Sagen und Legenden – Die Goldameisen

Zu einer Burg gehören irgendwie ruhelose Geister und weiße Frauen, Schätze und geheime Gänge, Sagen und Märchen.

So auch bei Burg Lichtenberg. Eine dieser Geschichten beschreibt der berühmte Bewohner der ehemaligen Gemeinde auf Burg Lichtenberg, der Nagelschmied und Heimatdichter Christian Forsch (1869 bis 1944).

Durch ihn überkommt uns die Legende der „Goldameisen“:

„In unserer Stube (auf Burg Lichtenberg), neben dem Ofen lagen einige Steinplatten, unter welchen der Raum hohl war. Was sich darunter befand, ist mir nicht bekannt geworden bis auf den heutigen Tag. Meine Eltern und Großeltern hatten niemals versucht die Platten zu heben, um zu erforschen, was für ein geheimnisvolles Gemach darunter verborgen sei. Eines Tages, so erzählten mir die Großeltern, saßen sie beieinander am Ofen indes jeder seine Arbeit tat. Da kamen auf einmal aus den Ritzen zwischen den Platten eine Unmenge gelber Ameisen hervor. In seiner Überraschung rief der Großvater aus: „Heiliger Donnerwetter, wo kommen denn die vielen Ameisen her? Philippine, halte die Schürze auf, damit ich sie hineinfasse und hinaustragen kann“. Sie mühten sich nun beide darum aber kein einziges Tierlein bekamen sie in ihre Gewalt. Wie sie gekommen waren, so verschwanden sie wieder in den Ritzen. Mein Großvater hatte sie durch seinen Fluch vertrieben! Hätte er es nicht getan, so wären sie alle zu Gold geworden und meine Großeltern wären geholfen gewesen für ihr Lebtag. Sie warteten noch oft, aber die Goldameisen zeigten sich nicht mehr, nur soll am hellen Tag öfter Licht an der betreffenden Stelle gesehen worden sein“.

So weit die Legende.

Auch wenn Ameisen nicht wirklich aus Gold sind, so sind sie doch für Mensch und Natur Gold wert. Sie sind ein wichtiger Bestandteil einer intakten Natur und erledigen vielfältige Aufgaben. Nicht umsonst stehen viele Arten unter Schutz. Wir sollten sie nicht nur als unangenehme Mitbewohner sehen sondern als das was sie sind, ein wichtiger Bestandteil in dem vielfältigen Leben auf unserer schönen Erde.

Sie wollen mehr wissen?

Wir arbeiten mit dem Ameisenexperten

Michael Müller

06337 2099119

Isegrim2014@aol.com

Kontaktieren Sie ihn doch einfach.

Ausserdem sind entsprechende Informationsveranstaltungen auf Burg Lichtenberg in Planung.

Quelle: Legenden und Sagen aus unserer Westrichheimat – gesammelt von Daniel Hinkelmann

Text: Andreas Rauch

Sagen und Legenden – Der Komm-Mit-Brunnen

Zu einer Burg gehören irgendwie ruhelose Geister und weiße Frauen, Schätze und geheime Gänge, Sagen und Märchen.

So auch bei Burg Lichtenberg. Eine dieser Sagen beschreibt Jakob Gasters, Lehrer in Thallichtenberg von 1924 – 1654 in dem Gedicht über den Komm-Mit-Brunnen

Am Wege zur Burg Lichtenberg ein Brunnen liegt am Wegesrand,

von ihm erzählt uns eine Sage, wer hier ein traurig Ende fand.

Zigeuner hatten einst am Hang ihr buntes Lager aufgeschlagen.

Sie hausten froh mit Weib und Kind im kleinen, grünen Wanderwagen.

Ein schönes Mädchen war dabei, ein rassiges Zigeunerblut.

Blau-schwarz ihr Haar, in den Augen träumt der weiten Pusta Sonnenglut.

Des Grafen Sohn kam von der Jagd vorbei am Lager, stolz zu Ross,

sein Pferd dort scheute, warf in ab, das Blut ihm von der Wange floss.

Das Mädchen eilte flink herbei, verband ihm liebevoll die Wunde.

Geleitet ihn vor das Tor und brachte von dem Unglück Kunde.

Beim Abschied schauten sie sich an, lang hielt der Graf des Mädchen Hand.

Scheu lief sie fort, er starrte wach, bis im Gebüsche sie verschwand.

Als dies vernahm der alte Graf, da wetterte der alte Mann,

„die Bande muss verschwinden, die schwarze Hex war schuld daran.“

Der junge Graf war fürderstille, im Herzen war die Lieb erwacht.

Es zog ihn zu dem Mädchen hin, die Sehnsucht quält ihn Tag und Nacht.

Er schlich sich oft die Burg hinaus, wo abends er die Liebste fand.

Da zog das Glück in junge Herzen, die Liebe schlug ihr heilig Band.

Man brachte dem Vater davon Kunde, der tobte wild im grimmen Zorn.

Gab Knechten heimlich den Befehl: „Werft mir die Hexe in den Born“.

