„Pfalz-Veldenzer Taler“

Als Zeichen ihrer Verbundenheit zur Burg Lichtenberg wurde von Familie Anja und Michael Hiebinger der Burgverwaltung im Februar 2021 das Replik (Original von 1588) eines „Veldenzer Talers“ überreicht. Die Prägung stellt dar:

Avers: Geharnischtes Hüftbild von Pfalzgraf Georg Johann I. und die Umschrift: GEOR(gius) JOHA(nn) D(ei) G(ratia) CO(mes) PAL(atinus) RH(enanus) DU(x) BA(variae) CO(mes) VE(ldentiae) = Georg Johann von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Graf von Veldenz.

Revers: Wappen mit Prägungsjahr 1588 und dem Wahlspruch des Grafen: INVIA VIRTUTI NULLA VIA = Der Tapferkeit ist kein Weg unzugänglich.

Darunter: VIA DEO AUSPICE = Mein Weg steht unter Gottes Führung.

Über den Pfalzgrafen: Georg Johann I. von Pfalz-Veldenz (1543-1592) war sicher der bedeutendste Vertreter aus der Linie der Pfalz-Veldenzer Wittelsbacher – einer Nebenlinie des Hauses Pfalz-Zweibrücken. Er war der Sohn von Ruprecht von Pfalz-Veldenz (1506-1544), dem Stifter des neu geschaffenen Fürstentums Pfalz-Veldenz (1543-1694), und Ursula, Wild- und Rheingräfin von Dhaun (1515-1601). Im Marburger Vertrag vom 3. Oktober 1543 hatte sein Vater die Ämter Lauterecken, Veldenz, Deinsberg-Reichenbach und das „Haus Remigsberg“ erhalten. Nach dem Tod Ruprechts 1544 wurden Johanns Vetter Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (1526-1569), dem Burg Lichtenberg gehörte, und seine Mutter Ursula seine Vormünder. 1550 erwarb Wolfgang für ihn auch rechtlich das „Remigiusland“ für 8500 Gulden von der Abtei Saint-Remi in Reims. Die Veldenzer hatten ja zuvor schon die Vogtei über das Gebiet ausgeübt. 1559 erbte Georg Johann das Amt Lützelstein und die Hälfte der Gemeinschaft Guttenberg. Der scharfsinnige Renaissancefürst und Humanist, der sich mit der schwedischen Prinzessin Anna Wasa vermählt hatte, bemühte sich um die Verbesserung der Hof-, Kirchen-, Schul- und Finanzorganisation seines Landes. Durch seine unzähligen Projekte und visionären Ideen stürzte der Gründer der Stadt Pfalzburg sein Land aber auch in eine hohe Verschuldung. Beigesetzt wurde der „Jerrihans“ in der Kirche in Lützelstein. Nach seinem Tod wurden die Gebiete unter seinen Söhnen Georg Gustav (1564-1634) und Johann August (1575-1611) aufgeteilt. Die Gebiete sollten später wiedervereinigt werden, das Fürstentum hatte bis 1694 Bestand.

Burg Lichtenberg um 1930

Der Kreis St. Wendel-Baumholder ist Eigentümer der Unterburg mit Landschreiberei. Großteile der Burganlage sind im privaten Besitz. Territorial gehört das Gebiet zu dem aus dem Königreich hervorgegangenen Freistaat Preußen.

Seit 1922 existiert auf Burg Lichtenberg eine erste kleine Jugendherberge, die 1931 durch eine Größere mit 80 Betten ergänzt wird.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wird geplant auf der Unterburg einen Thingplatz einzurichten.

(In germanischer Zeit wurden Thing als Volksversammlungen und Gerichtsversammlungen nach germanischen Rechten verstanden. Im Nationalsozialismus wurde der Begriff Thing umgedeutet und unter Einbeziehung der Thingbewegung mit einer neuen Funktion versehen. Für ihre sogenannten Thingspiele ließen die Nationalsozialisten an zahlreichen Orten sogenannte Thingplätze errichten).

Wie ging es den einfachen Menschen hier?

Es war die Zeit der „Weimarer Republik“.

