Zehntscheune

In der um 1738 errichteten Zehntscheune wurden die Naturalabgaben der Bauern gelagert, die als Steuer oder „Zent“ (der zehnte Teil) zu leisten waren. An der Größe des Gebäudes ist zu erkennen, welche großen mengen an Abgaben von den Bauern zu leisten waren.

Ein Großbrand 1799 zerstörte auch dieses Gebäude vollständig.

Eine Neuerrichtung als Museum erfolgte in den Jahren 1979 – 1982.

Das vielbesuchte Musikantenlandmuseum hat hier seine Heimat gefunden.

 

evangelische Kirche

Nachdem sich die ursprüngliche Burgkapelle, die dem heiligen St. Georg geweiht war, in der Mitte des 18. Jahrhunderts in einem so miserablen Zustand befand, dass ein Gottesdienst darin unzumutbar wurde, entschloss man sich ein neues Gotteshaus zu errichten.

Die Wahl fiel auf ein Grundstück auf dem Weg von der Ober- zur Unterburg. Dort wurde die Burgkirche in den Jahren 1755 bis 1758 erbaut. Der erste Gottesdienst fand am 2. Advent des Jahres 1758 statt auch heute noch dient sie der Kirchengemeinde als Gemeindekirche.

Bis 1874 blieb sie vollständig unverändert. Erst nach einem Brand 1874 wurde anstatt der Glockenhaube ein spitzes Dach aufgesetzt.

1965 gab es nochmals tiefgreifende Umbaumaßnahmen: Die innere Holzkonstruktion wurde nahezu komplett entfernt oder ersetzt. Von der Empore blieb nur der Teil auf der rechten Eingangsseite sowie die Orgelempore erhalten.

Die Sakristei wurde vollständig entfernt. Kanzel und Altar wurden nach Westen verlegt. Zur Bequemlichkeit in der kalten Jahreszeit wurde eine Elektroheizung unter den Bänken installiert.

Letztendlich wurde in den Jahren 1999-2001 das letzte verbliebene Stück der Seitenempore ebenfalls entfernt. Zur Orgel führt nun eine moderne Wendeltreppe und die alten Bänke wurden durch bequeme Stühle ersetzt.

Als eine Besonderheit sind die beiden noch vorhandenen Opferstöcke zu erwähnen die noch aus der alten St. Georgskapelle stammen sollen. Der größere Opferstock (neben der Seitentür) diente der reformierten Gemeinde und der neben dem Haupteingang der Lutherischen.

Zur Erstellung des Textes wurden das Informationsheft der ev. Kirchengemeinde von Gunter Schüssler sowie dem Burgführer von Schworm/Stepp zugrunde gelegt.  

Die Konkordanz

Die Bibel-Konkordanz

Wohl zu repräsentativen Zwecken wurde in den 1980er Jahren auf Burg Lichtenberg eine sogenannte Bibel-Konkordanz angeschafft. Es handelt sich um ein mit Pergament aus Kalbsleder überzogenes Werk mit den Maßen 24 cm  mal 37 cm, wiegt fast 5 kg und umfasst 1257 Seiten.

Das Buch erschien 1621 in Frankfurt  unter dem Titel „Concordantiae Bibliorum, das ist Biblische Concordantz und Verzeichnuß der Fürnembsten Wörter auch aller Namen und Geschicht…. (es weitere sieben Zeilen die den Inhalt des Buches beschreiben) und weißt Conradus Agricola, Typograph (Buchdrucker) in Nürnberg als Autor auf.

Auf der ersten Seite wird ein Bild des Verfassers  gezeigt, ein älterer bärtiger Mann mit schmalem Gesicht. Er trägt eine Halskrause wie sie im 17. Jahrhundert in bestimmten Kreisen üblich war.

Gewidmet ist das Werk den Kurfürsten und Herzögen von Sachsen und enthält Bewertungen, die Theologen verschiedener Universitäten verfasst haben.

In dem Buch werden alle wichtigen Wörter und Namen aus der Bibel belegt, insgesamt mehr als 300 000 Bibelstellen.