Die böse Tat ward ausgeführt, das Mädchen plötzlich blieb verschwunden.

Der Sohn mit wehem Herzen sucht, die Liebste aber blieb verschwunden.

Als nachts ihn wieder Kummer quälte, floh er die Burg mit wirrem Sinn.

Da trieb es plötzlich ihn mit Macht, zum Brunnen an dem Wege hin.

Er starrte in den tiefen Grund, da sah er in den Brunnen tief.

Zwei Augen leuchten voller Weh und eine Stimme klagend rief:

„Komm mit! Komm mit!“

„Komm her zu mir, du herzensguter, treuer Mann.

Man hat im Brunnen mich ertränkt, was hab ich böses denn getan?“

Dem Grafen schwanden seine Sinne, sank stöhnend auf den Brunnenstein,

dann sprang er in die dunkle Flut, um bei der Liebsten nah zu sein.

Man zog die beiden aus dem Brunnen, es wurde viel geklagt, geweint.

Durften sie das Leben nicht verbinden, der Tod sie hatte nun vereint.

Und heute noch in stillen Nächten, am Brunnen hört man leises Klagen:

„Komm mit! Komm mit!“

Wir fanden Ruh nach kurzem Glück und langen Tagen“

Der Nachtwind weht die Klage fort, hinüber zu den alten Mauern.

Den grauen Zeugen jener Zeit, sie schweigen ernst und trauern.

Soweit die Sage!

Es handelt sich um einen wohl tieferen Brunnen in der Nähe des alten Körborner  Friedhofes ca. 200 m östlich der Burg. Heute nicht mehr auffindbar.

Auf einem Gemälde aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Näher 1887, Blatt 9) ist am Weg von Körborn zur Burg ein gefasster Brunnen zu sehen. Hierbei könnte es sich um besagten Komm-Mit-Brunnen handeln.

Eine andere Vermutung ist, dass sich der Brunnen gegenüber des Friedhofes befunden hat. Der alteigesessene Körborner Bürger und Kenner der Geschichte Bernhard Mensch weiß noch die Aussage eines alten Mannes der sich dahin geäußert haben soll, dass der marode „Komm-Mit-Brunnen“ auf seinem Grundstück in den 1930er Jahren zugeschüttet wurde.

Laut dem Heimatkenner und -forscher Daniel Hinkelmann wurde der Brunnen beim Neubau der Körborner Straße 1937 zugeschüttet. Er selbst konnte sich noch daran erinnern, dass der Brunnen mit schweren Treppenstufen abgedeckt war und sie als Kinder kleine Steine durch die Fugen warfen und sie sich dabei über Tiefe wunderten (siehe: Legenden und Sagen aus unserer Westrichheimat – Gesammelt von Daniel Hinkelmann)

Die Sache ist sicherlich weitere Nachforschungen wert.

Quelle: Recherche Rauch

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung

Streit um Burg und Herrschaft Lichtenberg vor über 750 Jahren

Der Besitz von Burg Lichtenberg war nicht immer eindeutig.

Immerhin ging es um Land und Geld, um Einfluß und Macht. Stoff für Geschichten.

Ein Beispiel sei hier angeführt:

Um Burg und Herrschaft Lichtenberg bestand in den 1250er Jahren bis 1260 ein langer Streit zwischen Heinrich (des II.)  Graf von Zweibrücken und Wildgraf Emich.

Unter Vermittlung ihrer Mannen und Ministerialen sind beide wie folgt übereingekommen:

Agnes, Tochter des verstorbenen Gerlach, Graf von Veldenz, soll die erwähnte Herrschaft mit allen Gütern der Grafschaft Veldenz bekommen.

Stirbt sie ohne Erben, sollen Heinrich Graf von Zweibrücken, Wildgraf Emich und Simon Graf von Sponheim die Herrschaft in drei gleiche Teile splitten.

Kommt zwischen Emichs Sohn und Simons Tochter eine Ehe zustande, sollen die Anteile Emichs und Simons diesen Kindern bleiben.

Kommt diese Ehe nicht zustande, fällt Simons Anteil an Heinrich und Emich, welche sich dann die Herrschaft teilen.

Solange Agnes von Veldenz unter Vormundschaft ist, sollen Heinrich und Emich deren Güter mit aller Sorgfalt schützen und verteidigen.

Lehen der Grafschaft Veldenz, die vakant (frei) werden und ohne Erben sind, sollen die drei Herren unter sich aufteilen.

Zeugen: Wildgraf Konrad, Ludolf von Schmidtburg, Frank von Sponheim, Johann von Hottenbach, Cuno von Montfort, Wilhelm, Reinold und Gottfried genannt Ungerech, alle Ritter, und andere adlige und ehrbare Leute. Gesiegelt wurde die Urkunde von den drei Grafen Heinrich Graf von Zweibrücken, Wildgraf Emich und Graf Simon von Sponheim.