Um den Jahreswechsel 1929/30 schwappte die in den USA entstandene Weltwirtschaftskrise auf Deutschland über. Ausländische Kredite wurden abgezogen was die deutsche Wirtschaft unter enormen Druck setzte.

Aufgrund fehlender Arbeit explodierte die Arbeitslosigkeit. Verelendung war die Folge. In unserem ländlichen Raum war die Selbstversorgung schon eh und je Bestandteil des täglichen Lebens, was die Not etwas abmilderte.

Aber auch hier waren die Folgen der Krise spürbar. Arbeitslosigkeit und Firmenzusammenbrüche waren auf einem bisher nicht gekannten Niveau.

Quellen: Ernst Schworm und Hartmut Stepp,

Internetrecherchen

Krähenfüße

Im Jahr 1964 fand Burgwart Daniel Hinkelmann an der Außenseite des Ostpalas drei historische Krähenfüße. Die auch als Fußangeln bezeichneten Objekte waren Defensivwaffen, die aus vier spitzen, eisernen und tetraedrisch miteinander verbundenen Dornen bestehen. Drei Spitzen liegen dadurch immer stabil auf dem Boden und eine zeigt senkrecht nach oben. Die zum Teil kaum sichtbaren kleinen Waffen wurden großflächig per Hand ausgebracht, um gegnerische Infanteristen an den Füßen und Pferde an den Hufen zu verletzen und sie kampfunfähig zu machen. Bereits die römischen Legionäre benutzten als „Tribuli“ bezeichnete Fußangeln mit Widerhaken. Angreifer wurden stark eingeschränkt, da die Krähenfüße ein ungehindertes Vorstürmen geradezu unmöglich machten. Bei Belagerungen konnten Trockengräben und Zwinger unpassierbar gemacht werden. Noch im 20. Jahrhundert wurden sie in Kriegen eingesetzt und dienen heute bei Polizei und Militär effektiv zum Aufhalten von Fahrzeugen. Die schwer zeitlich einzuordnenden Krähenfüße von Burg Lichtenberg, deren längste Spitze ca. 4,5 cm beträgt, können aus dem Spätmittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen.

Weiße Tonpfeifen

Mit der Entdeckung der Neuen Welt kam in der Frühen Neuzeit auch der Tabak nach Europa. Weiße Tonpfeifen, die zunächst von den Niederlanden nach Deutschland kamen, finden sich in unserer Region von der ersten Hälfte des 17. bis ins 19. Jahrhundert hinein. Im 19. Jahrhundert ging man dann aber immer mehr zu Holzpfeifen über. Die auf Burg Lichtenberg gefundenen historischen Rauchutensilien – es handelt sich um zwei Pfeifen und drei Pfeifenköpfe – stammen aus dem früheren Bestand des Heimatvereins Burg Lichtenberg. Leider tragen sie keine Inschriften oder Herstellerhinweise. Prunkstück ist die anthropomorphe, d.h. menschengestaltige Tonpfeife, die wohl einen sogenannten „Türkenkopf“ mit Turban zeigt. Diese erinnert auf künstlerische Art an die einstige misslungene türkische Einnahme Wiens im Jahr 1683 oder die abendländische Sicht auf den exotischen Orient im 18. Jahrhundert. Laut Überlieferung stammen die weißen Lichtenberger Tonpfeifen und Pfeifenfragmente von den einst in der Burg ansässigen Nagel- und Messerschmieden. Diese lebten und arbeiteten seit dem frühen 19. Jahrhundert in der Zivilsiedlung Burglichtenberg. Der Fundkontext der Objekte ist aber vollkommen unklar. Grob lassen sie sich in die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts einordnen.

Burg Lichtenberg um 1900

Das Fürstentum Lichtenberg wird 1834 von dem Königreich Preußen erworben, ebenso große Teile der Burg. Im Jahre 1900 ist die Nutzung der Burg als Steinbruch schon untersagt. Die ersten denkmalpflegerische Maßnahmen werden unternommen. Es existiert jedoch noch eine Zivilgemeinde mit über 100 Einwohnern die erst 1910 aufgelöst wird.