Bibel-Konkordanzen gab es bereits  im Mittelalter.  Zu dieser Zeit waren die Bibeln  aber in lateinischer Schrift.

Dies änderte sich durch die Bibelübersetzung durch Luther.  Acricola hat das erste umfassende Werk geschaffen dem diese Bibelübersetzung zugrunde liegt.

Quelle Hedwig Bunz

Da es sich doch um ein bedeutendes Werk handelt das immerhin schon fast 400 Jahre alt ist war es erforderlich einen geeigneten Aufbewahrungsort zu finden. Die Konkordanz wurde daher 2021 zur fachgerechten Aufbewahrung in die Landesbibliothek Speyer gebracht.

Die Comtoise

Im „Rittersaal“ auf Burg Lichtenberg steht eine 1972 durch den Landkreis Kusel erworbene Comtoise-Uhr. Diese wird auch kurz Comtoise oder Burgunder-Uhr und Morbier-Uhr genannt. Es handelt sich hierbei um eine französische Pendeluhr aus der Region Franche-Comté. Anhand des Uhrwerkes lässt  sich die Herstellung dem Zeitraum von 1850/60 zuordnen. Diese Uhren wurden von etwa 1680 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe von Morez hergestellt. Bis etwa 1950 waren sie außerhalb Frankreichs kaum bekannt. Die Uhren des 19. Jahrhunderts unterschieden sich zunächst nur unwesentlich von ihren Vorgängern. Statt der Bronze-Applikationen umgaben nun geprägte Messingschilder mit teilweise wunderschönen Motiven das nach wie vor aus Emaille bestehende Zifferblatt. Das Werk hatte sich zum Vorderschwinger verwandelt, d.h. bei den jetzigen Uhren schwang das Pendel vor statt hinter den Gewichten. Die Spindelhemmung indes war geblieben. Neu war auch das Faltpendel, welches aus Gründen des Transportes aus einer zusammenfaltbaren Metallstange bestand. Die Bleibirne war einer dekorativen, aus Messing bestehenden Pendellinse gewichen. Neben dem Schmied hatte sich nun auch der ortsansässige Schreiner mit der Comtoise befasst. Die Herstellung von dekorativen Holzgehäusen, welche die Comtoise nunmehr von der klassischen Wand- bzw. Stuhluhr um eine Standuhr ergänzten, gehörte fortan zu seinen Aufgaben. (Quelle: Reiner Hosser, Wikipedia)

Der letzte Nagelschmied

Vor 60 Jahren, im Januar 1961, ging ein Stück Regionalgeschichte zu Ende: Adam Barz, der letzte Vertreter der Nagelschmiedezunft der früheren Zivilgemeinde Burglichtenberg, verstarb im Alter von 87 Jahren. In der damaligen Presse war über den ältesten Mitbürger Thallichtenbergs zu lesen: „Am 2.9.1873 auf der Burg Lichtenberg geboren, entstammte er einer Familie, deren Glieder bereits seit Generationen das ehrbare Handwerk der Nagelschmiede pflegten. Hunderttausende von Sohlen- und Absatznägeln wurden von ihm im Laufe der Jahrzehnte im Handwerkbetrieb hergestellt und auf die Märkte von St. Wendel, Quirnbach, Sien, Offenbach, Ulmet, Breungenborn u.a.m. getragen. (Um 4000 Stück bewegten sich die täglichen Produktionszahlen). Ein Augenleiden, sowie die um die Jahrhundertwende einsetzende fabrikmäßige Herstellung der Schuhnägel veranlaßte ihn damals schon zu einer gewissen Umstellung. Neben seinem Handwerk betrieb er dann eine kleine Landwirtschaft und arbeitete bei den Freilegungsarbeiten, die um 1895 auf der Burg einsetzten, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Der Einsatz vieler Arbeitskräfte auf der Burg, sowie der zunehmende Ausflugsverkehr gaben ihm die Möglichkeit, in seiner Wohnung eine Flaschenbierhandlung zu eröffnen, womit er der erste ‚Gastronom‘ auf Lichtenberg wurde (1898)“.  Im Jahr 1925 zog er mit seinen Söhnen „ins Tal“, wo er seinen Lebensabend verbrachte.  Im Jahr 1959 teilte er dem Heimat- und Verkehrsverein noch die Lage der ehemaligen 24 Behausungen der Nagel- und Messerschmiede und Tagelöhner von Burg Lichtenberg mit. Sein wohl schon vor dem Zweiten Weltkrieg abgerissenes Haus, das er zusammen mit dem Messerschmied Merker bewohnte, stand am unteren Weg zur Kirche hin (an der Stelle des heutigen „Burgenhäuschen“). Die einstige Zivilgemeinde, die sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem im freien Raum zwischen den Ruinen der Ober- und Unterburg gebildet hatte, zählte 1870 ca. 130 Einwohner. Die Gemeinde wurde im Jahr 1910 Thallichtenberg einverleibt.