Die entsprechende Originalurkunde vom 23. September 1260 befindet sich im Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Signatur:  BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 24; Erscheinungsort Grafschaft Sponheim Urkunden; Erscheinungsjahr 1260 September 23)

Quelle:

Bayrisches Landeshauptarchiv

Bildrechte:

Wappen Zweibrücken – Ziegelbrenner – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Wappen Wildgraf – freie Verwendung

Der innere Halsgraben und nördliche Zwinger (Errichtung Mitte des 15. Jahrhunderts)

Zunächst zu den Begriffen

Als Halsgraben wird ein künstlich angelegter Graben bezeichnet, der die Seite des Areals abriegelt, das nicht durch natürliche Hindernisse geschützt ist.

Burg Lichtenberg als Spornburg ist auf Grund ihrer Lage an drei Seiten von steil abfallenden Berghängen geschützt. Ein wirkungsvoller Angriff konnte deshalb nur von der Bergseite erfolgen. Entsprechend wurden dort verstärkt Verteidigungsanlagen geschaffen. Ein Halsgraben war ein wesentlicher Bestandteil dieser Verteidigungsstrategie.

Aus praktischen Gründen erfolgte die Trennung der Burganlage vom restlichen Gelände der Angriffsseite möglichst an der schmalsten Stelle des Bergsporns. Daher auch der Name „Halsgraben“.

Die Burg war dann nur noch über einen relativ schmalen Zugang – oft mit Zugbrücke – erreichbar.

Der Zwinger einer Burg ist grundsätzlich der Raum zwischen zwei Verteidigungsmauern. Wenn es Angreifern gelang, die erste Mauer zu überwinden, befanden sie sich im Zwinger und hatten eine weitere Mauer vor sich. Unter Umständen waren sie in dem Zwingerbereich eingekesselt und ein leichtes Ziel für die Verteidiger. Oftmals gab es mehrere Zwinger, die ein Erobern der Burg erschwerten.

Er galt, wie der Halsgraben, zu Recht als einer der Hauptverteidigungsanlagen einer Burg.

Zwinger sind daher nahezu auf allen mittelalterlichen Wehranlagen zu finden. Übrigens: Hatte der Angreifer trotz aller Widrigkeiten den Zwischenraum durchquert und die Verteidiger zurückgedrängt, so hatte er die Anlage „bezwungen“.

Auch Burg Lichtenberg wurde durch Halsgräben und Zwingeranlagen geschützt. Hier soll der innere Halsgraben und der nördliche Zwinger behandelt werden:

Betritt man die Burg durch das Haupttor, durchquert man zunächst den äußeren Halsgraben, bevor man nach dem 2. Tor auf den inneren Halsgraben trifft.

Inzwischen ist der größte Teil verfüllt und es befinden sich im ehemaligen Grabenbereich ein Kiosk und darüber ein Kinderspielplatz. Im Norden, also etwa im Bereich des heutigen Kinderspielplatzes, ging der Halsgraben dann in den nördlichen Zwinger über. Bereits 1906 beschrieb Walter Haarbeck in seiner Schrift „Lichtenberg. Geschichte der Kirchengemeinde Burg Lichtenberg nebst Beiträgen zur Geschichte der Burg Lichtenberg“ den Halsgraben und die dazugehörige Brücke bzw. Zugbrücke als zweite Erweiterung der Burg, wobei 1906 schon der Halsgraben im nördlichen Bereich verfüllt und der Bogen der Brücke seit langer Zeit vermauert war.

Ursprünglich sah die Sache aber ganz anders aus:

Das Gelände war wesentlich tiefer angelegt und der Zugang zur Burg erfolgte durch eine Bogen- und Zugbrücke (entstanden um 1450).

Der Halsgraben war mit einer von ca. 8 – 9 Meter Tiefe, ca. 50 Meter Länge und einer Breite von ca. 27 Meter Breite recht imposant und ohne Hilfsmittel nicht zu überwinden.

Zusätzliche Sicherungen wurden durch zwei von Osten und Westen her in den Zwinger ausgerichtete Schlüsselschlossscharten, einer Schießscharte im Untergeschoß der „Landschreiberei“ sowie einen Flankierungsturm, der über einen Felswall erreichbar ist, geschaffen.

Nach Norden (Richtung Thallichtenberg) erfolgte die Sicherung durch den nördlichen Zwinger (entstanden in den 1440er Jahren), dessen äußere Mauer mit einer Länge von ca. 180 Metern,  einer Mauerstärke von 0,80 Meter und einer angenommenen Höhe zwischen 8 und 9 Meter die Burg nach Norden (Richtung Thallichtenberg) absicherte. Verstärkt wurde diese Mauer durch 3 Flankierungstürme (Felsenturm, 2. Nördlicher Turm, „gesprengter Turm“). Nachdem die Burg mehr und mehr an Bedeutung verlor, war nach Bränden und der Nutzung als Steinbruch in den 1900er Jahren nur noch mehr oder weniger eine Ruine vorhanden. Gebäude und Verteidigungsanlagen waren verfallen.