Wie ging es den einfachen Menschen hier?

Die medizinische Versorgung der Bevölkerung hat sich erheblich verbessert. Die Lebenserwartung stieg. Die Menschen lebten, zwar nicht mehr so extrem wie die Jahrhunderte zuvor, von der Landwirtschaft. Handel und Handwerk waren aufstrebende Erwerbszweige. Die Zeit war von tiefer Religiosität geprägt, von dem Glauben an Gott und Kaiserreich. Kinder wurden mit in den Arbeitsalltag eingebunden und mussten sehr früh Verantwortung und häusliche Pflichten übernehmen. Die vorzeitige Übertragung von Aufgaben diente vor allem dazu Kinder schon von Anfang an auf das Erwachsenenleben vorzubereiten. Ein weiterer Grund war die Notwendigkeit der kindlichen Arbeitskraft um den Hof oder die Existenz zu sichern. Die einsetzende Industrialisierung erleichterte zwar viele Arbeiten, aber die Existenzsicherung war oftmals noch tägliche Sorge.

Quellen: Burg Lichtenberg von Ernst Schworm und Hartmut Stepp, Recherchen

Das Gebück

Ein alter Flurname, der mit der Geschichte von Burg Lichtenberg in Verbindung steht, ist das Gebück, in alten Akten „Gebickh“ genannt. Noch heute heißt so der an die Ring- und Schildmauer angrenzende westliche Teil des Bergabhangs, sowie südlich und nördlich der Burg von der Kirche an. Genauer gesagt, finden wir bei Burg Lichtenberg ein vorderes (Südwesthang) und ein hinteres Gebück (Nordwesthang). Was war mit dem Wort gemeint? Es handelte sich um eine zusätzliche Form der Grenzbefestigung und bedeutete ein zum Zweck der Burgverteidigung ineinander gebogenes Heckendickicht. Das Wort „bücken“ kommt von biegen. Junge Laubbäume, im deutschsprachigen Raum vor allem Hainbuchen, wurden in wechselnder Höhe über dem Boden abgeschlagen und die frischen Ausschläge kreuz und quer zur Erde „gebückt“ und untereinander verflochten. Sie verwuchsen ferner mit Dornensträuchern. Die breite, undurchdringliche Pflanzung vor einer Wehrmauer oder auch zusammen mit einem Wallgraben galt als echtes Annäherungshindernis. Das seitliche Eindringen in die Burg und die Flucht heraus wurden so erschwert. Gebücke bedurften der regelmäßigen Pflege. Sie finden sich auch bei Siedlungen, Gehöften und Landesgrenzen. Das Rheingauer Gebück gehört in Deutschland zu den bekanntesten mittelalterlichen Anlagen dieser Art. Gebückartige Anlagen waren bereits in der Antike bekannt.

Bild: LANIS RLP

Burg Lichtenberg um 1920

Nach der Abtrennung des Saargebietes wird der neu gebildete Restkreis St. Wendel-Baumholder Eigentümer der Unterburg mit Landschreiberei. Preußen bleibt im Besitz der Oberburg.

Die Burg ist seit 1914 durch den Ausbau einer Autostraße gut zu erreichen. Zur Einweihung am 04.05.1914 war Großherzog Friedrich August von Oldenburg anwesend.

Landschreiberei: Erbaut wahrscheinlich im 15. Jahrhundert wurde sie vom großen Brand 1799, jedoch 1871 ein Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte von 1905 – 1907. Die Landschreiberei war Sitz des Landschreibers, lange Jahre als Dorfschule und wurde letztendlich als repräsentativer Bau genutzt.

Wie ging es den einfachen Menschen hier?

Es war die Zeit der „Weimarer Republik“. Der 1. Weltkrieg war erst zwei Jahre vorüber. Die wirtschaftlichen Folgen des „großen Krieges“ waren noch deutlich zu spüren.