Der wiederentdeckte Bergfried

Die Unterburg mit den Häusern der Burgmannen war einst im Westen und Osten von einer hohen Schildmauer, die sich von der Ringmauer deutlich abhob, geschützt. Die Öffnung am heutigen Kräutergarten, durch die wir Richtung Westen weitergehen können, war ursprünglich nicht da. An der Südecke der östlichen Schildmauer stand ein Bergfried, der das Eingangstor zur unteren Burg sicherte. Das Tor lag in der Südostecke, unter der St.-Georgskapelle, und wurde 1909 freigelegt. Der kleine Bergfried der Niederburg, über den im Vergleich zu seinem älteren großen Bruder auf der Oberburg wenig bekannt ist, ist nach heutigem Forschungsstand wohl kurz nach 1300 entstanden. Er fiel dem Zahn der Zeit ganz besonders zum Opfer. Auf dem Burgplan von Pfarrer Walter Haarbeck von 1914 ist er nicht eingezeichnet. Er wurde zwar schon damals an seiner heutigen Stelle vermutet, jedoch wurde er erst zwischen 1931 und 1933 wiederentdeckt. Bei der Anlage eines Sportplatzes für das Kreisjugendfest wurden größere Erdmassen benötigt und die Grundmauern des Bergfrieds wieder freigelegt. In den folgenden Jahren wurde das Mauerwerk gesichert, neu verfugt und aufgemauert. Jedoch wurde nicht der komplette Schutt im Innern entfernt, wodurch ständig Wasser eindrang, das die Mauern sprengte. Im Jahr 1956 zeigten sich große Risse auf der Südseite. Im März 1958 ist der Turm dann zusammengebrochen und seine Trümmer fielen in den unteren Burgweg im „Kapellengarten“. Ein historisches Pressefoto (Foto links) zeugt davon. Nachdem das Landesamt für Denkmalpflege Gelder zu Verfügung gestellt hatte, wurde der untere Bergfried bis November 1958 wieder neu errichtet (Foto rechts). Der historisch belegte „Strebepfeiler nach dem Gebück zu“ wurde wieder eingefügt. Die Plattform des Turmes wurde mit einer Betonschicht abgedeckt und mit Wasserspeiern versehen. 1977 verbandelte man das Mauerwerk zur Ostseite hin. Die ursprüngliche Höhe dieses Bergfrieds ist nicht überliefert.

Finkentürmchen

An der Südseite von Burg Lichtenberg, am unteren Burgweg zum alten Torhauseingang zur Unterburg, findet sich ein Außenwerk, das erst nach 1900 wieder in den Fokus des Interesses gelangte. In historischen Akten wurde es „Das Kleine Rondell“ genannt und von den früheren Bewohnern der Zivilsiedlung Burglichtenberg war es im Volksmund nur als das „Finkentürmchen“ bekannt. Ob dies von einer Person mit Nachnamen Finke oder von einem Finkenzüchter, den es auf der Burg auch gab, herrührt? Erhalten ist von dem Rondell nur noch das Untergeschoss, zu dem vom südlichen Mauerpfad eine schmale Steintreppe durch eine spitzbogige gotische Tür hinabführt. Das runde Türmchen hat einen inneren Durchmesser von 4,5 Metern. Es lag bis kurz nach 1900 unter Schutt und starkem Gestrüpp begraben. Die Treppe und sein Inneres wurden bei der Arbeitskampagne vor 1911 von Architekt Gustav Krause, der die Sanierungsarbeiten auf der Burg leitete, freigelegt. Der frühere Verteidigungsturm hat große zugemauerte Schießscharten, darunter eine ehemalige Schlüsselscharte. Es handelt sich um die einzige Befestigungsanlage des südlichen Zwischenraumes von Ober- und Unterburg. Die beiden Burgteile waren ja in ihrem Ursprung selbstständige Burgabschnitte, jeweils mit einem eigenen Bergfried: die etwas ältere Oberburg (Grafen- bzw. Herzogsburg) und die westlich liegende Unterburg (Burgmannenburg). Die allmähliche Verschmelzung beider Burgen und die Befestigung des Zwischenraumes zum vorderen und hinteren Gebück hin waren wohl bis spätestens nach 1400 erfolgt.