In den Jahren 1905 – 1909 erfolgten erste Aufbaumaßnahmen der Burg. Die Arbeiten erfolgten nach den damaligen Kenntnissen aufgrund des vorhandenen historischen Bestandes. Bei dem direkt an die Landschreiberei angrenzenden Torhaus (3. Tor) waren nur noch geringe Reste der Torpfeiler vorhanden. Aber nach den deutlichen Spuren an der benachbarten Giebelwand der Landschreiberei konnte der ganze Torbau wiederhergestellt werden (Behr 1910). Im linken Torrahmen fällt die Jahreszahl 1907 als Wiederaufbaujahr des Torbogens ins Auge. Oberhalb des Tores befinden sich zwei Schlitze, die heute als Fenster ausgeführt sind.

Ursprünglich hatten diese „Fenster“ jedoch die Funktion der Kettenlöcher für die vor langer Zeit vorhandene Zugbrücke inne.

Nach Durchschreiten des 3. Tores ist es soweit. Der innere Bereich der Burg ist fast erreicht. Aber eben nur fast. Die Burg verfügte über weitere Überraschungen, die einen unkontrollierten Zugang erschwerten.

Heute sind diese Zeiten vorbei und die Maßnahmen im Rahmen des „Tourismus für Alle“ sollen auch körperlich nicht so fitten Personen Einblicke in diese wirklich sehenswerte Burg möglichst barrierefrei ermöglichen.

Quellen:

Walter Haarbeck „Lichtenberg. Geschichte der Kirchengemeinde Burg-Lichtenberg nebst Beiträgen zur Geschichte der Burg Lichtenberg“ 1906

Regierungs- und Baurat von Behr „Burg Lichtenberg die Veste und ihre Erhaltung“ 1910

Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde „Burgenlexikon Band III“ 2005

Dr. Stefan Ulrich „Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Burg Lichtenberg“, Westricher Heimatblätter Juni 2006

Recherchen Rauch

Text: Andreas Rauch, Burgverwaltung Lichtenberg

Der Torturm zur Kernburg

So ändern sich die Zeiten:

Burg Lichtenberg wurde im Rahmen des Programmes „Tourismus für Alle“ zur weitgehend barrierefreien Anlage gestaltet.

Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der ursprüngliche Zweck einer Burg die Verteidigung war und der Zugang entsprechend erschwert oder kontrolliert gestaltet wurde.

Ein Beispiel hierfür ist der doch eng gehaltene Zugang zur Kernburg (Bereich um den Bergfried).

In seinem östlichsten Abschnitt, vor dem Erreichen des eigentlichen Tores zur Kernburg, befand sich das Torhaus. Wann genau es errichtet wurde, ist (noch nicht) bekannt. Es kann allerdings die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts angenommen werden. Das eigentliche Torhaus weist die Maße von 3,80 m (westliche Mauer), 6,00 m (nördliche Mauer), 3,20 m (östliche Mauer) und 5,20 m (südliche Mauer) auf und verfügte ursprünglich über 3 Stockwerke. Die Höhe kann anhand der noch vorhandenen Substanz auf 9-10 Meter geschätzt werden. Damit wird er auch noch von der Wehrmauer der Kernburg gedeckt. Eine Verbindung zum im Nordwesten angrenzenden „Ostpalas“ wird zwar schon 1906 von dem Kenner der Burg Walter Haarbeck vermutet, ist aber nicht endgültig belegt.

Im Osten schließt sich ein Spindelturm an, der neben dem eigentlichen Tor, den Zugang durch den gesicherten Torturm in die Oberburg und auf die Wehrmauer ermöglichte.

Die Überdachung des Torturmes zog sich über den Zugangsweg zur eigentlichen Kernburg.

So entstand ein enger Tunnel, der eine effektive Kontrolle und Verteidigung ermöglichte. Entsprechend war der Zugang zum Torhaus gesichert – mächtige Aussparungen in den ehemaligen Türgewänden, die zur Verriegelung dienten, zeugen davon.

Aber nicht nur der Zugang zur Kernburg erfolgte durch den Torturm, sondern auch der Bergfried war über diesen zu erreichen. Verbunden waren Torhaus und Bergfried wahrscheinlich durch einen „fliegenden Steg“ der bei Gefahr leicht abzubauen oder einzureißen war.

Quelle: Pfälzisches Burgenlexikon Band III

Recherche Rauch

Text: Andreas Rauch

 

