anlage als Burg im Sinne des sicheren Rückzug- und Aufenthaltsortes schon erloschen war. Betritt man die Unterburg aber entlang des alten, ursprünglichen Zugangs der unter der Kapelle hindurchführte, südlich der Anlage, kommt man durch die Ruine der „St. Georgskapelle“ .

Dort fallen am Ausgangstor rechts an der Wand von oben rechts nach unten links verlaufende Rillen auf.

Es gibt viele Namen für diese Erscheinungen. Wetzspuren, Wetzzeichen, Teufelskrallen, Schabemarken, Schabemale…, vor allem aber Wetzrillen.

Die Rillen sind in ganz Europa verbreitet und schon aus dem Frühmittelalter bekannt.

In unserer Gegend sind sie vorwiegend an den Außenmauern von Kirchen, Klöstern aber auch Burgen zu finden. Im Falle von Burg Lichtenberg trifft sogar Beides zu.

Insgesamt handelt es sich um drei Rillen. Die Länge variiert von 17 bis 26 cm, die Tiefe von 0,1 bis 3 cm, die Breite von 0,5 bis 3,5 cm.

Auf jeden Fall sind sie menschengemacht. Obwohl wahrscheinlich über Generationen entstanden so ist der Sinn aber schon längst vergessen. Weder mündliche Überlieferungen noch Aufzeichnungen bieten Erklärungsansätze zur Entstehung und Zweck so dass die Entstehungsgeschichte der Interpretation überlassen bleibt.

Hier die Bekanntesten: Mit dem Begriff „Wetzrille “ wird ein Erklärungsversuch schon angedeutet: Dass am Stein ein Werkzeug oder eine Waffe rituell „entschärft“, also „unbrauchbar“ gemacht wurde. Die Rillen könnten dem Feuerschlagen aus religiösen Gründen ihre Entstehung verdanken. Das Feuer als Zeichen des Lichts in der Welt sollte aus Stein geschlagen werden so wie Jesus aus dem steinernen Grabe herausstieg.

Der von Kirchen oder besonderen Gebäuden gewonnene Staub könnte als heilkräftig angesehen worden sein um gesundheitliche Gebrechen bei Mensch und Tier zu behandeln.

Auch eine Erklärung bei der, wie so oft, der Teufel eine Rolle spielt gibt es: Aus Wut über die Kirche welche ihm die Seelen entreißt, schlug er mit seinen Krallen nach dem Haus Gottes. Geblieben sind die tiefen Furchen.

Neben diesen Varianten gibt es noch etliche Andere deren Aufzählung den Rahmen hier sprengen würde.

Bemerkenswert ist jedenfalls, dass die Rillen halbmondförmig in dem Stein vorkommen und nicht als gleichmäßiger gleich tiefer Schnitt. Dies deutet darauf hin, dass ein Gegenstand von oben nach unten „durchgezogen“ wurde.

Nach einschlägigen Feststellungen und Untersuchungen sind die Rillen fast immer an mehr oder weniger öffentlich zugänglichen Plätzen oder Gebäuden und in der Regel in „Arbeitshöhe“ zu finden so dass Aufbauten zum Anbringen nicht notwendig waren. So auch auf Burg Lichtenberg (1,20 m – in etwa Hüfthöhe). Dies lässt den Schluss zu, dass es sich um ein häufig geübtes Ritual handelte was auch durch die Anzahl, die Tiefe und Breite der Rillen untermauert wird.

Wie letztendlich die Rillen entstanden sind bleibt noch Gegenstand der Forschung und bis zu einem belastbaren Ergebnis möge jeder sein eigenes Bild vor Augen haben.

( Quelle: Internet- und eigene Recherchen)

Burg Lichtenberg um 1760

Die Burg Lichtenberg gehört zu dieser Zeit zum Herzogtum Zweibrücken (1444 – 1792). Landesherr war Herzog Christan IV.

Der verlegte 1758 den Sitz des Zweibrückischen Oberamtes Lichtenberg von der Burg nach Kusel. Damit hatte die Burg 1760 bereits ihre ursprüngliche Bedeutung als Verwaltungssitz verloren.

Wie ging es den einfachen Menschen damals?

Die Menschen im 18. Jahrhundert lebten und arbeiteten meist als einfache Bauern und Handwerker auf dem Land. Sie kamen kaum auf längere Zeit aus ihren Dorf heraus, zumindest nicht über weite Entfernungen, es sei denn man entschloss sich in die Stadt zu ziehen oder gar auszuwandern, was oft der wirtschaftlichen Not geschuldet war.