Die Remigiusstatue in der Zehntscheune

Im Eingangsbereich der Zehntscheune befindet sich die Statue eines heiligen Bischofs, wohl die des 533 nach Christus verstorbenen Remigius. Dieser erinnert an das sogenannte Remigiusland, der mittelalterliche Fernbesitz der Reimser Benediktinermönche im Westrich und der Zentralbereich des heutigen Landkreises Kusel. Es soll sich bei dem Exponat um eine in Frankreich erworbene hölzerne Heiligenstatue des Remigius handeln, die der Rotary-Club Kusel an Weihnachten 1982 dem Landkreis für die wiederaufgebaute Zehntscheune überreichte. Der damalige Landrat Gustav Adolf Held nahm das Geschenk dankend zum Anlass ein kleines Gedicht zu verfassen, das in seinem Buch „HELDenTATEN: Reime und Ungereimtheiten“ von 1987 auf Seite 63 abgedruckt ist (siehe Foto). Das Andenken an den frommen Bischof, der den Merowingerkönig Chlodwig I. taufte und die Franken christianisierte, bleibt bis heute in der Region präsent. Als „Apostel der Franken“ wird er als großer Heiliger des fränkischen Volkes verehrt. Wohl seit dem Ende des 6. Jahrhunderts gehörte der Königsbesitz „Remigsland“ mit den Zentren Kusel und Altenglan dem Erzbistum Reims in der Champagne. Das Kloster Saint Remi bei Reims erhielt 952 die Exklave und ließ 1127 eine Propstei auf dem Remigiusberg errichten, nachdem sich bereits zuvor eine Abtei in Kusel befand. Von diesen Mönchen ging wesentlich die Christianisierung der Region aus. Burg Lichtenberg wurde im 13. Jahrhundert zum Schutz der Propstei errichtet. Das Remigiusland ging zunächst als Schutzvogtei, dann in zunehmender landeshoheitlicher Herrschaft an die Grafen von Veldenz. Erben waren die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Die Propstei wurde bei Einführung der Reformation 1526 aufgehoben und 1552 an das Haus Pfalz-Veldenz verkauft, das sie als ihre Grablege nutzte. Remigius ist noch heute Patron einer Vielzahl von Kirchen. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Remigius auf dem Remigiusberg entstand aus dem Mittelschiff der ehemaligen Klosterkirche.