Der wiederentdeckte Bergfried der Unterburg

Die Unterburg mit den Häusern der Burgmannen war einst im Westen und Osten von einer hohen Schildmauer, die sich von der Ringmauer deutlich abhob, geschützt. Die Öffnung am heutigen Kräutergarten, durch die wir Richtung Westen weitergehen können, war ursprünglich nicht da. An der Südecke der östlichen Schildmauer stand ein Bergfried, der das Eingangstor zur unteren Burg sicherte. Das Tor lag in der Südostecke, unter der St.-Georgskapelle, und wurde 1909 freigelegt. Der kleine Bergfried der Niederburg, über den im Vergleich zu seinem älteren großen Bruder auf der Oberburg wenig bekannt ist, ist nach heutigem Forschungsstand wohl kurz nach 1300 entstanden. Er fiel dem Zahn der Zeit ganz besonders zum Opfer. Auf dem Burgplan von Pfarrer Walter Haarbeck von 1914 ist er nicht eingezeichnet. Er wurde zwar schon damals an seiner heutigen Stelle vermutet, jedoch wurde er erst zwischen 1931 und 1933 wiederentdeckt. Bei der Anlage eines Sportplatzes für das Kreisjugendfest wurden größere Erdmassen benötigt und die Grundmauern des Bergfrieds wieder freigelegt. In den folgenden Jahren wurde das Mauerwerk gesichert, neu verfugt und aufgemauert. Jedoch wurde nicht der komplette Schutt im Innern entfernt, wodurch ständig Wasser eindrang, das die Mauern sprengte. Im Jahr 1956 zeigten sich große Risse auf der Südseite. Im März 1958 ist der Turm dann zusammengebrochen und seine Trümmer fielen in den unteren Burgweg im „Kapellengarten“. Ein historisches Pressefoto (Foto links) zeugt davon. Nachdem das Landesamt für Denkmalpflege Gelder zu Verfügung gestellt hatte, wurde der untere Bergfried bis November 1958 wieder neu errichtet (Foto rechts). Der historisch belegte „Strebepfeiler nach dem Gebück zu“ wurde wieder eingefügt. Die Plattform des Turmes wurde mit einer Betonschicht abgedeckt und mit Wasserspeiern versehen. 1977 verbandelte man das Mauerwerk zur Ostseite hin. Die ursprüngliche Höhe dieses Bergfrieds ist nicht überliefert. (Text: J. Fickert)

Der „gesprengte Turm“

Zwischen West- und Ostpalas auf der Oberburg befindet sich das sogenannte Nordrondell, welches als Flankierungsturm die Nordseite der Oberburg sichert. Durch das den Mauern vorgelagerte Bauwerk konnte ein Angreifer auch seitlich bekämpft werden. Die flankierende Funktion dieses Rondells wurde durch einen wesentlich kleineren, vorgebauten zweiten Zwingerturm verstärkt. Der Zugang erfolgte durch das mächtige Nordrondell. Oftmals fällt in diesem Zusammenhang auch der Begriff des „gesprengten Turmes“ oder des „zweiten nördlichen Zwingerturms“. Nach einer von dem Heimatforscher und Burgwart Daniel Hinkelmann 1961 notierten Überlieferung soll 1677 der französische General Graf Bussy auf seinem Rückzug von Lauterecken in Richtung St. Wendel die Absicht gehabt haben die Burg Lichtenberg zu zerstören. Jedoch sei es der Herzogin  gelungen den General von seinem Vorhaben abzubringen und nur der Form halber eine Sprengung an einem Außenwerk vorzunehmen. Ausgesucht wurde besagter Flankierungsturm. Soweit die Überlieferung, belegt ist sie jedoch nicht und eher in das Reich der Volkslegenden zu verfrachten.

1677 war die Burg im Besitz der Herzöge von Zweibrücken-Kleeburg, die zu der Familie der Wittelsbacher gezählt werden können.

Die damalige Herzogin war Marie Euphrosine von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (* 14. Februar 1625 im Schloss Stegeborg; † 24. Oktober 1687 im Höjentorp). Ob sich die Dame tatsächlich jemals auf der Burg aufhielt, ist nicht belegt.

Bekannt hingegen ist, dass sich 1677 eine Militäreinheit des Heiligen Römischen Reiches hier aufhielt. Zu jener Zeit war Leopold I. aus dem Haus Habsburg Kaiser im Reich.

Beide Familien konkurrierten miteinander um Macht und Einfluss. Evtl. ließe sich über diesen Zusammenhang die Zerstörung erklären?

Ansonsten sind für das Jahr 1677 keine Erkenntnisse oder Ereignisse über Kriegsabläufe in unserer Region bekannt, welche die Sprengung eines solchen Bollwerkes erklären könnten.

Einen französischen General Bussy gab es zwar, aber nach Recherche ist ein Aufenthalt in besagtem Zeitraum im Remigiusland nicht zu belegen. Die Franzosen erschienen militärisch erst wieder im pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) in dieser Region.

Aber wer weiß, vielleicht tauchen noch Informationen auf, welche Licht in das Dunkel des Geschehenen bringen?

Wie dem auch sei: Bei Auf- und Ausräumungsarbeiten durch den damaligen „Heimatverein“ in den Jahren 1959 bis 1961 trafen die Arbeiter auf eine Brandschicht und darunterliegende Stein- und Schuttmassen, die auf eine gewaltsame Zerstörung des Turmes hindeuteten.

Vermutungen, dass in dem ganzen Schutt noch Artefakte aus alter Zeit sein könnten, bestätigte sich.