Das harte Alltagsleben der Landbevölkerung mit im Sommer bis zu 18-stündiger Arbeitszeit auf dem Felde spiegelte in keinster Weise den Begriff der „goldenen 20er“. Die meisten Handwerker und Arbeiter hatten neben ihrem eigentlichen Handwerk noch einen mehr oder weniger kleinen landwirtschaftlichen Betrieb.

Der einsetzende Modernisierungs- und Fortschrittsglaube riefen als Gegenreaktion eine Rückbesinnung auf die Natur hervor.

Der Bauer wurde als Symbolfigur deutschen Volkstums propagiert und sein „naturbezogener“ Alltag verklärt. Dem Ruf „Zurück zur Natur“ folgte die „auf Fahrt“ gehende Jugend, die singend und Gitarre spielend durch die Lande zog, um der städtischen Massenkultur und der „Amerikanisierung“ des Alltagslebens zu entfliehen. Auch Burg Lichtenberg war Ort solcher Treffen.

Viele dieser Jugendlichen gehörten der „verlorenen Generation“ an, die einschneidende Erfahrungen in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs sammelte oder ohne Väter aufwachsen musste.

Quellen: Burg Lichtenberg von Ernst Schworm und Hartmut Stepp, Westrichkalender 1975 und Internetrecherchen

Frühneuzeitliche Streusandbüchse

Zu den frühen archäologischen Funden des einstigen Heimat- und Verkehrsvereins Burg Lichtenberg zählt eine sogenannte Streusandbüchse („Sandstreuer“) aus braun-glasiertem Ton. Sie ist 6,7 cm hoch und hat einen Durchmesser von 7,4 cm an der oberen Umrandung. Sie wurde am 3. Juni 1959 von Rudolf Loos bei Ausschachtungsarbeiten für die Kanalisation im Garten der Burggaststätte unterhalb der ehemaligen Landschreiberei gefunden. Bei dem Fundstück handelt es sich sozusagen um den Vorläufer des Löschpapiers für die schnelle Trocknung der Tinte. Der feine Sand aus der Büchse wurde über das Blatt mit der noch feuchten Tinte gestreut und später weggeblasen. Die Streusandbüchse, die sich grob in den Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert einordnen lässt, passt sehr gut zum Fundort an der Landschreiberei. Die Landschreiberei war bis ins 18. Jahrhundert hinein der Amtssitz des Landschreibers des pfalz-zweibrückischen Oberamtes Lichtenberg. Dieser war für die Finanzen, die Rechtspflege und Polizeiaufsicht zuständig. Ihrer Glasur nach zu urteilen wurde die Streusandbüchse bei einer früheren Bewertung von Experten in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts gesetzt.

Die „Wetzrillen“ an der Georgskapelle

Der heutige Zugang zur Unterburg führt geradewegs durch die alte Schildmauer hindurch. Dieser Durchlass wurde aber erst in späterer Zeit geschaffen als die ursprüngliche Funktion der Anlage als Burg im Sinne des sicheren Rückzug- und Aufenthaltsortes schon erloschen war. Betritt man die Unterburg aber entlang des alten, ursprünglichen Zugangs der unter der Kapelle hindurchführte, südlich der Anlage, kommt man durch die Ruine der „St. Georgskapelle“ .

Dort fallen am Ausgangstor rechts an der Wand von oben rechts nach unten links verlaufende Rillen auf.

Es gibt viele Namen für diese Erscheinungen. Wetzspuren, Wetzzeichen, Teufelskrallen, Schabemarken, Schabemale…, vor allem aber Wetzrillen.

Die Rillen sind in ganz Europa verbreitet und schon aus dem Frühmittelalter bekannt.

In unserer Gegend sind sie vorwiegend an den Außenmauern von Kirchen, Klöstern aber auch Burgen zu finden. Im Falle von Burg Lichtenberg trifft sogar Beides zu.

Insgesamt handelt es sich um drei Rillen. Die Länge variiert von 17 bis 26 cm, die Tiefe von 0,1 bis 3 cm, die Breite von 0,5 bis 3,5 cm.

Auf jeden Fall sind sie menschengemacht. Obwohl wahrscheinlich über Generationen entstanden so ist der Sinn aber schon längst vergessen. Weder mündliche Überlieferungen noch Aufzeichnungen bieten Erklärungsansätze zur Entstehung und Zweck so dass die Entstehungsgeschichte der Interpretation überlassen bleibt.