Sandsteinrelief „Adeliger“

Im Juni 2020 machte Burgverwalter Andreas Rauch eine großartige Entdeckung. Im Schuppen des früheren Hauses des Burgwarts Werner Schamari fand er per Zufall in einer Mauernische ein 13 mal 18 cm großes Sandsteinrelief. Es zeigt einen männlichen Kopf mit einem großen Schnurrbart und Helm mit Verzierungen. Wahrscheinlich stellt es einen Adeligen dar. Lediglich auf der Oberseite des Hutes, der vorne und hinten etwas absteht, fehlt ein Stück. Ein runder Rahmen um den Kopf ist mit Querrillen verziert. Das Kunstwerk muss einmal aus einem größeren Stein herausgebrochen worden sein, was Spuren eines Winkelschleifers auf der Rückseite zeigen. Es zierte sicherlich einst die Wand eines repräsentativen Raumes von Burg Lichtenberg. Stilistisch ist es in die Zeit des 16. Jahrhunderts einzuordnen, vielleicht in die Zeit der Herzöge Ludwig II. oder Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken. Spektakulär ist hierbei auch, dass bereits im Jahr 1959 beim Abbrechen eines Kamins in der alten Landschreiberei (heute Burgrestaurant) ein Relief in ähnlichem Stil gefunden wurde. Bei dem damals als „Reformatorenkopf“ eingestuften Relief handelte es sich aus heutiger Sicht wohl eher um die Darstellung eines Gelehrten. Dieser Stein verschwand aber vermutlich bei der Auflösung des früheren Burgmuseums und ist nur noch als Foto belegt. Da der „Adelige“ nach links blickt, könnte er gegenüber dem Relief des nach rechts blickenden „Gelehrten“ angebracht gewesen sein. Der neue Fund kann nun auf der Burg ausgestellt werden. Es ist bedauerlich, dass über den Verbleib des ersten Steines nichts bekannt ist.

Die Steinkugeln von Burg Lichtenberg

Im Museumsbestand von Burg Lichtenberg befinden sich vier Steinkugeln von ca. 10 bis ca. 23 cm Durchmesser und von einem Gewicht von fast einem bis 15 Kilogramm. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um Munition von Steinbüchsen, die sich zu modernen Kanonen entwickelten, und um Bliden (Steinschleuder) handelt.

Steinbüchsen waren die ersten Geschütze, die mit Schwarzpulverladungen Steinkugeln verschossen. Während die Blidenmunition nur grob behauen war, da dies für eine Schleudermaschine ausreichend war und oftmals eine charakteristische flache Stelle aufweist, so mussten die Steinkugeln für eine Steinbüchse exakter gearbeitet werden, da ansonsten ein wirkungsvoller Einsatz erschwert wurde. Sei es wegen einer Beschädigung des Rohrs („Flug“), durch Druckverlust oder schwer einzuschätzender Flugbahn. Dies versuchte man durch das sogenannte „verpissen“ und „zentrieren“ zu gewährleisten. Blidenkugeln gab es schon im 14. und 15., wohl auch schon im fortgeschrittenen 13. Jahrhundert. Kanonenkugeln wurden nachweislich Ende des 14. Jahrhunderts eingesetzt. So auch 1523 bei der Belagerung der in unserer Nähe befindlichen Ebernburg. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden die Steinkugeln nach und nach von Eisenkugeln verdrängt und im 17. Jahrhundert gab es wohl nur noch Eisenkugeln.

Alte Listen der Bewaffnung auf Burg Lichtenberg weisen einen viel größeren Bestand an solcher Munition auf, so dass davon ausgegangen werden muss, dass sie ein wesentlicher Teil der Verteidigungsplanung darstellten. Daniel Hinkelmann führt im Westrichkalender 1976 eine Aufstellung aus dem Jahre 1453 an, in welcher eine Steinbüchse mit 35 Steinen aufgeführt wird. Bei Ausgrabungen des 1958 gegründeten „Heimatvereins Burg Lichtenberg“ wurde laut Zeitungsbericht von 1961 eine „Kanonenkugel aus Stein gehauen mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern“ im „gesprengten Turm“ gefunden. Eine Liste der Artefakte des früheren Heimatvereins aus den 1960er Jahren zeigt wiederum eine Steinkugel (30pfünder = 15 Kilogramm), drei Steine kleineren Kalibers sowie die Kugel einer Schleudermaschine aus Stein auf. Über die drei kleineren Steine sowie die Kugel der Schleudermaschine sind keine näheren Angaben zu finden. Von einer vorhandenen Schleudermaschine oder gar Steinbüchse ist keine Rede. Bei den in der Auflistung des Heimatvereins geführten Kugeln könnte es sich um die sich noch auf der Burg befindlichen Stücke handeln. Insgesamt ist zu sagen, dass zumindest eine oder mehrere Steinbüchsen oder sogar eine Wurfmaschine zu den Waffen auf Burg Lichtenberg zählten. Erhalten ist davon, bis auf die erwähnten vier Steine, leider nichts mehr.