Unter anderem fanden die Ausgräber:

Eine Geschosskugel

Glasierte und unglasierte Kachelfragmente mit und ohne Ornamenten

Ein Ofenkachelfragment mit der heiligen Lucretia (s. „Burgeinblicke – die heilige Lucretia“)

Eine zinnene Terrine mit Füßchen

Ein Steinspalter

Drei Weinkrügelchen

Zwei Unterteile einer Öllampe

Lauf eines Vorderladers

Flaschenhälse aus Glas

Eine Kuhglocke

Daniel Hinkelmann vermutete in einem Aufsatz über die Funde im „gesprengten Turm“ 1961, dass es sich dabei um Gegenstände handele, die man der Eile wegen wahrscheinlich vor der Sprengung zurücklassen musste. Wobei auch sicherlich Schutt aus der später abgerissenen Burg seinen Anteil fand.

Die Funde wurden zu einem Großteil auf Burg Lichtenberg der Öffentlichkeit präsentiert. Auch heute noch sind einige Gegenstände hier zu bewundern. Ärgerlich ist hingegen, dass auch viele Funde einfach „verschwunden“ sind.

Text: Andreas Rauch

Text: Andreas Rauch

Quelle:

Pfälzisches Burgenlexikon Band III

Bericht Daniel Hinkelmann November 1961

Recherche Jan Fickert/Andreas Rauch

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Schlußfolgerungen zur Zerstörung nicht belegt sind und keinen Anspruch auf Richtigkeit haben.

Ofenkachel heilige Lucretia

Ein interessantes Kachelfragment wurde 1960 als Streugut bei Ausgrabungen am zweiten nördlichen Zwingerturm von Burg Lichtenberg gefunden. Das aus rot-gelbem Ton gebrannte und unglasierte Fundstück (l= 10,5 cm, b = 6 cm) soll nach Ansicht der Experten des Historischen Museums in Speyer einem Kachelofen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts entstammen. Da die Kacheln der beiden ehemaligen großen Kamine von Ost- und Westpalas bekannt waren, wurde angenommen, dass das Fragment den Ofen in „des Herzogs Schlafkammer“ in der zweiten Etage des Ostpalas geziert habe oder aus dem Südpalas stamme. Das dargestellte, mythische Motiv der sich erdolchenden Lucretia – eine tugendhafte Figur der legendären römischen Frühzeit – war beliebt auf Kacheln und Takenplatten. Die Ehefrau des Tarquinius Collatinus beging Selbstmord, weil sie von dem Königssohn Sextus Tarquinius vergewaltigt wurde. Das führte zum Aufstand der Römer gegen dessen tyrannischen Vater und letzten römischen König Lucius Tarquinius Superbus. Dessen Vertreibung hatte zugleich den Beginn der Römischen Republik 509/510 vor Christus zur Folge. Die sagenhafte Geschichte inspirierte Literaten und Künstler von der Antike bis in die Moderne. (Text:  J. Fickert)

Bestehen oder Vergehen – der befohlene und doch nie vollzogene Abriß von Burg Lichtenberg

Auf dem höchsten Teil eines lang gesteckten Bergrückens nimmt Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts die Geschichte von Burg Lichtenberg ihren Anfang.

Als Begründer der Burg gilt Graf Gerlach der III. von Veldenz der die Burg widerrechtlich auf dem Grund und Boden der Benediktinerabtei St. Remigius in Reims erbaute.

Als deren Schutzvogt im alten Remigiusland wäre es seine Aufgabe gewesen die auf einen gegebenenfalls bewaffneten Schutz angewiesen Mönche zu unterstützen, jedoch keinesfalls eine eigene Wehranlage zu errichten. Durch Beginn des Baus von Burg Lichtenberg überschritt er seine Aufgaben und Befugnisse bei Weitem.

Folglich verklagte ihn der Abt der Benediktinerabtei St. Remigius Peter III. beim königlichen Hofgericht.

Durch diesen Umstand tritt Burg Lichtenberg 1214 erstmals schriftlich ins Licht der Geschichte.

Am 22. November  1214 verkündete der Stauferkönig Friedrich II. auf dem Hoftag zu Basel ein Urteil des Königlichen Hofgerichts, wonach der Graf gewaltsam und unrechtmäßig auf Eigengut des Benediktinerklosters St. Remigius in Rheims, trotz der von Abt und Mönchen erhobenen Klage, die Burg Lichtenberg erbaut habe.

Nach einstimmig ergangenem Urteilsspruch sollte die Burg wieder abgerissen werden.

Das in lateinischer Sprache verfasste Urteil lautet in deutscher Übersetzung in etwa:

„Friedrich der II. von Gottes Gnaden Römischer König, allzeit Mehrer des Reiches und König von Sicilien.

Allen, die dieses gegenwärtige Schriftstück zu Gesicht bekommen, um zu hören und zu glauben, was wir bezeugen, Euch machen wir kund und offenbar durch diese urkundliche Eröffnung wie folgt:

Als wir auf dem feierlichen Hoftage zu Basel Gericht hielten, wurde einstimmig von allen rechtmäßigen Mitgliedern in unserer Gegenwart öffentlich folgendes Urteil gefällt:

Kraft königlicher Machtvollkommenheit sind wir gezwungen, die Burg Lichtenberg, welche der Graf von Veldenz auf dem Eigentum des heiligen Remigius von Rheims trotz des Einspruchs und der Beschwerde des dortigen Abtes und sämtlicher dortigen Brüder gewaltsam und widerrechtlich erbaut hat niederzureißen. Von Rechts wegen.