Kaum jemand konnte lesen und/ oder schreiben und besaßen daher kaum Bildung – ihr Weltbild war meist durch die Religion geprägt.

Erst im Zuge der Aufklärung änderte sich dies. Manche Landesfürsten begannen, sich auch verstärkt um die Bildung ihrer Untertanen zu kümmern, wie Friedrich Wilhelm I., der ab 1717 in Preußen die Schulpflicht einführte.

Die Dorfgemeinschaft spielte eine sehr wichtige Rolle, war man doch aufeinander angewiesen. An soziale Absicherung war noch lange nicht zu denken. Die Menschen halfen sich, vom Krankheitsfall bis zu kleineren oder größeren Bauvorhaben.

Höhepunkte und Pausen des anstrengenden Lebens waren in der Regel die Sonntage und kirchliche oder weltliche Feste.

Keramikteller von 1740

„Es ist kein grösser Pein auff diser Welt, als wo die Weiwer Mester sint Anno 1740“, so lautet die Umschrift eines floral bemalten und glasierten Keramiktellers von 1740, dessen Scherben im Jahr 1964 beim Aushub der Fundamente zum Erweiterungsbau der Gaststätte auf Burg Lichtenberg von gefunden wurden. Es war dem in Thallichtenberg ansässsigen „Heimatverein Burg Lichtenberg“ zu verdanken, dass die Fragmente beim Rheinischen Landesmuseum Trier neu zusammengesetzt wurden. Heute ist das wertvolle restaurierte Schmuckstück wieder im Museum in der Zehntscheune zu bewundern. Die für uns amüsant anmutende Umschrift gibt wohl Kunde alter Weisheit oder böser Erfahrungen eines Töpfers. Der vor 279 Jahren gefertigte Teller hat einen Durchmesser von 31 cm und eine Höhe von 8,4 cm. Er fällt in die barocke Zeit des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, das mit der französischen Besetzung 1792 sein Ende fand.

Spätmittelalterlicher Grapen

Immer wieder wurden auf Burg Lichtenberg interessante archäologische Funde gemacht. Am 27. Oktober 1961 wurde die Schuttschicht des zweiten nördlichen Zwingerturmes („Gesprengter Turm“) von Mitgliedern des in Thallichtenberg ansässigen „Heimat- und Verkehrsvereins Burg Lichtenberg“ ausgeräumt. Dabei kam ein stark karossierter Dreibeintopf zum Kochen, ein sogenannter Grapen, zum Vorschein. Grapen waren vom Hochmittelalter bis weit in die Neuzeit beliebt. Das historische Fundstück von Burg Lichtenberg ist 20 cm hoch und hat einen Durchmesser von 14 cm. Bei einer früheren Bewertung wurde es von Experten in die Zeit um 1300 eingeordnet. Die Erstbeschreibung lautete wie folgt: „Gefäß aus Zinn, auf drei Füßen ruhend, bauchig, mit einem umgelegten breiten Rand, im oberen Teil stark beschädigt und etwas eingedrückt. Die eingebrochenen Teile sind zum größten Teile noch vorhanden“. Der mit zwei Henkeln versehene Grapen besteht jedoch aus Buntmetall (Bronze) und ist somit im Gegensatz zu eisernen Grapen als ein Gebrauchsgut eines gehobenen Haushalts anzusehen

Spätmittelalterliches Kinderspielzeug

Im Jahre 1961 wurde auf Burg Lichtenberg der zweite nördliche Zwingerturm, im Volksmund „Gesprengter Turm“ genannt, von Mitgliedern des „Heimat- und Verkehrsvereins Burg Lichtenberg“ ausgeräumt. Dabei kamen im Bauschutt dieses Rondells, das im oberen Teil als Schuttabladeplatz diente, zwei kleine dekorative Objekte aus grau-weißem Ton zum Vorschein. Zunächst nahm man an, dass es sich um dreibeinige Unterteile eines mittelalterlichen Öllichtes handele. Die Funde wurden dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer vorgelegt und schließlich als spätmittelalterliches Kinderspielzeug aus der Zeit um 1400 gedeutet. Die Fragmente sollen die Vorderteile von Pferdchen mit Kopf, Brust und Vorderbeinen darstellen. Eines ist 7,4 cm hoch und unbemalt, das andere 6,8 cm hoch und mit braunen Streifen verziert. Die beiden Tierfiguren – echte Raritäten – sind heute wieder im Museum in der Zehntscheune zu bewundern. Der „Gesprengte Turm“ soll übrigens im Jahr 1677 während einer Besetzung der Burg eine formale, symbolische Sprengung durch den französischen General Bussy erlitten haben.