Hier die Bekanntesten: Mit dem Begriff „Wetzrille “ wird ein Erklärungsversuch schon angedeutet: Dass am Stein ein Werkzeug oder eine Waffe rituell „entschärft“, also „unbrauchbar“ gemacht wurde. Die Rillen könnten dem Feuerschlagen aus religiösen Gründen ihre Entstehung verdanken. Das Feuer als Zeichen des Lichts in der Welt sollte aus Stein geschlagen werden so wie Jesus aus dem steinernen Grabe herausstieg.

Der von Kirchen oder besonderen Gebäuden gewonnene Staub könnte als heilkräftig angesehen worden sein um gesundheitliche Gebrechen bei Mensch und Tier zu behandeln.

Auch eine Erklärung bei der, wie so oft, der Teufel eine Rolle spielt gibt es: Aus Wut über die Kirche welche ihm die Seelen entreißt, schlug er mit seinen Krallen nach dem Haus Gottes. Geblieben sind die tiefen Furchen.

Neben diesen Varianten gibt es noch etliche Andere deren Aufzählung den Rahmen hier sprengen würde.

Bemerkenswert ist jedenfalls, dass die Rillen halbmondförmig in dem Stein vorkommen und nicht als gleichmäßiger gleich tiefer Schnitt. Dies deutet darauf hin, dass ein Gegenstand von oben nach unten „durchgezogen“ wurde.

Nach einschlägigen Feststellungen und Untersuchungen sind die Rillen fast immer an mehr oder weniger öffentlich zugänglichen Plätzen oder Gebäuden und in der Regel in „Arbeitshöhe“ zu finden so dass Aufbauten zum Anbringen nicht notwendig waren. So auch auf Burg Lichtenberg (1,20 m – in etwa Hüfthöhe). Dies lässt den Schluss zu, dass es sich um ein häufig geübtes Ritual handelte was auch durch die Anzahl, die Tiefe und Breite der Rillen untermauert wird.

Wie letztendlich die Rillen entstanden sind bleibt noch Gegenstand der Forschung und bis zu einem belastbaren Ergebnis möge jeder sein eigenes Bild vor Augen haben.

( Quelle: Internet- und eigene Recherchen)

Burg Lichtenberg um 1760

Die Burg Lichtenberg gehört zu dieser Zeit zum Herzogtum Zweibrücken (1444 – 1792). Landesherr war Herzog Christan IV.

Der verlegte 1758 den Sitz des Zweibrückischen Oberamtes Lichtenberg von der Burg nach Kusel. Damit hatte die Burg 1760 bereits ihre ursprüngliche Bedeutung als Verwaltungssitz verloren.

Wie ging es den einfachen Menschen damals?

Die Menschen im 18. Jahrhundert lebten und arbeiteten meist als einfache Bauern und Handwerker auf dem Land. Sie kamen kaum auf längere Zeit aus ihren Dorf heraus, zumindest nicht über weite Entfernungen, es sei denn man entschloss sich in die Stadt zu ziehen oder gar auszuwandern, was oft der wirtschaftlichen Not geschuldet war.

Kaum jemand konnte lesen und/ oder schreiben und besaßen daher kaum Bildung – ihr Weltbild war meist durch die Religion geprägt.

Erst im Zuge der Aufklärung änderte sich dies. Manche Landesfürsten begannen, sich auch verstärkt um die Bildung ihrer Untertanen zu kümmern, wie Friedrich Wilhelm I., der ab 1717 in Preußen die Schulpflicht einführte.

Die Dorfgemeinschaft spielte eine sehr wichtige Rolle, war man doch aufeinander angewiesen. An soziale Absicherung war noch lange nicht zu denken. Die Menschen halfen sich, vom Krankheitsfall bis zu kleineren oder größeren Bauvorhaben.

Höhepunkte und Pausen des anstrengenden Lebens waren in der Regel die Sonntage und kirchliche oder weltliche Feste.