Zeugen dieser Verhandlung sind folgende:

Dietrich, Erzbischof von Trier

Amadeus, Erzbischof von Besancon

Berard, Erzbischof von Palermo

Konrad, Bischof von Metz und Speyer, Kanzler des Kaiserlichen Hofes

Heinrich, Bischof von Straßburg

Otto, Herzog von Meran

Anselm von Justingen

Walther, Mundschenk am Kaiserliche Hof

Und mehrere andere.

Verhandeln am 22. November 1214“

Stellt sich doch die Frage warum dieser Abriß nicht erfolgte. Nun ja hier kommen zwei Möglichkeiten, vielleicht sogar Beide,  in Betracht:

Die Grafen von Veldenz waren ein angesehenes, mächtiges und einflußreiches Geschlechter im Reich. Sie hatten ein gutes Verhältnis zu Kaiser aber auch zur Kirche. Mitglieder der Familie fanden sich im Gefolge der deutschen Könige und Kaiser, stellten aber auch Schirm- und Schutzvögte für die Kirche und hatten hohe kirchliche Ämter inne.

Es war aber auch üblich einfach Streitigkeiten durch Zahlung einer mehr oder minder hohen Summe Geldes aus der Welt zu schaffen.

Wie dem auch sei: Der Vollzug des königlichen Urteils wurde wohl nicht sonderlich betrieben oder von den Veldenzern ernst genommen.

Im Gegenteil: Die Burg wurde sogar ausgebaut und erweitert bis sie ihre imposante Länge von 425 Metern erreichte und uns heute ein wundervolles Ausflugsziel bietet.

Quelle

Daniel Hinkelmann 1981 – Burg Lichtenberg einst und jetzt

Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern – Pfälzisches Burgenlexikon Band III

Eigene Recherchen

Text: Andreas Rauch

Lebensräume

Burgen haben ihren Reiz. Auch heute üben sie auf viele Menschen eine Faszination aus die schwer zu erklären ist. Ihre ursprüngliche Bedeutung und Bestimmung haben sie allerdings größtenteils verloren.

Burg Lichtenberg war in vergangen Zeiten wichtiger Verwaltungsmittelpunkt zunächst unter den Veldenzern als Machtzeichen und als Mittelpunkt der oberen Grafschaft Veldenz. Nach deren Aussterben 1444 war sie Verwaltungszentrum des Oberamtes Lichtenberg und galt als wichtigste und größte wehrhafte Anlage des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken.

Sie war durch die Jahrhunderte Lebensmittelpunkt und Aufenthaltsort vieler Menschen.

Angefangen von den einfachen Wachen, Soldaten und den Bediensteten über die Burgmannen und Verwaltungsbeamten bis hin zu den Aufenthalten der Grafen von Veldenz und den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken.

Alle wollten untergebracht und versorgt sein. Die Burgmannen hatten zum Teil ihre eigenen Häuser über Generationen auf der Burg. Es gab Gärten und Obstanlagen, Gesinde-, Wirtschafts- und Wohnhäuser für die niederen Stände sowie die Herrschaften, in denen sie sich wochen- oder sogar monatelang aufhielten. Sogar ein beachtlicher landwirtschaftlicher Hof war zeitweise vorhanden.

In diesem Beitrag soll ein kleiner Einblick hierzu gewährt werden:

So enthält eine Kellereirechnung aus dem Jahre 1625 eine Aufstellung des herzoglichen Inventars. Dabei werden auch verschiedene Räumlichkeiten aufgeführt, darunter das pfalzgräfliche Gemach, die Kammer des Pfalzgrafen, das Gemach der pfalzgräflichen Gemahlin, die Jungfrauenstube, das grüne Gemach, Küche, die Stube auf dem Stock (in der 1. Etage), die Kammer darüber, die Silberkammer, den Gesindesaal, die Küche, das Backhaus, Rüstkammer, Keller und Kelter, Junkerstube, Reiterkammer, Kanzlei und verschiedene Speicher, Schreibstüblein,  Amtsstube, Badestube und weitere Andere.

Die Burg war also als Lebensmittelpunkt ausgelegt und bot auch den Herrschaften bei ihrem Besuch Unterkunft und Bequemlichkeit.

Nach und nach ging allerdings die ursprüngliche Funktion und Bedeutung der Burg verloren.

1758 wurde der Amtssitz von Burg Lichtenberg nach Kusel verlegt. Bewohnt blieb sie aber weiterhin.