Wappen der Familie Blick

Wie im 13. Jahrhundert alles begann
Burg Lichtenberg zeigt sich erstmals 1214 im Licht der Geschichte als „Castrum Lichtenberg“.

Graf Gerlach III. von Veldenz errichtete zu Beginn des 13.Jh. die Burg widerrechtlich auf dem Besitz des Benediktinerklosters St. Remigius in Reims, deren Vogt er war. Das Mutterkloster St.Remi in Reims verklagte den Grafen daraufhin beim königlichen Hofgericht.

Am 22. November 1214 verkündete König Friedrich II. auf dem Hoftag in Basel das Urteil des königlichen Hofgerichts, wonach der Graf die Burg Lichtenberg abreißen solle. Wie lange die Burg zu jener Zeit schon bestanden hatte ist nicht bekannt. Als ziemlich sicher gelten darf jedoch, dass die Anlage trotz der königlichen Abrissverfügung weiterbestand und die Grafen von Veldenz weiterhin die Schutzvögte der Propstei blieben.

Die heute noch gut erkennbaren Teile der Burg sind nicht gleichzeitig, sondern nacheinander entstanden und wurden erst später zu einem Komplex zusammengefügt.

Begonnen wurde um 1200 mit dem östlichen, der am höchsten gelegenen Oberburg. Eine mächtige Schildmauer, ein Bergfried und in späterer Zeit nach und nach Angelegte Halsgräben, Mauern und Türme boten ausreichend Schutz auf der Angriffsseite. Die später entstandene Unterburg hingegen war bis zum Ende der Feudalzeit der Wohnort der Burgmannen, von denen das Geschlecht der Blick von Lichtenberg an Bedeutung besonders herausragt.

DAS STEINERNE WAPPEN der Familie Blick

Als einziges steinernes Wappen eines ritterlichen Burgmannengeschlechts von Burg Lichtenberg ist erfreulicherweise ein Ehewappen der „Blick von Lichtenberg“ in der Zehntscheune erhalten geblieben. Die Burgmannen, die für den Schutz von Land und Menschen eingesetzt waren, hatten ihren Sitz auf der Unterburg. Wolfgang Blick war pfalz-zweibrückischer Amtmann und letzter seines Geschlechts auf der Burg, wo er im Jahre 1612 an der Pest verstarb. Er hatte 1578 seine zweite Frau Maria Salome Blick von Lichtenberg geheiratet. Das Wappen, das sich einst an dem 1839 abgebrochenen Wohnhaus der Familie auf der Unterburg befand, zeigt auf dem Schild drei schreitende goldene Löwen. Über dem Helm sitzt ein gekrönter Löwe zwischen zwei Büffelhörnern. Das schmuckvolle Objekt befand sich schon an den unterschiedlichsten Stellen. In den 1880er Jahren soll es nach Baumholder ans Haus des Metzgers und Wirtes Licht gelangt sein und war – zurück auf der Burg – von 1906 bis 1963 aus dekorativen Gründen über der Tür der Landschreiberei eingebaut. Es wurde in der Folge aufgrund starker Verwitterungsschäden ins Burgmuseum gebracht und danach in eine Wand im zweiten Stockwerk der 1979-82 wieder errichteten Zehntscheune eingebaut. Die niederadelige Familie der Blick wohnte ca. 300 Jahre auf der Burg, wo sie zeitweise vier Häuser besaß. Die in alten Urkunden oft erwähnte Familie, deren Erbe später an die Freiherren von Günterode ging, hatte sogar einen speziellen Stuhl in der alten Burgkapelle. Schanette Blick, Tochter von Henne Blick von Lichtenberg, war übrigens eine Urgroßmutter des legendären Franz von Sickingen, dessen Grabmal in der St.-Andreas-Kirche in Landstuhl ebenfalls das Blick‘sche Wappen trägt.

Quellen: Jan Fickert, Kreisverwaltung Kusel / Keddigkeit-Burkhart-Übel “ Pfälzisches Burgenlexikon III“.