Eine Liste aus dem Kirchenschaffneiarchiv Zweibrücken zählt Gebäude aus dem 18. Jahrhundert auf, die sich auf der Burg befanden. Neben der Kirche werden 15 weltliche und zehn wirtschaftliche und öffentliche Gebäude aufgeführt: Amtshaus, Amtsstube Uhrenturm, Backhaus, ein Gewölbe im Garten (evtl. Gewölbekeller in der Zehntscheune?), Scheune, Landschreibereihaus, Waschküche samt Kuppelturm, Scheunen mit Schweineställen, Holzschuppen, Kellereihaus, zwei große Ställe, Holzschuppen, Invalidenhaus, Wachthaus und Vorgebäude, Speicherbau, runder Speicherbau, Prinzenbau, dicker Turm, alte Hofküche, Gebäude auf dem Pulverturm, Gefängnisturm und Schäferei.

Der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit war aber nicht mehr aufzuhalten. 1796 plünderten Soldaten der französischen Rheinarmee die Burg, 1799 fielen zahlreiche Gebäude einem Großbrand zum Opfer. Weder das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken noch ab 1815 das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha zeigten großes Interesse an dem Erhalt der einstmals so stolzen Burg.

1834 kam die Burg dann zum Königreich Preußen. Die Burg wurde für den Abbruch versteigert, was großen Verlust historischer Substanz zur Folge hatte. 1839 wurden die Reste des herrschaftlichen Hauses der Blicke und Günderode, 1842 der Pferdestall, beides auf der Unterburg, abgebrochen,  1850 das vierte Tor in der Südmauer, 1887 die Südmauer des Saales und der Altar im östlichen Palas.

In der Ruine ansässige Familien erwarben einzelne Parzellen ihrer Häuschen, Ställe und Scheunen. Und so existierte um die Mitte des 20 Jahrhunderts ein eigenes Dörfchen „Burglichtenberg“ mit ca. 20 Familien, die sich als Vogelzüchter, Backofenbauer, Nagelschmiede und Leinenweber mehr oder weniger gut ihren Lebensunterhalt verdienten.

Endlich wurde die Anlage 1895 von dem preußischen Staat unter Denkmalschutz gestellt, der Verfall gestoppt und ein zaghafter Wiederaufbau begonnen.

Erste Erhaltungs- und Ausgrabungsarbeiten wurden ab 1896 durchgeführt.

Alte Gebäude wurden erhalten, restauriert oder wieder aufgebaut.

Eine interessante Abhandlung hierrüber wurde von Regierungs- und Baurat von Behr mit der Broschüre „Burg Lichtenberg – Die Veste und ihre Erhaltung“  1910 verfasst.

1905-07 wurde als eines der ersten Gebäude der Burg die Landschreiberei im Osten des Burgareals wieder aufgebaut. Sie diente im 19. Jahrhundert auch als Schulhaus, wurde aber 1871 ebenfalls durch Brand zerstört. 1911 wurde eine erste Gaststätte eingerichtet.

Heute befindet sich die „gute Stube“ des Landkreises sowie eine Ferienwohnung darin.

1922 wurde auf der Burg eine Jugendherberge in kleinerem Stil eingerichtet, 1931 dann schon an heutiger Stätte mit 80 Betten und einer letztmaligen Erweiterung 1996 mit nunmehr 106 Betten.

Die ursprünglich Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete Zehntscheune wurden 1979 – 1982 neu aufgebaut. Heute ist das Pfälzer Musikantenland-Museum darin untergebracht und es finden die unterschiedlichsten Kulturveranstaltungen und private Feiern statt.

Zu Beginn der 1980er Jahre wurde der Bergfried instandgesetzt und lässt die Menschen heute von seiner überdachten Höhe weit in den Westrich blicken.

Ganz neu errichtet wurde das Urweltmuseum Geoskop. Die Einweihung fand 1998 statt.

Der 1620 erbaute „Hufeisenturm“ kann nach seiner Restaurierung seit 2006 als Tagungsraum genutzt werden.

Die letzte große (Aus-)Baumaßnahme erfolgte in den Jahren von 2020-2022 im Rahmen des barrierefreien Ausbaus „Tourismus für Alle“.

Eine Besonderheit: Noch original überkommen ist der südliche Eckturm der Landschreiberei. Er stammt noch vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Kamin, Nischen und Eingangstür sind noch so, wie sie ursprünglich erschaffen wurden. Lediglich ein neues Dach musste 1907 aufgesetzt werden.

Heute wird auf den Erhalt der Anlage großen Wert gelegt, handelt es sich doch um das Aushängeschild des Landkreises Kusel.

Die Zeit bringt immer Wandel. Von der ursprünglichen Funktion der Burg ist nichts mehr geblieben. Die alten Adelsgeschlechter existieren nicht mehr.

Heute dient Burg Lichtenberg zum Staunen, Erholen oder auch als begehrte Kulisse für Konzerte, Feste und Zeltläger.

Quellen:

Burg Lichtenberg – die Feste und ihre Erhaltung von Regierungs- und Baurat von Behr 1970

Dieter Zenglein: „800 Jahre Burg Lichtenberg“, Vortrag zum 52. Treffen der Westricher Geschichtsvereine am 5. Oktober 2014

„Pfälzisches Burgenlexikon Band III“, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern